Bundeshauptversammlung 2018 in Darmstadt
Die ADFC-Bundeshauptversammlung tagte am 10./11. November in Darmstadt. Im Kreis der 28 Delegierten aus Nordrhein-Westfalen (Foto) waren auch die Märker Martin Isbruch und Karsten Obrikat vertreten.

Das höchste Organ des ADFC hatte ein umfangreiches und letztlich auch turbulentes Programm zu absolvieren: So stand neben politischen Beschlüssen, Haushalt und Vorstandswahlen auch eine komplett neue Satzung zur Diskussion und Abstimmung. Wir dokumentieren die wesentlichen Ergebnisse. [Is]
 
 
Die wichtigsten Beschlüsse und Ergebnisse:

Die neue Satzung

Neunundreißig Jahre wurde immer wieder an der ersten Satzung geändert und gewerkelt - es wurde an der Zeit, die Satzung an die gewandelte Realität anzupassen und unter Umständen auch Strukturen zu ändern. So sieht die neue Satzung zum Beispiel eine Änderung in der Zusammensetzung des Bundeshauptausschusses vor und vorgeschlagen war auch ein Präsident bzw. eine Präsidentin als eigenständiges Organ.
Die Diskussion um die Satzung war turbulent. Insgesamt weit mehr als dreißig Änderungsanträge - davon die meisten erst als Tischvorlage - waren zu verstehen, zu diskutieren und abzustimmen. Nachdem am Samstag Abend ein Satzungsbeschluss auf dieser BHV noch illusorisch erschien, gingen die Delegierten am Sonntag diszipliniert aber nach wie vor intensiv wieder ans Werk und schafften das unmöglich Erscheinende: Den Abschluss des Satzungsprozesses mit breiter Mehrheit!
Viel Zeit nahm dabei auch die Debatte um den Antrag des ADFC NRW, eine Frauenquote für den Vorstand in die Satzung aufzunehmen. Dies gilt in NRW bereits seit mehreren Jahren und hat bei der letzten Vorstandswahl hier zu einem paritätisch besetzten Landesvorstand geführt. In der Debatte fielen die üblichen Argumente, aber letztlich gab es eine Mehrheit für den Antrag. Ausschlaggebend war sicher auch das Eingeständnis, dass alles Bemühen um mehr Frauen in verantwortungsvollen Positionen bisher nicht gefruchtet hat - so auch bei der diesjährigen Vorstandswahl.

In zwei wesentlichen Punkten änderte die BHV den Entwurf ab: Der ADFC wird nach wie vor vom bzw. von der Bundesvorsitzenden geleitet (also kein Präsident), der auch kein eigenes Organ darstellen wird, sondern nach wie vor Teil des Vorstands bleibt.

Politische Beschlüsse

Der politische Leitantrag des Bundesvorstands wurde einstimmig verabschiedet. Er enthält eigentlich nichts Neues - trotzdem ist es Tradition (nicht nur beim ADFC), mit einem Leitantrag die politische Marschrichtung zu bestimmen bzw. sich ihrer zu vergewissern. Der Beschluss lautet:

Wir wollen mehr: Mehr Platz fürs Rad!
Der ADFC will Straßen und Plätze in unseren Städten und Dörfern als Lebensraum für alle Menschen zurückgewinnen. Nur mit mehr Radverkehr zu Lasten des Autoverkehrs lassen sich Lärm, Gestank und Dauerstau wirksam reduzieren.
Dazu brauchen Städte und Dörfer viel mehr sehr gute Infrastruktur für den Umweltverbund und dafür brauchen sie mehr Platz. Platz für gute Rad- und Fußwege, sichere Kreuzungen, gute Sichtbeziehungen, komfortable Abstellanlagen.
Der ADFC will Verkehrsflächen vom Auto zurückgewinnen und diese umverteilen: für den Radverkehr, den Fußverkehr und den Öffentlichen Nahverkehr, aber auch für Grünflächen und Spielplätze.
Der ADFC will erreichen, dass die Verbindungen zwischen den Städten und Dörfern für den Radverkehr attraktiver gestaltet werden, damit auch Pendelverkehre über größere Distanzen verlagert werden können. Geeignet sich dafür insbesondere Radschnellverbindungen.
Wir fordern für die Menschen in Deutschland diese Neuverteilung des öffentlichen Raumes zu Lasten des Autoverkehrs und zugunsten einer Verkehrswende mit dem Fahrrad im Mittelpunkt. Nur mit einer echten Verkehrswende werden unsere Städte und Dörfer wieder lebenswert und attraktiv!
Der ADFC fordert die Verkehrswende mit dem Fahrrad im Mittelpunkt.

Vorstandswahlen

Gewählt wurde eine Mischung aus bewährten Kräften (u. a. Bundesvorsitzender Ulrich Syberg) und interessanten neuen Personen:
  • Rebecca Peters (Geographie-Studentin mit Schwerpunkt Stadtentwicklung und Verkehrsgeographie)
  • Ralf Puslat (Unternehmer mit viel Erfahrung in der Fahrradbranche)
  • Michael Schroeren (Kommunikationsprofi mit viel Erfahrung in der politischen Kommunikation)

Haushalt 2019

Der ADFC-Haushalt ist normalerweise eine recht trockene Angelegenheit. Große Bereiche sind durch Personal und Standardausgaben festgeschrieben.
Doch anders für 2019: Zum 40-jährigen Jubiläum des ADFC soll eine große Kampagne gefahren werden, welche den Haushalt stark belastet. Da aber hierfür genügend Rücklagen zur Verfügung stehen, hatten die Delegierten hier keine Bedenken gegen die Pläne des Bundesvorstands. Die Kampagne soll sowohl die Forderung nach dem Fahrradland Deutschland weiter forcieren als auch den ADFC als Mitgliedsorganisation noch bekannter machen und damit das ohnehin ordentliche Mitgliederwachstum (bundesweit + 4%, NRW + 6%) weiter stärken. [Is]

Bericht auf adfc.de
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club
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Leckingser Straße 160
58640 Iserlohn
 
Tel.: 02371 / 77 86 109

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