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Den Begriff Autofriedhof gründlich missverstanden haben wohl diese Menschen. Auf Anfrage meinten sie, das Einfahrverbot gelte nur für Dieselfahrzeuge und am Eingangstor sei ein Plakat: Autoland Deutschland. Jetzt und ÜBERALL !
Der Kampf wird härter – überall das letzte Aufbäumen.
Jede Stadt hat ihre Problemstraße. In Wermelskirchen ist es die Telegrafenstraße – in Bergisch Gladbach die Stationsstraße. Hier droht den Fußgängern auf unbestimmte Zeit Ungemach. Wie auf der letzten Ausschusssitzung für Verkehr zu erfahren war, sind noch vor den Sommerferien unüberwindliche Absperrgitter aus Kunststoff aufgestellt worden, die bewirken sollen, dass Fußgänger nur über die Zebrastreifen oder den „Shared Space“ die Straße queren. Das sieht aus wie auf einer Baustelle (einige Bürger vermuten, dass in diesem Bereich das Pflaster ausgetauscht werden soll) und trägt keineswegs zur Verschönerung des Straßenbildes bei. Wahrscheinlich zielt man hier auf einen Abstumpfungseffekt bei den Bürgern durch die jahrelange StrundeHoch4 - Wanderbaustelle. Die anwesenden Parteien nahmen diese Ankündigung besänftigt an, das vertrocknete Grün am Driescher Kreisel, das Entree und Aushängeschild für die Stadt, wurde allerdings bemängelt. Man muss halt Prioritäten setzen.
Die Überprüfung, ob die Autofahrer in der Stationsstraße die Tempo 20-Zone achten, hat jetzt auch niemand gefordert, allerdings das Entfernen der Zebrastreifen und eine Ampelanlage (!) für die Fußgängerüberwege. Begründung: Autofahrer müssen dauernd für querende Fußgänger anhalten und diese verhalten sich auch wenig zielorientiert, weil einige an der Kante zögernd stehen bleiben oder sogar den Rückweg in die Stadt antreten (weil sie vielleicht noch was vergessen haben). Mit so undisziplinierten Fußgängern kann man keinen gemeinsamen Verkehr gestalten! Also mußten Gängelgitter her.
Gerade hier wird auch nach Ende von StrundeHoch4 der Verkehr nicht weniger. Geplant sind in diesem Bereich ein neues Stadthaus, Bebauung des Cox-Areals und ein Investor ist gefunden, der den Marktkauf aufhübschen wird. Die einfache Lösung, den Kraftfahrverkehr komplett auszusperren und auf der Stationsstraße ab dem Parkhaus nur noch Bussen und Einsatzfahrzeugen zu erlauben, ist ganz weit entfernt von der Gedankenwelt einer Autolobby. Die vermutet, dass die Stationsstraße für den Autoverkehr alternativlos ist, da der aus Richtung Refrath kommende Verkehr in die nordwestlichen Stadtteile (Paffrath, Katterbach, Schildgen) hierher geführt werden muss. Tannenbergstraße / Tunnel geht wohl nicht, oder?
Bernhard Werheid vom
ADFC-Team
RheinBerg-Oberberg e.V.
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