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Kommentar: Neue Rekorde beim STADTRADELN, aber auch Verbesserungsbedarf
In diesem Jahr haben im Kreis Mettmann 6.930 Radfahrende bei der STADTRADELN-Aktion mitgemacht – ein erneuter Rekord. Die Teilnehmer*innen legten mehr als 1,2 Mio. km zurück – ebenfalls ein erfreulicher Rekord. Die offiziellen Verlautbarungen, dass durch die Aktion rund 205 t an CO2 eingespart wurden, erscheinen jedoch wenig stimmig, da viele Teilnehmer*innen einen großen Teil der Strecken sowieso per Rad gefahren wären bzw. im Wettbewerb der Teams viele Extra-Kilometer geradelt wurden, durch die keine Kfz-Kilometer entfallen sind. Aber immerhin hat die Aktion sicherlich manche Teilnehmerinnen und Teilnehmer motiviert, im Aktionszeitraum etwas häufiger auf’s Rad zu steigen – was ja auch ein toller Erfolg ist!
Wenn allerdings laut STADTRADELN-Auswertung gerade mal 1 von 86 Parlamentarier*innen des Kreistages mitgeradelt ist – und in vielen kreisangehörigen Städten sieht es nicht viel besser aus – zeigt das deutlich, dass die Aktion im kommunalpolitischen Umfeld noch nicht richtig angekommen ist. Das erklärt vielleicht auch die etwas verschlafende Öffentlichkeitsarbeit (passend in diesem Zusammenhang, dass man auf der Kreis-Website beim Hinweis stehen geblieben ist, dass Anmeldungen voraussichtlich ab April möglich seien …). Auch wirkte die Abschluss-Fahrt sehr nach Notlösung, weil man sich z. B. nicht einigen konnte, den STADTRADELN-Auftakt getrennt vom traditionellen Sonntag der Fahrrad-Sternfahrt NRW durchzuführen. Die verspätete Kommunikation bescherte den eingebundenen, ehrenamtlich tätigen Vereinen vermeidbaren Aufwand.
Hoffen wir also auf das kommende Jahr: wenn dann der Kreis und die Städte die Aktion frühzeitiger abstimmen und deutlich motivierender nach innen und außen bewerben und eine ansprechende zentrale Veranstaltung planen, bestünde die Chance, noch mehr neue Teilnehmer*innen und Politiker*innen zu gewinnen, die nicht sowieso schon regelmäßig mit ihren Rädern unterwegs sind.
Tim Fuhrmann
ADFC im neanderland
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