ADFC Bielefeld News – September 2017
Liebe Leserinnen und Leser,

Am 24. September wird ein neuer Bundestag gewählt. In seiner Kampagne Fahrradland Deutschland. Jetzt! hat der ADFC acht Kernforderungen aufgestellt, die den Radverkehr massiv voranbringen können – wenn sie denn umgesetzt werden. Diese Forderungen stellt er auf Aktionswebsite https://radlandjetzt.de/ vor und ruft Menschen dazu auf, sie zu unterstützen.

Sie können mitmachen, indem Sie den ADFC-Forderungen auf der Aktionswebsite zustimmen. Indem Sie unsere lokalen Kanditatinnen und Kandidaten für den Bundestag anschreiben und Ihnen zeigen: Radfahren ist ein Thema für die Wählerinnen und Wähler in ihrem Wahlbezirk. Wie es geht, lesen sie in diesem Newsletter. Und wir bitten Sie, diese Mail an Familien, Freunde und Bekannte weiterleiten und sie zu ermuntern, mitzumachen.

Als ADFC Bielefeld haben wir den morgendlichen Radpendlerinnen und -pendlern in Bielefeld dafür gedankt, dass sie trotz – nun ja – mitunter suboptimaler Bedingungen das Fahrrad für ihre Fahrt in die Stadt gewählt haben. Und wir tun es auch jetzt mit diesem Newsletter und an Sie ganz persönlich gerichtet: „Danke fürs Radfahren!“
 
Foto: Thorsten Böhm
 © ADFC
Fahrradland Deutschland. Jetzt!
200 Jahre Fahrrad – und nun? Auf 15 Prozent will die Bundesregierung bis 2020 den Radverkehrsanteil steigern (derzeit: 12 Prozent). Beim derzeitigen Tempo wird das Ziel nach Berechnungen des ADFC aber erst 2043 erreicht. Deutschland soll Fahrradland werden und zwar nicht erst 2043, sondern jetzt! Deshalb haben wir die Kampagne „Fahrradland Deutschland. Jetzt!“ ins Leben gerufen. Mit dieser Kampagne wollen wir auf allen Ebenen für eine echte Verkehrswende streiten – für lebenswertere Städte und eine nachhaltige Mobilität für alle.

Dazu hat der ADFC acht politische Forderungen aufgestellt, organisiert Sternfahrten und Veranstaltungen mit Abgeordneten und anderen Entscheidungsträgern. Nun brauchen wir Sie als Unterstützer/-in, um der Kampagne politisches Gewicht zu verleihen!

Mitmachen ist ganz einfach – dazu muss man auch nicht ADFC-Mitglied sein:
  1. Auf https://radlandjetzt.de gehen
  2. Namen eintragen
  3. Auf Absenden klicken
  4. Fertig!
radlandjetzt.de
Unsere Landtagskandidatinnen und -kandidaten: Schreiben Sie Ihnen jetzt!
Die meisten Kandidatinnen und Kandidaten im Wahlkreis 132 Bielefeld - Gütersloh II für den Bundestag haben ihre Adressen veröffentlicht.

Bitte schreiben Sie Ihnen in E-Mails, Postkarten oder Briefen, dass Sie das Fahrradland Deutschland jetzt haben möchten. Und dass die Kandidatinnen und Kandidaten sich dafür einsetzen sollen.


Die Adressen und einen Mustertext (z.B. zum Reinkopieren in die Mail) haben wir hier zusammengestellt: Folgen Sie einfach dem unten stehenden Link.

Sofern die Parteien die Anschriften von Wahlkreisbüros bekannt gegeben haben, haben wir diese aufgeführt.
Adressen und Textvorschlag
15. September: Park(ing) Day auch in Bielefeld
Der Park(ing) Day ist seit 2005 ein internationaler Aktionstag, der auf den Lebens- und Begegnungsraum Innenstadt aufmerksam macht. Immer am dritten Freitag im September entstehen in fröhlichen Aktionen öffentliche Parks an Stellen, wo sonst Fahrzeuge parken.

Der 4. Bielefelder Park(ing) Day findet am Freitag, 15. September von 14 bis 17 Uhr auf den Parkständen am Niederwall (zwischen Körnerstraße und Jahnplatz) statt und außerdem in Bielefelder Stadtteilen.

http://parkingday.org/

https://de.wikipedia.org/wiki/Parking_Day

Sehen Sie hier inspirierende Fotos von fantasievoll umgestalteten Parkplätzen:

http://inhabitat.com/parking-day-2012-pop-up-parks-spring-up-in-parking-spots-across-the-states/

 
 Jahnplatz – Foto: Thorsten Böhm
Jahnplatz: Maßnahmen nötig
Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) hat in den Jahren 2015 und 2016 am Jahnplatz Stickoxidkonzentrationen von 49 µg/m³ im Jahresmittel gemessen (EU-Grenzwert: 40 µg/m³ im Jahresmittel).

Von April bis August 2017 hat der Bielefelder Einzelhandel an weiteren Stellen rund um den Jahnplatz 15 Werte über jeweils zwei Wochen gemessen. Die vor kurzem veröffentlichen Ergebnisse belegen ebenfalls die Notwendigkeit, den Kfz-Verkehr am Jahnplatz zu reduzieren. Sie zeigen, dass die Stickoxidbelastung am Jahnplatz nicht nur an einer Stelle hoch ist, sondern dass dort die Luftqualität flächendeckend und auch gesundheitsgefährdend schlecht ist.


Unverständlich ist, dass die Sprecher des Handels öffentlich betonen, bei dem von ihnen ermittelten durchschnittlichen Wert von 34,2 µg/m³ müsse nichts getan werden.

Stickoxide: Gefährlicher als bisher angenommen

Die Fachwissenschaft ist sich einig, dass auch ein solcher Wert zu hoch, weil schädlich für die Gesundheit ist. Die Bielefelder Wissenschaftlerin Prof. Dr. Claudia Hornberg (Universität Bielefeld) spricht in einer Pressemitteilung davon, dass auch ein Jahresmittelwert von 20µg/m³ oder noch weniger angemessen ist:

https://www.helmholtz-muenchen.de/epi2/the-institute/press-releases/press-release/article/40813/index.html

Laut Dr. Alexandra Schneider, Arbeitsgruppenleiterin am Institut für Epidemiologie II des Helmholtz-Zentrums in München arbeitet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) derzeit an einer Überarbeitung ihrer Richtlinien, dabei ist bereits ein Grenzwert von 20 µg/m³ im Gespräch:

http://www.augsburger-allgemeine.de/wirtschaft/Wie-viel-Stickoxid-ist-wirklich-gefaehrlich-id42272066.html
 
ADFC Bielefeld: Jahnplatz umgestalten

Deswegen schlägt der ADFC Bielefeld vor, die Zufahrt zum Jahnplatz aus allen Richtungen – je nach Zufahrtssituation unterschiedlich weiträumig – für den individuellen Kraftverkehr zu unterbinden, den Platz zu begrünen und zu einem attraktiven Platz mit einer hohen Aufenthaltsqualität für die Bürgerinnen und Bürger umzugestalten. Diese Lösung erfüllt alle Kriterien, die in der politischen Diskussion genannt werden:
  • Die Innenstadt bleibt auch mit dem Auto aus jeder Richtung erreichbar
  • Der Kfz-Durchgangsverkehr (mit Ausnahme des ÖPNV) wird aus dem Jahnplatz herausgehalten
  • Die Attraktivität des Platzes steigt, die Luftqualität wird besser
  • Letzten Endes zieht ein attraktiver Jahnplatz mehr Menschen an und damit auch Kundschaft für den Einzelhandel in der Bielefelder Innenstadt
 Geplanter Radschnellweg OWL in Löhne - Quelle: PGV Hannover
Radschnellweg OWL kommt in Fahrt – auch nach Bielefeld?
Nach dem Regierungswechsel in NRW wurden Befürchtungen latut, die neue Landesregierung könne sich aus den Projekten zurückziehen, die unter der vorherigen Landesregierung angeschoben wurden. Pressemeldungen im August verhießen nicht Gutes: Es sei nicht mehr sicher, ob das Land den Bau des geplanten Radschnellweges OWL weiterhin finanzieren wolle.

Neueste Meldungen klingen schon etwas besser: Der Leiter des Landesbetriebes Straßen.NRW bekennt sich öffentlich zum Radschnellweg OWL und der Finanzierung durch das Land.

Und was ist mit Bielefeld?

Der 36 km lange Radschnellweg OWL soll Minden und Herford miteinander verbinden. Bleibt das ostwestfälische Oberzentrum auf der Strecke? Besser gesagt: Erreicht die Strecke gar nicht die Stadt Bielefeld? Verwaltung und Politik beschäftigen sich derzeit mit einem ganzen Sack voller Verkehrsprobleme, unter anderen soll ein Gesamtverkehrs-Entwicklungsplan für die Stadt her. Jetzt wäre es an der Zeit für Bielefelds Politker*innen, Kontakt mit den Nachbarkommunen aufzunehmen, z.B. in der Initiative „Regiopole OWL“ und eine Verlängerung des Radschnellweges OWL von Herford über Bielefeld nach Güterloh einzustielen.
Zum NW-Beitrag
Der Westfalentarif: Unterwegs mit Bahn und Rad
Seit dem 1. August gilt im öffentlichen Personennahverkehr in unserer Region der Westfalentarif. Auf de ersten Blick scheint alles bei Alten geblieben zu sein. Eine kleine, aber interessante Änderung gibt es aber doch.

Im bisherigen „Sechser-Tarif“ kostete ein Fahrradticket für eine einzelne Fahrt in den Preisstufen 2 bis 6 2,20 Euro. Die Preisstufen und die dazu gehörigen Fahrziele sind im Prinzip unverändert. Jetzt kostet ein Fahrradticket der Preisstufen 2T bis 5T (bisher Preisstufen 2 bis 5) wie bisher 2,20 Euro, ein Fahrradticket der Preisstufe 6T (bisher Preisstufe 6) kostet 4,20 Euro statt bisher 2,20 Euro.

Fahrradticket gilt jetzt für mehrere Fahrten am Tag

Allerdings gelten diese Tickets nicht nur für eine einzelne Fahrt, sondern einen ganzen Tag lang für die Verbindung („von - nach -über“), die auf dem Ticket aufgedruckt ist. Also auch für mehrere Fahrten.

Ein Fahrradticket der Preisstufe 7T kostet ebenfalls 4,20 Euro, gilt aber nicht nur für eine bestimmte Strecke, sondern wie eine Netzkarte im ganzen Tarifraum T wie TeutoOWL (Bielefeld und die Kreise Minden-Lübbecke, Herford, Lippe und Gütersloh, nicht jedoch die Kreise Paderborn und Höxter ...).

Preisübersicht zum Westfalentarif wird noch berichtigt

Auf der Website mit der Preisübersicht des Westfalentarifs ist noch unzutreffend dargestellt, dass ein Fahrradticket ein Ticket mit beschränkter Fahrtenanzahl sei und nur für eine einfache Fahrt gelte.

Die OWL Verkehr GmbH hat dem ADFC Bielefeld mitgeteilt, dass auf der Website die Umstellung seit dem 1. August von „FahrradTickets“ auf „FahrradTagesTicket“ offensichtlich nicht konsequent umgesetzt worden sei. Die OWL Verkehr GmbH wird die Angaben  anpassen, damit deutlich wird, dass es das „alte“ FahrradTicket für die einfache Fahrt nicht mehr gibt.
Grüner Pfeil für Radfahrer*innen
Die Stadt Köln erlaubt als erste Stadt in NRW an einigen Fahrradampeln das Rechtsabbiegen bei Rot mit Hilfe von „Grünpfeilen“. Dies ist insbesondere überall dort möglich, wo Radfahrer*innen aus einer freigegebenen Einbahnstraße kommen, die durch eine Ampel geregelt wird. In Düsseldorf prüft die Stadtverwaltung derzeit die Voraussetzungen für einen Pilotversuch.

Ziel dieser Grünpfeil-Regelung ist es, die Verkehrsunfallzahlen im Radverkehr zu reduzieren und die Verkehrsführung insgesamt zu verbessern. Abbiegeunfälle sind die häufigsten und schwerwiegendsten Unfälle für Radfahrer*innen. Denn oft befinden sich Radfahrer*innen, die an der roten Ampel stehen, im toten Winkel von Autos, Lastwagen und Bussen, die ebenfalls auf Grün warten. Der ADFC NRW begrüßt den Vorstoß, da ein grüner Rechtsabbiegepfeil für Radfahrer*innen die Gefahr verringert, übersehen zu werden. Bislang gab es in Deutschland nur in München einen Grünpfeil für Radfahrer.

Weitere Informationen gibt es hier:

Artikel im Kölner Stadtanzeiger

Beitrag im ADFC Blog
 
Happy Birthday, ADFC Münsterland!
Der ADFC-Kreisverband Münsterland wird 30 Jahre alt!

Wir gratulieren unseren Nachbarn ganz herzlich und wünschen ihnen alles Gute für ihre vielfältigen Aktivitäten rund ums Radfahren! Und natürlich eine tolle Geburtstagsparty am 17. September in Münster mit vielen Gästen!

 
zum ADFC Münsterland
Forum 2017 des ADFC NRW: Landesweites Aktiventreffen
Das diesjährige ADFC-NRW-Forum findet vom 20. bis 22. Oktober 2017 im Jugendgästehaus „Adolph Kolping“ in Dortmund statt. Für ADFC-Aktive ist es eine gute Gelegenheit, Gleichgesinnte aus ganz NRW zu treffen und aktuelle Themen intensiv zu behandeln. Wie in den vergangenen Jahren bietet der ADFC NRW wieder Workshops, Vorträge und genügend Raum für einen geselligen Austausch an.

Damit die Organisatoren planen können, ist eine Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Das gilt auch für Tagesgäste. Wir freuen uns allerdings darüber, wenn die Teilnehmer vor Ort bleiben, da der Austausch auch nach den Workshops gefördert werden soll.

Anmeldeschluss ist der 30. September 2017.
Bis zum 10. September 2017 gibts Frühbucherrabatt.
Programm und Anmeldung
Veranstaltungstermine
Radtouren, Aktionen, Arbeitsgruppen, Versammlungen des ADFC Bielefeld und andere interessante Termine rund ums Radfahren - wann und wo?
zu den Terminen
 Foto: ADFC
ADFC-Mitglieder haben Vorteile!
Wir verschaffen Radfahrerinnen und Radfahrern Gehör: Damit Sie auf Ihren täglichen Wegen und im Urlaub gut ans Ziel kommen, leisten wir Lobbyarbeit für das Rad. Über 160.000 Menschen bundesweit, über 37.000 in NRW und über 1.000 in Bielefeld sind schon dabei und profitieren darüber hinaus von zahlreichen Vorteilen, darunter der ADFC-Pannenhilfe.
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