Man muss miteinander sprechen: ADFC und Wirtschaftsbetriebe
Gespräch des ADFC Duisburg mit den WBD
 
Der Herbst ist vorbei, der Winter ist da und damit erreichen den ADFC, wie jedes Jahr saisonbedingt, Beschwerden zu ungereinigten Radwegen. Das Thema Laub ist zurzeit natürlich die Nr. 1. Aber auch der Winterdienst ist ein häufig genanntes Thema.
Natürlich möchten alle den Radweg vor ihrer Haustür und auf ihrem täglichen Weg gerne zuerst gereinigt bekommen. Dass es den Wirtschaftsbetrieben aber unmöglich ist, es hier allen gleichzeitig Recht zu machen, ist dem ADFC bewusst. In den Beschwerden werden aber die Prioritäten hinterfragt.

Also, das Gespräch suchen, sich informieren, Wünsche formulieren und mögliche Verbesserungen gemeinsam diskutieren.
 
 
Unsere Fragen
Sollte die Laubentfernung oder der Winterdienst auf den beklagten Radwegen eine höhere Priorität haben als ein anderer Weg, der jetzt oben ansteht? Ist die Wichtigkeit ein subjektives Empfinden oder bedarf es einer Aktualisierung bzw. Optimierung der aktuellen Prioritätenlisteliste?
 
Gerne wollten wir mit einem Verantwortlichen der Wirtschaftsbetriebe Duisburg darüber sprechen, uns informieren und mögliche Verbesserungen gemeinsam diskutieren.
Nach unserer Anfrage kam kurzfristig ein Termin zu Stande und so besuchten Thorsten Meyer und Klaus Hauschild am 9. Dezember den Geschäftsbereichsleiter Stadtreinigung / Kanalbetrieb der Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD), Herrn Norbert Lorenz.
 
Wo liegen die Prioritäten bei der Reinigung?
Zunächst erläuterten wir aus unserer Sicht wo der Radelschuh drückt. Folgend erläuterte uns Herr Lorenz den praktischen Alltag der Stadtreiniger. Neben der Pflege von öffentlichen Plätzen und Anlagen betreut die Stadtreinigung rund 1.400 km Straßennetz mit mehr als 400 km Radwegen.
Ca. 50.000 straßenbegleitende Bäume in DU entlauben sich im Herbst innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne. Eine Herausforderung für die Radwegreinigung mit den ca. 1,10 m breiten Kleinkehrmaschinen (Kosten ca. 150.000 Euro p. St.), deren Sammelbehälter mit 2 m³ Fassungsvermögen nicht gerade üppig bemessen ist. Wo ein Maschineneinsatz nicht möglich ist, muss der Mitarbeiter mit dem Besen ran. Gleiches gilt für den Winterdienst.
Bei ergiebigem Schneefall, in der (Innen-)Stadt sind das so mehr als 5-10 cm, stellt sich immer die Frage: Wohin mit dem Schnee bei engen Stellen, die städtebaulich und/oder durch ruhenden Verkehr bedingt sind?
 
Klar definiert ist die Priorität der Stufe 1 zur Reinigung des Vorbehaltsnetzes, also der Rettungswege und ÖPNV-Fahrtrouten. Radwege sind teilweise (insbesondere auf Brücken etc.) mit in der Erstbetrachtung.
 
Letztendlich kamen wir überein:
Ein direkter Ansprechpartner bei den WBD wird benannt. Problemstellen sollen gemeldet werden! Wir prüfen die Einbeziehung der Wirtschaftsbetriebe in den ADFC Mängelmelder.
Wir bleiben im Gespräch. Reinigungsbereiche werden zurzeit neu definiert und Kleinkehrmaschinen sollen in Zukunft mehr Radwege säubern. 

Der ADFC dankt Herrn Lorenz für den freundlichen Empfang, die Informationen und die Bereitschaft zur weiteren konstruktiven Kooperation.
 
Allen eine gute Fahrt im Winter, auch wenn es situationsbedingt nicht überall optimal sein kann.
 
Fahren Sie vorsichtig!
 
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club
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