Radfahren und Taxifahrer
Nach einem äußerst gefährlichen Überholmanöver eines Taxifahrers habe ich die Taxizentrale Duisburg angeschrieben. Eine Kopie habe ich an einige Organisationen und Behörden geschickt. Ich hatte eine Hoffnung.
(Auf dem Bild ist nicht das Taxi zu sehen, aber das sind in etwa 30 cm Abstand)
 
 
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich fuhr heute 12.20 Uhr auf der Friedenstraße Richtung Düsseldorfer Straße mit dem Fahrrad.
Kurz hinter der Kreuzung Heerstraße wurde ich von einem Ihrer Wagen (das Kennzeichen habe ich festgehalten) mit einem Abstand von maximal 30 cm überholt.
Die Straße war in beide Richtungen komplett frei, außer uns fuhr niemand.
An der Kreuzung Musfeldstraße musste der Wagen an der roten Ampel warten und ich kam neben ihm zum Stehen. Ich sprach den Fahrer durch das offene Fenster an und wir hatten ein sachliches Gespräch.
Ich gebe den Inhalt der Ausführungen Ihres Fahrers wieder:
Er kennt die STVO. Von einem vorgeschriebenen Abstand zu Radfahrern steht nichts in der STVO. Er sieht keine Veranlassung, seine Fahrspur auch nur ansatzweise für einen Radfahrer zu ändern, schon gar nicht komplett auf die Gegenspur zu wechseln. Und wenn mir das nicht passt, sollte ich mich bei der Stadt um eine eigene Radspur kümmern.
Mich machte diese wie gesagt sehr sachlich vorgetragene Ansicht fassungslos.

Ich sehe von einer Anzeige ab, weil ich von einer Sanktion nichts habe. Mir ist es viel wichtiger, dass Menschen endlich angstfrei und sicher auf den Straßen in Duisburg Rad fahren können.
Ich bitte Sie daher, dieses Schreiben zum Anlass zu nehmen, Ihre Fahrer eindringlich darauf hinzuweisen, dass es in der STVO einen Mindestabstand von 1,5 m innerorts zu Radfahrer*innen gibt. Und dass diese Vorschrift keine Schikane, sondern im Sinne der Sicherheit aller sehr sinnvoll und wichtig ist !
Wenn dieses Information gerade Ihren Fahrerinnen und Fahrern nochmals deutlich zur Kenntnis gegeben wird, ist mir und allen Duisburgern beim Radfahren mehr geholfen als wenn ein Fahrer eine Anzeige bekommt.

Ich habe mit einem ähnlichen Anschreiben bei der Duisburger Feuerwehr vor kurzem sehr großes Interesse und auch eine entsprechende Aktion bei ihren Fahrern erreicht und hoffe, dass mir das auch bei Ihnen gelingt.
Gerade bei Menschen, die berufsmäßig und sehr viel mit dem Auto unterwegs sind, könnte man einen großen Effekt erzielen.
Der Mindestabstand erhöht die Sicherheit, kostet keinen Cent, benötigt keine Verkehrsplaner und ist sofort umzusetzen. Mal abgesehen davon, dass er vorgeschrieben ist.

Ich erlaube mir, eine Kopie zu schicken an:
Verkehrsunfallprävention der Polizei, ADAC, ADFC und den Fahrradbeauftragten der Stadt Duisburg. Ich habe die Hoffnung, damit eine etwas größere Aktion gerade bei beruflichen Fahrern anzustoßen.

Ich freue mich auf Ihre Antwort. Falls ich bei den angeschriebenen Organisationen auf Unterstützung stoße, würde ich mich über ein Feedback ebenfalls freuen.

Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Dewald

Die Antworten, die ich bekommen habe:
Taxi-Zentrale Duisburg: Keine Antwort
Verkehrsunfallprävention der Polizei Duisburg: Keine Antwort
ADAC: Eine Mail, in der mir bestätigt wurde, dass 30 cm Abstand zu wenig sind, schon wegen §1 STVO
Fahrradbeauftragter der Stadt Duisburg: Keine Antwort
ADFC: zwei Mails mit privatem Charakter, in denen mir viel Erfolg bei meinen Aktivitäten gewünscht wird.

Wolfgang Dewald
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club
Kreisverband Duisburg
Mülheimer Str. 91
47058 Duisburg 
 
Tel.: 0203 / 7742 11
 
E-Mail: redaktion@adfc-duisburg.de
www.adfc-duisburg.de