Radfahren und strassen.nrw
Radfahrende – Menschen zweiter Klasse!

Das Land NRW – zumindest der landeseigene Betrieb Straßen.nrw – geht offenbar davon aus, dass Radfahrende nicht so wichtig sind. Jedenfalls sind sie nicht wichtig genug, dass konkrete Gefahren beseitigt würden.
 
 
Ich fahre fast täglich an der Ruhr entlang vom Kaßlerfelder Kreisel bis nach Mülheim zum RS1. Kurz vor der Aackerfährbrücke wird der Radweg schmaler. Seit Wochen wächst er immer mehr zu. Also habe ich Anfang Juni die Städte MH und DU und Straßen.nrw angeschrieben und auf die Gefahren dort einwachsender Dornen hingewiesen.
Außerdem habe ich geschildert, dass ich schon einige sehr gefährliche Ausweichsituationen ansehen musste und es nur durch Glück dabei nicht zu Unfällen gekommen sei, weil auch im weiteren Verlauf bis zur Raffelbergbrücke der Radweg erheblich zugewachsen sei.

Die Städte MH und DU haben sofort reagiert. Straßen.nrw sei zuständig.
Unser Duisburger Fahrradbeauftragter hat direkt mit der Straßenmeisterei von Straßen.nrw Kontakt aufgenommen. Ihm wurde versprochen, dass im Laufe der Woche – spätestens in der Folgewoche die Gefahren beseitigt würden. Danke an den Fahrradbeauftragten! - Passiert ist allerdings nichts.
Der Fahrradbeauftragte hat sich weiter eingesetzt – leider umsonst.
Also habe ich das Direktorium und die Pressestelle von Straßen.nrw angeschrieben und umgehend die Rückmeldung bekommen, dass Radfahrende wichtig seien. Zu mehr als der Mail mit leerem Gewäsch reichte es aber nicht. Eine von mir gesetzte Frist zur Gefahrenbeseitigung verstrich fruchtlos.
Dann kam eine Rückmeldung, dass aufgrund der langen Winterperiode (wir schreiben mittlerweile Juli!) und des starken Wachstums nicht alles sofort erledigt werden könne. Ich wies also noch einmal auf die konkreten, von mir fast täglich beobachteten Gefahren hin und fragte, wo denn seit Wochen täglich gearbeitet würde und noch größere Gefahren beseitigt würden.
Eine Antwort erhalte ich darauf nichts und getan wird auch nichts.

Also schreibe ich nach mittlerweile fünf Wochen der Untätigkeit Herrn Minister Wüst an. Zwei Tage später wird ein Teil des Rasens im Bereich der Raffelbergbrücke gemäht. Mehr passiert wieder nicht. Ist das Opium für’s Volk? Soll ich mich damit beruhigen lassen? Nein, ich kann nicht hinnehmen, dass Straßen.nrw Radfahrende als Menschen niederen Rangs beurteilt und deren Gefährdung einfach egal sein soll.
Darum schreibe ich – hier und an die Presse, damit bekannt wird, wie sich das Land verhält. So wird Verkehrswende nicht klappen. Die Politik und das Land scheitern bereits an einfachen Aufgaben.
Es wird dringend Zeit für einen Wechsel in der Politik zu mehr Sachverstand und Gleichbehandlung.

Wolfgang Voßkamp
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club
Kreisverband Duisburg
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