ADFC Bielefeld News – März 2018
Liebe Newsletter-Leser!

Der strenge Frost der letzten Tage ist gewichen, Vögel zwitschern, Schneeglöckchen und Krokusse wagen sich hervor. Auch wenn es sich auf dem Schnee dieses Winters ganz gut Rad fahren ließ, freut man sich jetzt, mal die Mütze weglassen zu können und – nächster Meilenstein – demnächst auch einmal ohne Handschuhe Rad zu fahren.

Nachdem die Diavorträge im winterlichen Bielefelder ADFC-Fahrradfrühling an drei Abenden über 300 Menschen in ihren Bann zogen, präsentieren wir uns am 10. und 11. März auf der Messe „Drahtesel“ dem Publikum. Zusammen mit anderen Ausstellern aus der Fahrrad- und Tourismusbranche wollen wir Lust machen aufs Radfahren in Bielefeld und anderswo.

Apropos: Unsere geführten öffentlichen Radtouren beginnen am Ende des Monats – kurz nach unserer Mitgliederversammlung, zu der wir herzlich einladen. Infos hierüber und über Dinge, mit denen der ADFC Bielefeld sich sonst noch beschäftigt, finden Sie in diesem Newsletter.
 Foto: Thorsten Böhm
ADFC Bielefeld auf der Messe „Drahtesel“
Besuchen Sie den ADFC Bielefeld auf der Messe „Drahtesel“!

Sie finden uns auf dem Stand 202 in der Ausstellungshalle der Stadthalle Bielefeld.

Unser Team wird rund um das Radfahren in Alltag und Freizeit, in Bielefeld und anderswo beraten. Und natürlich über den ADFC und seine Aktivitäten informieren.

Samstag, 10. März und Sonntag, 11. März 2018, 10.00 bis 18.00 Uhr

 
Website der Messe
 Hier könnte der Grünpfeil hängen. Foto: Thorsten Böhm
Grüner Pfeil fürs Rad in Bielefeld: erstmal vertagt
In den „ADFC Bielefeld News“ September 2017 haben wir darüber berichtet, dass die Stadt Köln als erste Stadt in NRW an einigen Fahrradampeln das Rechtsabbiegen bei Rot mit Hilfe von „Grünpfeilen“ erlaubt. Ziel dieser Grünpfeil-Regelung ist es, die Verkehrsunfallzahlen im Radverkehr zu reduzieren und die Verkehrsführung insgesamt zu verbessern.

Wie die „Neue Westfälische“ berichtete, könnte es auch in Bielefeld bald so weit sein. Aus heutiger Sicht: Hätte es bald so weit gewesen sein können. Auf Anregung eines Bürgers beauftragten die Politiker der Bezirksvertretung Gadderbaum das Amt für Verkehr, Radfahrer*innen das Rechtsabbiegen von der Artur-Ladebeck-Straße in den Haller Weg auch bei roter Radweg-Ampel zu erlauben. Das Radweg-Rotlicht gälte dann weiterhin für die geradeaus in Richtung Brackwede fahrenden Radfahrer*innen.

Inzwischen hat das Amt für Verkehr mitgeteilt, nach aktueller Rechtslage sei das Anbringen eines (für alle Fahrzeuge geltenden) Grünpfeilschildes ohne ein Versetzen der Radweg-Ampel (weg vom Mast der Fahrbahn-Ampel) nicht möglich. Derzeit prüfe jedoch die Bundesanstalt für Straßenwesen im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums die Einführung eines neuen und ausschließlich für den Radverkehr geltenden Grünpfeilschildes. Ein Prüfergebnis werde 2019 erwartet. Danach wolle das Amt die Sache erneut prüfen.

Unklar ist noch, weshalb Fahrradampel und Grünpfeil für Radverkehr nicht an den Mast versetzt werden können, an dem der Radwegweiser (rechts im Bild) hängt. Wir hoffen, das noch klären zu können.

So jedenfalls werden Radfahrer*innen erst einmal vertröstet – hoffentlich kommt der Grünpfeil nicht erst zusammen mit der Eröffnung des Hauptstadt-Flughafens ...
Zum Beitrag der Neuen Westfälischen
 Heeper Straße heute: Ampel mit Grünvorlauf für Radfahrerin. Foto: Thorsten Böhm
Heeper Straße: So nicht!
So lässt sich eine Veränderung der Verkehrsmittelwahl zu Gunsten des Fahrrades nicht erreichen. Und viele Menschen würden von der Radnutzung geradezu abgeschreckt werden, wenn die Planung zum Umbau der Heeper Straße, die das Amt für Verkehr am 6. März dem Stadtentwicklungsausschuss des Rates zur Entscheidung vorlegt, Wirklichkeit werden würde.

Der Komplettumbau zwischen Teutoburger Straße und Am Venn (ca. 2,8 km) soll nach 2022 fertig werden und dann für rund 40 Jahre Bestand haben. Was das Amt für Verkehr nun präsentiert, versucht im Wesentlichen nur, für den Pkw-Verkehr den Zustand der Vergangenheit zu zementieren, ohne auf die eigentlich gewünschten positiven Veränderungen für den Radverkehr hinzuarbeiten. So sieht keine Planung aus, mit der man Stadtgestaltung, Wohnen und Verkehr weiterentwickeln und die Zukunft gestalten will.

Konkret: Die der Politik vorgestellte Planung provoziert unnötige Sicherheitsdefizite und schafft keine Anreize zum Radfahren. Sie dient gerade nicht der künftigen Förderung des Radfahrens, die der Bielefelder Rat beschlossen hat (Beschluss vom 29.09.2016, DrS 3368/2014-2020). Vorangegangen war im Herbst 2015 und Frühjahr 2016 der sog. BYPAD-Prozess unter Beteiligung vieler städtischer Akteure, u.a. des ADFC Bielefeld.

Falls die Pläne umgesetzt werden würden, träte teils sogar eine Verschlechterung gegenüber dem heutigen Zustand ein, der immerhin durchgängige Radwege aufweist, wenngleich sanierungsbedürftig und teils zu schmal. Die neue Planung schafft Angsträume: Es würden nicht mehr Menschen mehr Rad fahren. Im Gegenteil: Ein Teil der heutigen Radfahrer*innen in der Heeper Straße würde sie künftig meiden oder doch das Auto nehmen.

Aus Sicht des ADFC Bielefeld ist die Planung in ihrem derzeitigen Zustand nicht einmal als Vorplanung beschlusswürdig. Er hat daher die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses des Rates eindringlich gebeten, der Planung in ihrem jetzigen Zustand nicht zuzustimmen und Nachbesserungen zu verlangen.
Mängel im einzelnen
 Jahnplatz – Foto: Thorsten Böhm
ADFC: Fahrverbote? Radwege!
Bevor Missverständnisse aufkommen: Natürlich sind Fahrverbote zum Schutz der Gesundheit zulässig. Die Diskussion um eventuelle Fahrverbote und „kalte Enteignung“ (gesunkene Wiederverkaufswerte bei älteren Dieselfahrzeugen) lenkt allerdings nicht nur von Gesundheitsgefahren, Wohnwert- und Grundstückswertverlusten in stark belastenen Staftbereichen ab.

Sondern auch davon, wie man 19 Jahre nach Einführung der Stickoxid-Grenzwerte konstruktiv mit der Aufgabe der Lurftreinhaltung umgehen könnte. Zum Beispiel mit einer echten Verbesserung der Radfahrbedingungen, die mehr Menschen mehr Rad fahren ließe.

Bundesgerichtliche Entscheidung hat Signalwirkung

Viele Städte überschreiten massiv die von der EU vorgeschriebenen Schadstoff-Grenzwerte. Verpestete Luft in Innenstädten, verursacht durch den Verkehr und vor allem Diesel-Fahrzeuge, bedroht die Gesundheit der Menschen. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat jetzt entschieden, dass Diesel-Fahrverbote rechtlich zulässig sind und eine bundesweit einheitliche Regelung dafür nicht notwendig ist.

Rund 70 Städte in Deutschland sind betroffen. Konkret ging es in Leipzig aber um Düsseldorf und Stuttgart, die nach einer Klage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gerichtlich verpflichtet wurden, die Grenzwerte schnellstens einzuhalten. Das Stuttgarter Verwaltungsgericht bewertete dabei den Schutz der Menschen höher als die Interessen der Dieselfahrer und sah in Fahrverboten die effektivste Maßnahme. In Düsseldorf hieß es, dass Fahrverbote ernstlich geprüft werden müssen.
mehr
 Ravensberger Spinnerei - Foto: Thorsten Böhm
Mitgliederversammlung 2018 des ADFC Bielefeld
Am Dienstag, dem 20. März 2018, findet in der Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Spinnerei, Raum 240, Ravensberger Park 1, 33607 Bielefeld, um 19.00 Uhr die ordentliche Mitgliederversammlung 2018 des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs Stadtverband Bielefeld e.V. statt.

Hierzu sind alle Mitglieder herzlich eingeladen. Auch (Noch-) Nicht-Mitglieder sind willkommen, aber nicht stimmberechtigt. Die Mitgliederversammlung ist eine gute Möglichkeit, über die Arbeit des ADFC Bielefeld Informationen zu erhalten und darüber zu diskutieren. 

P.S.: In den ADFC-Bielefeld-News vom Februar 2018 hatten wir behauptet, die Mitgliederversammlung finde am Montag, 20. März statt. 20. März war richtig, ein Montag ist es in diesem Jahr aber nicht ...
Bald gehts los: Bielefelder ADFC-Radtouren 2018
Am 25. März gehts es los: Das öffentliche Tourenprogramm 2018 des ADFC Bielefeld beginnt mit seiner ersten Tour. In unserem Programmheft stellen wir alle Touren in Wort und Bild vor.

Die Bielefelder ADFC-Mitglieder haben das Heft nach Haus geliefert bekommen, für alle anderen liegt es im ADFC-Infoladen und an den Verteilstellen in der Stadt (mehrere Fahrradgeschäfte, Bielefelder-Tourist-Information, Bezirksämter, Hofcafés und -läden usw.) bereit. 

Auch in der Online-Tourenübersicht sind die ADFC-Touren 2018 zu sehen. Im Laufe der Saison können dort noch weitere Touren hinzukommen.
 
Tourenübersicht 2018
Veranstaltungstermine
Radtouren, Aktionen, Arbeitsgruppen, Versammlungen des ADFC Bielefeld und andere interessante Termine rund ums Radfahren - wann und wo?
zu den Terminen
 Foto: ADFC
ADFC-Mitglieder haben Vorteile!
Wir verschaffen Radfahrerinnen und Radfahrern Gehör: Damit Sie auf Ihren täglichen Wegen und im Urlaub gut ans Ziel kommen, leisten wir Lobbyarbeit für das Rad. Über 160.000 Menschen bundesweit, über 37.000 in NRW und über 1.100 in Bielefeld sind schon dabei und profitieren darüber hinaus von zahlreichen Vorteilen, darunter der ADFC-Pannenhilfe.
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Stapenhorststraße 90
33615 Bielefeld 
 
Tel.: (0521) 13 11 13
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