Deutsche Bahn schrumpft Aufzug am Erkrather S-Bahnhof
Räder müssen nun draußen bleiben
Am Alt-Erkrather S-Bahnhof ist der Aufzug zum Bahnsteig nach einem halben Jahr Stillstand durch den Hochwasserschaden zur Freude aller mobilitätseingeschränkten Personen wieder in Betrieb gegangen.
Für die meisten Erkrather Rad Fahrenden gibt es allerdings keinen Grund zur Freude. Denn sie werden feststellen, dass ihr Fahrrad, das sie vormals mit diversen Verrenkungen so gerade noch in den Aufzug hineinbekommen haben, nun nicht mehr hineinpasst. (Wie auf diesem Foto. Die Tür schließt nicht.) Die neue Kabine ist 10 cm kürzer als die alte. Das bedeutet: „Wir müssen draußen bleiben!“
Ein durchschnittliches Fahrrad benötigt mit eingeschlagenem Lenkrad mindestens 1,60m Länge. Die Kabine am S-Bahnhof Erkrath ist allerdings nur 1,43 m tief. Für solche Infrastrukturmaßnahmen, die den Radverkehr betreffen, fehlen verbindliche Regeln vergleichbar dem „Leitfaden für Barrierefreies Bauen“.
Zu enge Aufzugkabinen an Bahnhöfen sind schon seit langem ein großes Problem, das bei Rad Fahrenden Verständnislosigkeit und Verärgerung auslöst. Bekannte Beispiele dafür sind Düsseldorf und Wuppertal. Es gab Versprechungen der DB, den Blick „noch stärker“ auf die Anforderungen des Radverkehrs zu richten. Den Fahrradblick haben wir hier vermisst.
Handlungsziele des Nationalen Radverkehrsplans 3.0 - wie eine Verbesserung der Vernetzung von Verkehrsarten und eine Erleichterung der Fahrradmitnahme in Bahnen und Bussen - müssen dringend in verbindliche Vorgaben umgesetzt werden.
In Erkrath sind jetzt Tatsachen geschaffen worden. Eine nachträgliche Hilfe für die Radelnden könnte eine Schieberinne an der Treppe sein. Der ADFC Erkrath hat für die Umsetzung die Unterstützung der Stadt Erkrath angefragt.