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Grafik: ADFC
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ADFC-Fahrradklima-Test: Bielefelder Noten
Beim jüngsten Fahrradklima-Test des ADFC landete Bielefeld erneut nur im Mittelfeld der Städte seiner Größe. 920 Bielefelder*innen (rund ein Drittel mehr als vor zwei Jahren) hatten an der bundesweiten Befragung teilgenommen. Unzufrieden sind Bielefelds Radfahrerinnen und Radfahrer vor allem mit der Breite der (Rad-)Wege, der Falschparkerkontrolle auf Radwegen und der Radverkehrsführung an Baustellen.
Im Vergleich zu anderen Städten seiner Größenklasse schwächelt Bielefeld vor allem bei öffentlichen Leihrädern, bei der Attraktivität der Radfahrbedingungen für alle Altersgruppen und bei der Radmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Lichtblicke gibt es dagegen bei der Öffnung von Einbahnstraßen, der Erreichbarkeit des Stadtzentrums und bei der Möglichkeit des zügigen Vorankommens. Im Vergleich zu anderen Städten seiner Größenklasse schneidet Bielefeld beim Fahrraddiebstahl merklich besser ab – bei Abstellanlagen und bei der Falschparkerkontrolle(!) leicht besser.
Die Bielefelder Noten im einzelnen – mit Vergleich zu 2012, 2014 und 2016
Fahrradfreundlichkeit ist Standortfaktor
Die Vorsitzende des ADFC Bielefeld, Kordula Gützlag, sagt: „Fahrradfreundlichkeit ist ein wichtiger Standortfaktor für attraktive Städte – auch deshalb macht es uns Sorgen, dass sich die Bielefelder*innen auf dem Rad nicht wohler fühlen. Der Fahrradklima-Test zeigt bei anderen Städten, dass kontinuierliche Radverkehrsförderung auch honoriert wird und sich in einem guten Verkehrsklima niederschlägt. Schon mit kleineren Maßnahmen ließe sich die Situation deutlich verbessern, beispielsweise durch konsequente Radwegparker-Kontrollen und radfahrfreundliche Lösungen an Baustellen. Wenn Bielefeld will, dass mehr Menschen aufs Rad steigen und die Stadt von unnötigen Autofahrten entlasten, dann muss mehr getan werden. Wir brauchen Platz für gute Radwege, ein zusammenhängendes Radwegenetz und ausreichend Fahrradparkplätze an Haltestellen, Einkaufsstraßen und öffentlichen Gebäuden!“
Bielefeld mit erneuter Verschlechterung
Bielefeld liegt bundesweit auf Platz 12 in der Kategorie der 25 Städte mit 200.000-500.000 Einwohnern. Gegenüber dem letzten Test im Jahr 2016 hat sich Bielefeld mit einer Schulnote von 4,1 erneut verschlechtert. Die Mehrzahl der Teilnehmer*innen sagt, Radfahren sei in der Stadt mit Stress verbunden (mehr als die Hälfte gibt die Note 4 oder schlechter) und dass in jüngster Zeit kaum etwas für den Radverkehr getan wurde – auch hier gibt mehr als die Hälfte Note 4 oder schlechter. Angesichts von Rückschritten bei bereits Erreichtem (Radstation am Hauptbahnhof, Abbau separater Rad-Ampeln) kann das kaum überraschen.
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