Kölner FahrRad! Kurier Mai 2017
In diesem Newsletter:
> Happy Birthday, liebes Fahrrad!
> Mit Anstand und Abstand überholen
> Verwaltung verschiebt Köln Mobil 2025
> Nur kurz zum Bäcker
> Zwei Drittel aller Radwege marode
> Radschnellwege in Köln
> Radverkehr rund um den Dom
> Interview in der Choices
> Pilotprojekt für besseres Radfahren in Köln?
> STADTRADELN 2017
> Neue Website "Sattelpunkte" ist online
> Die neue FahrRad! ist da!
> Änderung der Beleuchtungsvorschriften
> Shorts on Wheels #7
> Unsere Touren im Juli 2017
> Critical Mass Köln im August
 Foto: tagesschau.de
Happy Birthday, liebes Fahrrad!
In diesem Monat wurdest Du 200 Jahre alt! Der 12. Juni 1817 war Deine Geburtsstunde. An dem Tag hat Karl Freiherr von Drais in Mannheim die Jungfernfahrt mit seiner Draisine unternommen. Heute bist Du Fortbewegungsmittel, Sportgerät, Transportfahrzeug, Therapeut und Kultobjekt. Du hast einen wichtigen Beitrag zur Freiheit der Menschen und zur Emanzipation geleistet. Im urbanen Raum verdrängst Du das Auto zunehmend als Statussymbol und Verkehrsmittel. Du löst die Verkehrsprobleme unserer Städte und hältst die Menschen in Bewegung.

Zum Geburtstag wünschen wir Dir mehr Platz in unserer Stadt, sichere und breite Wege, allzeit grüne Ampeln, immer einen guten Parkplatz, keine platten Reifen und weiterhin viel Erfolg!

Dein ADFC Köln
Tagesschau-Video zum Fahrradgeburtstag
 Polizei Köln
Mit Anstand und Abstand überholen
Die Polizei Köln weist in den sozialen Medien auf ein wichtiges Thema hin: Beim Überholen von Radfahrenden muss man einen ausreichenden Seitenabstand einhalten. Das sind mindestens 1,5 Meter und um das umzusetzen ist in der Regel ein vollständiger Spurwechsel erforderlich. Die Rechtsprechung geht in vielen Fällen sogar von 2 Metern Mindestabstand aus. Das ist beim Überholen durch LKW und Busse der Fall sowie an Steigungen oder beim Überholen von Kindern.



Warum ist das Thema so wichtig? Es geht um tatsächliche und gefühlte Sicherheit. Tatsächliche Sicherheit, weil mancher Unfall vermieden werden würde, denn Radfahrer müssen in der Lage sein, ohne Einfluss von Luftverwirbelungen fahren zu können und Schlaglöchern oder unachtsam geöffneten Autotüren ausweichen zu können. Gefühlte Sicherheit, weil enges Überholen Radfahrenden Angst macht. Viele fahren deswegen in Köln nicht mehr Fahrrad oder weichen illegal auf dem Gehweg aus.
 Foto: Hanano/Kölnische Rundschau
Verwaltung verschiebt Köln Mobil 2025
Die Kölner Politik und Verwaltung haben sich vor ein paar Jahren das Ziel gesetzt, den Autoverkehr bis 2025 von derzeit um die 40 Prozent des Gesamtverkehrs auf ein Drittel zu senken. Dazu, da ist man sich über Parteigrenzen hinweg weitestgehend einig, muss innerhalb des Umweltverbunds vor allem der Radverkehr beitragen. Letztendlich muss also etwa jeder fünfte Autofahrer umsteigen, um das Ziel zu erreichen. Und dazu wiederum bedarf es einer sehr attraktiven Infrastruktur für Radfahrende.

Dieses Ziel wurde gestern am Rande der Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Radverkehrszahlen nun auch offiziell aufgegeben. Aufgrund der schleppenden und oftmals auch qualitativ schlechten Umsetzung von Radverkehrsprojekten ist das Ziel in weite Ferne gerückt. Die Verkehrsdezernentin will zwar nun bis "Ende der Zwanziger-Jahre" das Ziel erreichen, allerdings gibt es aktuell weder konkrete Konzepte noch Umsetzungen eines Radschnellwegnetzes. Die Radverkehrskonzepte für die meisten Bezirke sind nicht einmal geplant und selbst für das Radverkehrskonzept Innenstadt wurde aktuell noch nichts umgesetzt.

Darüber hinaus ist es mehr als fraglich, ob man mit Markierungsarbeiten nach Minimalmaßen mehr Menschen aufs Rad lockt. Durch die Untätigkeit des Ordnungsamts ist es zu erwarten, dass jegliche neumarkierte Radverkehrsinfrastruktur eher als Autoparkfläche genutzt werden wird.
Artikel in der Rundschau
 Foto: Tom Geffe (CC BY-SA 2.0)
Nur kurz zum Bäcker
Nur für einen Moment parkte das Fahrrad des Kölner Lokalpolitikers Tom Geffe (GUT) auf der Venloer Straße, so wie es täglich Dutzende Autos dort, auf der Neusser Straße und an vielen anderen Orten ganz selbstverständlich tun. Die Gefährdung von Radfahrenden durch Falschparker, die jüngst in Berlin zum Tod eines Radfahrers führte, wird vom Kölner Ordnungsamt bekanntlich nicht verfolgt, da man sich dort auf die Optimierung der Einnahmesituation der bewirtschafteten Parkbereiche konzentriert. Das Foto wurde bundesweit in den Medien diskutiert.
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 Foto: Banneyer/KSTA
Zwei Drittel aller Radwege marode
Bei der Stadt Köln hat man nun festgestellt, dass das Kölner Radwegenetz sanierungsbedürftig ist. Zwei Drittel der Radwege seien marode und davon kann lediglich die Hälfte saniert werden. Die andere Hälfte muss komplett neu geplant werden, weil sie nicht nur marode sind, sondern auch "den heutigen Anforderungen nicht mehr genügen".

Wir sind weit weniger überrascht von diesen Feststellungen. Mancher Radweg bedarf eines geländegängigen Rades, um ihn zu benutzen. Und selbst das laut Stadt "gute" Drittel der Kölner Radwege ist weiterhin zu schmal für mehr Radverkehr, zu versteckt an Kreuzungen, gepflastert statt glatt geteert, inkonsistent geführt und durch die autogerechten Ampelschaltungen ausgebremst.
Artikel im KSTA
 WDR Lokalzeit aus Köln
Radschnellwege in Köln
Die Macher der Radkomm waren mit der WDR Lokalzeit aus Köln am Kölner Eisenbahnring unterwegs. Hier könnte die Stadt mit geringen Mitteln einen Radschnellweg von Ehrenfeld über Nippes bis nach Mülheim schaffen.Für die Nutzung der Mülheimer Brücke für einen Radschnellweg gab es allerdings im letzten Jahr massiven Widerstand aus der Stadtverwaltung. Das Amt für Brücken- und Stadtbahnbau hat die Brücke auch nach der Sanierung weiterhin nur für den Autoverkehr optimiert und will dem Radverkehr nicht mehr Raum geben.
Beitrag in der WDR Lokalzeit
 Foto: Banneyer/KSTA
Radverkehr rund um den Dom
In der östlichen und nördlichen Domumgebung wurde unlängst eine unangenehme und teils gefährliche Lage für den Radverkehr neu geschaffen. Es wird nun aufgrund der schmalen "Schutzstreifen" in der Gosse der Trankgasse sehr eng überholt und Radfahrer werden hier verdrängt. Sogar eine Bushaltestelle für die Touristenrundfahrten wurde auf der Radverkehrsinfrastruktur eingerichtet und wird von diesen gern als Pausenparkplatz genutzt. Ebenso wurden einige wichtige Abbiegerelationen für den Radverkehr trotz zahlreicher Hinweise aus der Bezirksvertretung, den Verbänden und der Bürgerschaft nicht abgebildet. Auch nach einem Ortstermin mit der Amtsleitung hat sich an der Situation bislang nichts verändert.

Zwar ist der Baudezernent mittlerweile nicht mehr für den Verkehr zuständig, aber er plant aktuell nun auch das westliche Domumfeld umzugestalten. Dabei werden, wie so bei den Plänen der Verwaltung, die Radfahrenden nicht berücksichtigt. Immerhin soll es Verbesserungen für Fußgänger geben, aber zum Radverkehr gibt es wieder einmal keine Aussage. Wichtig ist, dass hier die schlimme Verkehrsführung aus der Trankgasse nicht auch noch in der Komödienstraße fortgeführt wird.
Artikel im KSTA
 Foto: Jan Schliecker/Choices
Interview in der Choices
Die Redakteurin Du Pham des Kino- und Kulturmagazins choices hat Carolin Ohlwein und Christoph Schmidt aus unserem Vorstand im fahrradaffinen Waidmeister-Cafe getroffen. Wir sprachen über die Gründe für unseren Ausstieg aus den Gesprächen mit der Stadtverwaltung zur Umsetzung unseres 10-Punkte-Plans für die Kölner Ringe, über die Auswirkung der NRW-Wahl auf den Radverkehr und konkrete Projekte in Köln. Das Gespräch fasst Choices zusammen mit "Es passiert einfach viel zu wenig" und das trifft es ziemlich gut.
Artikel in der Choices
 Foto: WDR
Pilotprojekt für besseres Radfahren in Köln?
Das Thema #RingFrei lief im WDR einen ganzen Tag in den regionalen Nachrichten auf WDR 2. Auch wenn die Verwaltung nun einige Punkte unseres 10-Punkte-Plans für die Kölner Ringe als "Pilotprojekt für besseres Radfahren in Köln" umsetzen will, fehlen dabei doch einige wesentliche Dinge unseres Plans. Die mögliche Verbesserung der Aufenthaltsqualität wird dabei sogar vollkommen außer acht gelassen.

Unsere wesentliche Kritik ist jedoch auch weiterhin, dass die kurze Strecke, auf der Teile des Plans umgesetzt werden sollen, eben kein Pilot ist, den man dann an den ganzen Ringen ausrollen will, sondern eben - wenn überhaupt - nur auf Teilstücken zum Einsatz kommen soll. Am Hansaring beispielsweise wird nach Angaben der Stadt eine Zweispurigkeit benötigt, obwohl dort bereits heute nur EIN überbreiter Fahrstreifen existiert. Die illegale, dauerhafte Mitnutzung des sogenannten "Schutzstreifens" durch den Autoverkehr hat die Stadt hier also eingeplant.
Artikel auf WDR Online
 Stadtradeln 2017
STADTRADELN 2017
Bereits am Samstag 17. Juni wurde auf der Radkomm die Aktion Stadtradeln für Köln gestartet. Ziel ist es, innerhalb von drei Wochen möglichst viele Kilometer für unsere Stadt zu erradeln. Der ADFC tritt dazu mit einem offenen Team für Aktive, Mitglieder und alle Kölner Radfahrenden an. Meldet Euch jetzt an. Die Kilometer könnt ihr ab Samstag per Smartphone-App erfassen oder einfach auf der Aktions-Website erfassen.
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 Website "Sattelpunkte"
Neue Website "Sattelpunkte" ist online
Studierende des Jahrgang 2015 der Kölner Journalistenschule haben im Rahmen eines crossmedialen Ausbildungsprojekts eine Internet-Seite zum Thema Radfahren in Köln erstellt. In zahlreichen Texten, Interviews, Grafiken und Videos versuchen sie das komplexe Thema runterzubrechen. Dazu haben sie mit Verkehrsplanern, Fahrradaktivisten, Verkehrsteilnehmern und ADFC-Vertretern gesprochen. Das Ergebnis von zwei Monaten Arbeit, die Website "Sattelpunkte", ist heute online gegangen.
Website Sattelpunkte
 Foto: Titel der neuen FahrRad!
Die neue FahrRad! ist da!
Unsere Mitglieder haben das Magazin des ADFC Köln schon im Briefkasten. Das Titelthema ist dieses Mail "Wem gehört die Stadt? Städtischer Raum".

Die Online-Ausgabe unserer Vereinszeitschrift könnt ihr jetzt auch auf unserer Internet-Seite und in der ADFC-Köln-App abrufen. Ebenso steht ein PDF-Download zur Verfügung.
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 Foto: ADFC Bundesverband
Änderung der Beleuchtungsvorschriften
Am 1. Juni 2017 sind einige Änderungen der Straßenverkehrs-Zulassungsordung (StVZO) in Kraft getreten, die auch die Beleuchtungsvorschriften für Fahrräder betreffen. Dabei wurden die gesetzlichen Regelungen vor allem an den Stand der Technik angepasst.

Details auf der verlinkten Seite des ADFC Bundesverbands oder ausführlich und direkt im Bundesgesetzblatt.
Informationen beim ADFC Bundesverband
 Shorts on Wheels
Shorts on Wheels #7
Die Shorts on Wheels kommen wieder! In der siebten Ausgabe des Kölner Kinos auf Fahrrädern erwarten uns wie immer Kurzfilme, großteils rund ums Thema Fahrrad. Diese werden an verschiedenen spannenden Orten in unserer Stadt gezeigt. Zwischen den Lokationen fahren wir mit dem Fahrrad im "Critical Mass Stil" durch die Nacht. Und natürlich werden auch Musikanlage und Projektor wie immer mit Lastenrädern transportiert.

Bitte beachtet, dass der Treffpunkt dieses Mal vom häufigen Startpunkt der letzten Jahre (hdak) abweicht: Es geht am 7. Juli um 21:30 Uhr los beim Niehler Freiheit e.V. in der Vogelsanger Straße 385 in Köln-Ehrenfeld (Bickendorf).
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 CC0 Public Domain
Unsere Touren im Juli 2017

Sa, 01. Juli 2017, 13:30 Uhr
Neubürger*innen-Tour
 
So, 02. Juli 2017, 08:00 Uhr

„Siegtal pur“
 
So, 02. Juli 2017, 09:15 Uhr

Zu Bauern, Braunkohle und Burgen
 
Sa, 08. Juli 2017, 07:15 Uhr
Radeln am 50. Breitengrad – Moselspezial
 
Mi, 12. Juli 2017
Fahrt ins Blaue
 
Do, 13. Juli 2017
Rheinaue, Vorgebirge und Brühl
 
Do, 13. Juli 2017, 18:00 Uhr
Feierabendtour „Köln kennen lernen“
 
Fr, 14. Juli 2017, 12:00 Uhr
Halbtagestour – Bauernhöfe um Köln
 
So, 16. Juli 2017, 08:50 Uhr
Ahrtal - Tour
 
Mi, 19. Juli 2017
Kultur-Tour: Bringt Salz die Heilung?
 
Sa, 22. Juli 2017
Fahrrad-Tour mit Grillnachmittag
 
So, 23. Juli 2017
Rund um Köln (Traditionstour)
 
Mi, 26. Juli 2017
Kultur-Tour: Japan am Rhein
 
Mo, 05. Juni 2017, 07:45 Uhr
Ahr Alpin
 

Mehr Informationen und Aktuelles
 Critical Mass Köln
Critical Mass Köln im August
Die Critical Mass ist eine vor 25 Jahren in San Francisco entstandene Aktionsform, bei der Radfahrende aller Art gemeinsam durch die Stadt fahren, um auf die Belange des Radverkehrs aufmerksam zu machen. Es ist immer wieder spannend, wo die Gruppe lang fährt, da es keine festgelegte Route gibt, sondern die Spitze über den Weg entscheidet.

Bei der Critical Mass Köln treffen jeden Monat bis zu 1.000 Radler aller Generationen aufeinander. Die Critical Mass findet in Köln findet jeden letzten Freitag im Monat statt. Start am 25. August 2017 ist um 18 Uhr am Rudolfplatz. Uns findet ihr bereits ab 17:30 Uhr am ADFC-Lastenrad.
Infos zur Critical Mass
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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club
Kreisverband Köln
Mauritiussteinweg 11
50676 Köln 
 
E-Mail: mail@adfc-koeln.de
www.adfc-koeln.de
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