ADFC Bielefeld News Mai 2020
Liebe Newsletter-Leser!

im Augenblick ist so Einiges los in der Verkehrspolitik. Da diskutieren Politiker über eine neue Kaufprämie für Autos – auch für Benziner und Dieselautos! Eine Kaufprämie für Autos? Das hatten wir doch schon! Und was ist mit den Radfahrer*innen, den Nutzer*innen des Öffentlichen Nahverkehrs? Burkhard Hirsch, FDP-Politiker bringt es auf den Punkt: „Wir wollen nicht, dass die Regierung den Bürgerinnen und Bürgern die Verkehrsmittelwahl diktiert, sondern Ihnen alle Optionen ermöglicht.“

Und jetzt rudert Verkehrsminister Scheuer auch noch beim Bußgeld für Temposünder*innen zurück:  die Änderung der Straßenverkehrsordnung wird nach 2 Wochen bereits novelliert. Was nach einem Gesetz zum Schutz von Radfahrer*innen und Fußgänger*innen aussah, wird zu einer Rückwärtsrolle.

Bleiben Sie gesund!
Ihr ADFC-Team

Foto: Heinz-Gustav Dingerdissen
 Foto: ADFC
Mobilitätsprämie statt Kaufprämie 
Der Verband Deutscher Autoindustrie fordert eine Kaufprämie für Autos, nicht nur für Elektro- und Hybridautos, sondern auch für Diesel- und Benzinfahrzeuge, um die corona-bedingte Absatzflaute zu kompensieren.

Dagegen mobilisiert sich ein breites Bündnis, u.a. auch der ADFC und VCD. Die Autoindustrie hat in den vergangenen Jahren hohe Gewinne erzielt, nötige Innovationen aber verschlafen, fordert nun wieder staatliche Hilfen und verfällt damit in alte Muster. 

Statt einer Kaufprämie für Autos wäre eine Mobilitätsprämie für alle sinnvoll. Damit könnte man beispielsweise auch E-Bikes, Lastenräder, Bahn- oder ÖPNV-Abos erwerben, hätte also die Wahlfreiheit des Verkehrsmittels. 
Wir meinen: eine Autoprämie setzt den falschen Anreiz, besonders hinsichtlich der umweltpolitischen Ziele.

„Die Bundesregierung darf nicht denselben Fehler wie vor der Krise machen. Mobilität ist mehr als nur Auto, Auto, Auto!“ (ADFC Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork)
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 Foto: ADFC
ADFC kritisiert geplante Rücknahme von Raser-Bußgeldern
Wie gestern bekannt wurde, plant Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, die erst kürzlich in Kraft getretenen höheren Bußgelder für Auto-Raser wieder zurückzunehmen. Der ADFC hält das für unverantwortlich und appelliert an die Bundesländer, diesen Plänen eine Absage zu erteilen.

ADFC-Bundesvorsitzender Ulrich Syberg sagt: „Minister Scheuer ist angetreten, den Verkehr sicherer für Radfahrerinnen und Radfahrer und Menschen zu Fuß zu machen. Das ist mit der kürzlich in Kraft getretenen Novelle der Straßenverkehrsordnung zum Teil gelungen. Abschreckende Bußgelder für drastische Geschwindigkeitsüberschreitungen - inklusive der Androhung eines Fahrverbots – sind essenziell, um die Menschen in den Städten und Wohngebieten vor Auto-Rasern zu schützen.

Sich durch AfD und FDP zu einer Rückwärtsrolle drängen zu lassen und die Sanktionen zurückzunehmen, wäre ein fataler politischer Irrtum. Die Bundesländer müssen jetzt dringend auf dem Kurs der ‚Vision Zero‘ bleiben und einen Rückfall in eine überkommene PS-Politik verhindern!“

https://www.adfc.de/presse
 
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 Foto: ADFC-Bielefeld
Stadtradeln 2020 - zum 9. Mal!
Die bundesweite Aktion STADTRADELN findet auch in Bielefeld seit einigen Jahren regelmäßig statt. Ob das auch in Corona-Zeiten so sein wird, erfragt der ADFC Bielefeld in einem Interview mit der Koordinatorin für das STADTRADELN, Regine Thamm-Wind:
 
Frau Thamm-Wind: So Vieles musste in letzter Zeit abgesagt werden, das STADTRADELN findet statt?
Ja, das STADTRADELN findet statt und zwar vom 30. Mai bis zum 19. Juni. Nach vielen Gesprächen und vielem Abwägen haben wir entschieden, die gute Tradition (es findet zum neunten Mal in Bielefeld statt) auch in diesem Jahr fortzuführen, allerdings in einem ganz anderen Rahmen.
 
Was ist beim STADTRADELN angesichts der Corona-Situation anders?
Sowohl das Klima-Bündnis (Initiator des gesamten STADTRADELNS) als auch der Bundesgesundheitsminister weisen darauf hin, dass das Fahrrad gerade auch in dieser besonderen Corona-Situation ein sehr sinnvolles Verkehrsmittel ist.
Aber wir können das STADTRADELN 2020 nicht mit gemeinsamen Radtouren, Auftaktveranstaltungen oder anderen Aktionen, bei denen viele Menschen zusammenkommen, begleiten. Auch die Werbung für die Aktion ist nur in ganz bescheidenem Maße (noch) möglich.
Wir hoffen daher in diesem Jahr nochmal mehr, dass unsere treuen, langjährigen Stadtradlerinnen und Stadtradler wieder all ihre Möglichkeiten nutzen, um für das Radfahren und die Teilnahme am Wettbewerb zu „trommeln“.
 
Ist STADTRADELN eigentlich auch etwas für Menschen, die nur wenig oder (noch) gar nicht Fahrrad fahren?
Jeder Weg, der mit dem Rad zurückgelegt wird anstatt mit dem Auto, ist ein Beitrag zum Klimaschutz! Daher zählt jeder Radkilometer und jede teilnehmende Radlerin, jeder Radler. Das STADTRADELN ist kein sportlicher Wettkampf Einzelner, sondern ein gemeinschaftliches Projekt, bei dem alle so viel beitragen, wie sie können und möchten. Vielleicht fahren „noch-nicht-viel-Radelnde“ ja so wenig Fahrrad, weil Sie mit den Bedingungen fürs Radfahren nicht zufrieden sind, oder weil der immer noch dominierende Autoverkehr ihnen Angst macht: Eine Teilnahme am STADTRADELN ist daher auch ein Zeichen für die Radverkehrsförderung.
Die dreiwöchige Aktion ist eine gute Gelegenheit, das Rad als Verkehrsmittel für die eigenen (Alltags-)Wege zu entdecken. Das Team - und jeder ordnet sich ja einem Team zu oder gründet ein eigenes - „zieht mit“, motiviert und unterstützt.
 
Wer kann alles teilnehmen beim STADTRADELN Bielefeld?
Teilnehmen können alle, die in Bielefeld wohnen oder arbeiten, einem Bielefelder Verein angehören oder hier eine (Hoch-)Schule besuchen.
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 Foto: ADFC-Köln/Florian Bluhm
Pop-up-Bike-Lanes: Temporäre Umwidmung von Fahrspuren als Radfahrstreifen
Politischer Handlungswille und Spraydose!

Das Fahrrad wird für immer mehr Menschen das Fortbewegungsmittel Nr. 1. Gerade in der Corona-Krise ist das eine gesunde Alternative zu anderen Verkehrsformen. Aber auf vielen wichtigen Strecken ist es kaum möglich, dass sich Radfahrende und zu Fußgänger mit dem vorgeschriebenen Abstand von 1,5m begegnen.

Immer mehr Städte weltweit schaffen deshalb jetzt temporäre geschützte Radfahrstreifen – kurz: Pop-up-Bike-Lanes. Die kolumbianische Metropole Bogotá hat es vorgemacht, Berlin, Hamburg und andere Städte haben bereits innerhalb weniger Tagen einige Strecken umgesetzt. Vielleicht ja auch ein Modell für Bielefeld – gerne auch nicht nur für eine kurze Zeit. 

Weitere Infos: 

auf   bikecitizens.net
und  WDR-Medien-Podcast
 Foto: Dingerdissen
Radfahren in Corona-Zeiten
ABGESAGT! So müssen wir leider etliche Touren auf unserer Homepage kennzeichnen.

Aber das bedeutet nicht, dass Sie auf schöne Touren verzichten müssen. Ideen gefällig? Auf unserer Homepage finden Sie etliche Touren zum Nachradeln.

Onlineseminare – ideal in Corona-Zeiten

Inzwischen lassen sich viele Radler durch ihr Smartphone oder ein GPS-Gerät unterstützen. Sind wissen nicht, wie das geht? 
Thomas Froitzheim, vielen von unseren GPS-Seminaren bekannt und engagiert in verschiedenen ADFC-Gremien, bietet spezielle Online-Seminare zu diesem Thema an:  www.naviso.de

Alternativ können Sie natürlich auch das Buch dazu lesen
 Foto: ADFC-NRW
ADFC-Mitglieder haben Vorteile!
Wir verschaffen Radfahrerinnen und Radfahrern Gehör: Damit Sie auf Ihren täglichen Wegen und im Urlaub gut ans Ziel kommen, leisten wir Lobbyarbeit für das Rad. Profitieren auch Sie von zahlreichen Vorteilen - Basis-Funktionen im Beitrag enthalten: Werden Sie Mitglied und unterstützen Sie das ADFC-Engagement rund ums Radfahren.  Damit stärken Sie uns auch beim Einsatz für die Verkehrswende!
 
Weitere Details zur ADFC-Mitgliedschaft
 Foto: ADFC
Veranstaltungstermine
Radtouren, Aktionen, Arbeitsgruppen, Versammlungen des ADFC Bielefeld und andere interessante Termine rund ums Radfahren - wann und wo? 

Beachten Sie die Änderungen durch die Corona-Krise!
 
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