​Ride of Silence
Gedenkfahrt für im Straßenverkehr getötete Radfahrende

Am dritten Mittwoch im Mai fand zum mittlerweile dritten Mal in Köln ein sogenannter „Ride of Silence statt, an dem insgesamt 360 Radfahrende teilgenommen haben. Diese stille Gedenkfahrt für im Straßenverkehr getötete Radfahrende wird weltweit am gleichen Tag zur gleichen Uhrzeit durchgeführt. In Köln haben wir uns in diesem Jahr dazu entschieden, die Fahrt auf zwei Teile – für die Innenstadt und Porz – aufzuteilen. Dennoch stehen die ausgewählten Orte nur stellvertretend für viele weitere Unfallstellen in Köln.
 
 


Ride of Silence in Köln

Unsere Route für den 17. Mai mussten wir kurzfristig anpassen, weil zwei Tage zuvor ein Radfahrer an der Kreuzung Subbelrather Straße / Innere Kanalstraße von einem LKW überrollt wurde. Noch während der Unfallaufnahme haben wir mit 40 Bürgern eine kleine Mahnwache vor Ort abgehalten und dann entschieden, im Rahmen des Ride of Silence an der Unfallstelle ein weiteres Geisterrad als Mahnmal aufzustellen. Der Unfall kam auf einem freilaufenden Rechtsabbieger zustande, einer ampelfreien Abbiegespur zum schnellen Rechtsabbiegen. Diese Infrastruktur trägt neben dem rücksichtslosen der motorisierten Verkehrsteilnehmer maßgeblich zu Unfällen bei. Es ist daher absolut unverständlich, warum bestehende Ratsbeschlüsse zum Rückbau nicht umgesetzt werden und in unserer Stadt mit der Kreuzung Luxemburger Straße / Militärring eine weitere Gefahrenstelle neu geschaffen wird.

An der Ecke Gottesweg / Rhöndorfer Straße ereigneten sich am 19. und 20. Dezember letzten Jahres zwei nahezu identische Linksabbiegeunfällen zwischen zwei PKW und zwei jeweils 80 Jahre alten, vorfahrtsberechtigten Radfahrern. Einer der beiden Senioren verstarb im Krankenhaus. Auch für ihn haben wir dort ein Geisterrad aufgestellt.

Als letzte Station fuhren wir zum Bahnübergang am Rheinufer, Höhe Tacitusstraße und gedachten dort der 28jährigen Radfahrerin, die dort am 21. September letzten Jahres von einer Bahn erfasst wurde und tödlich verunglückte. KVB-Bahnübergänge sind sehr häufig Orte für schwere Unfälle mit den schwächeren Verkehrsteilnehmern. Häufig sind diese unaufmerksam, in vielen Fällen tragen aber auch fehlerhafte Lichtsignalanlagen und missverständliche Verkehrsführungen zur Unfallentstehung bei.



Ride of Silence in Köln-Porz

Am 19. Mai starteten wir am Porzer Bürgeramt, die Radfahrenden aus den innerstädtischen Bezirken waren gemeinsam ab Deutzer Werft angefahren.

Wir fuhren zunächst zur Autobahnanschlussstelle Wahn. In der Heidestraße wurde am 10. März ein 73jähriger E-Bike-Fahrer von einem Auto erfasst, dass von der Autobahn A59 abfuhr. Er verstarb am Folgetag im Krankenhaus. Für ihn haben wir ein Geisterrad aufgestellt. Autobahnabfahrten dieser Art lassen den Autoverkehr im „Autobahnmodus“. Viele Autofahrer nehmen den nicht motorisierten Querverkehr erst dann wahr, wenn es bereits zu spät ist.

Unsere zweite Station zum Aufstellen eines Geisterrads in Porz war die Alte Kölner Straße in der Wahner Heide. Auf dieser alten „Panzerstraße“ erfasste am 25. März ein Motorrad auf Höhe des Parkplatzes am Rösrather Weg einen 32jährigen Rennradfahrer und Familienvater, der noch an der Unfallstelle verstarb. Auf dieser Rennradstrecke werden hohe Geschwindigkeiten gefahren und Radfahrende oftmals sogar vorsätzlich gefährdet.

Wir haben an allen Unfallstellen die Hintergründe erläutert und fordern von allen Verkehrsteilnehmern mehr gegenseitige Rücksichtnahme und von den Verantwortlichen in den zuständigen Behörden eine Infrastruktur, die nicht zum individuellen Fehlverhalten beiträgt.

Organisation: Carolin Ohlwein, Christoph Schmidt
Fotos: Paul Hense

 

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