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Immer öfter wird gefordert in Köln den Posten eines Fußgängerbeauftragten zu schaffen. Wir finden einen solchen Posten, der bei der Planung von Straßenbaumaßnahmen die Interessen von Fußgängern berücksichtigt sinnvoll.
Wir fürchten aber, dass ein Fußgängerbeauftragter – genau wie der Fahrradbeauftragte – vor allem punktuelle und kleine Verbesserungen erreichen kann, solange das Leitbild der Autofreundlichen Stadt in Köln weiterhin gilt. Denn es fehlt vielerorts nachdem der KFZ-Verkehr bedient wurde einfach an ausreichend Platz um die Bedürfnisse von Fußgängern und Radfahrern gleichermaßen gut zu erfüllen. Die Bevorzugung des KFZ verdrängt viele Radfahrer von den Fahrbahn, wo sie gemäß STVO in den meisten Fällen unterwegs sein sollten, auf die Gehwege wo es dann zu Konflikten mit Fußgängern kommt.
Unsere Forderung an die Entscheider in der Kölner Kommunalpolitik ist darum das Strategiepapier Köln Mobil 2025 fortzuschreiben, mit konkreten Leitbildern über die Verteilung von Flächen zwischen Fußgängern, Radfahrern und Autofahrern zu versehen und als verbindlichen Leitfaden für die Verwaltung zu beschließen.
Denn erst wenn in Straßen nicht mehr 60 bis 70 Prozent des zur Verfügung stehenden Raumes für zwei Parkspuren und zwei Fahrspuren ausschließlich den KFZ zur Verfügung stehen, wird es möglich sein gute Verkehrsinfrastruktur für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen.
Nicht nur bei Neubauten muss mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer eingeräumt werden. Auch beim sogenannten Ruhenden Verkehr (parkenden Autos) muss massiv umgedacht werden. Es kann nicht weiter sein, dass Gehwegparker großflächig geduldet werden und die Restbreiten der Gehwege oft nicht einmal mehr breit genug sind zwischen Hauswand und parkendem Auto, um mit einem Rollstuhl oder Kinderwagen passieren zu können.
Es gibt für die Kölner Kommunalpolitik also ein viel dickeres Brett zu bohren, als eine weitere Beauftragtenstelle zu schaffen. Wir hoffen, sie geht es an.
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