RS1 -  Eröffnung Radschnellweg zwischen Ruhrpromenade und Fachhochschule
Der Abschnitt von der Ruhrpromenade über die Ruhrbrücke bis zur Hochschule Ruhr West (HRW) in Mülheim wurde am 15. Mai 2019 unter reger Teilnahme der Öffentlichkeit feierlich freigegeben. Hier wurde zum ersten Mal der landesweite Standard für Radschnellwege in vollem Umfang realisiert. Die jeweils zwei Meter breiten Richtungsfahrstreifen sind ähnlich den niederländischen Radwegen mit einer Leitlinie getrennt. Der Fußweg ist mit einer sogenannten Agglomeratmarkierung auch taktil vom Radweg abgetrennt. Die verkehrsgrünen Beistriche sollen für alle Radschnellwege das Erkennungszeichen werden, was sich bei einem Streckenverlauf des RS1 über Stadtstraßen noch als nützlich erweisen dürfte. Ungewohnt ist auch eine vorfahrtregelnde Beschilderung, wie sie bei Straßen Standard ist. Zwei Engstellen bestehen konstruktionsbedingt auf den ehemaligen Eisenbahnbrücken Fährstraße und Bergstraße.
 
 
 
Im Bereich der Brücke über die Bergstraße musste stadteinwärts der Radweg gemeinsam mit dem Fußgängerverkehr geführt werden. Eine Beleuchtung ist durchgängig vorhanden, auf den Ruhrbrücken aus Gründen des Denkmal- und Artenschutzes allerdings im Handlauf der Geländers. Sitzgelegenheiten sind als "Flussbalkon" auf der Ruhrbrücke und im Bereich der Alten Dreherei geschaffen worden. Erstere sind allerdings nur über den Fußweg erreichbar und weisen keine Fahrradständer auf. Die Rampe Fährstraße wird ebenfalls Sitzgelegenheiten erhalten.
Das Logo des Radschnellweges verdeutlicht als Fahrbahnpiktogramm zusätzlich die Wegeführung, wird aber auch bei der hinführenden Radverkehrsführung auf den rot-weißen Schildern eingesetzt. Zuführende Routen sind bisher vom Fossilienweg bzw. dem Styrumer Damm (jeweils Ruhrtalradweg), von der Duisburger Straße im Bereich der Menzstraße über den Campus bzw. Zur Alten Dreherei und (nach Fertigstellung der Rampe an der Fährstraße) von der Mühlenbergkreuzung ausgeschildert.
 
Begleitet wurde die feierliche Eröffnung von protestierenden Radfahrern aus Essen, Mülheim und Duisburg. Während sich die Essener für einen zügigen Weiterbau ab dem Univiertel nach Osten eingesetzt haben, fragten die Duisburger mit Plakaten nach dem Weiterbau auf ihrem Stadtgebiet und kritisierten die schleppende Umsetzung. Die Proteste fielen auf, sodass selbst der Verkehrsminister in seiner Rede darauf eingehen musste.
 
Der Abschnitt von der Duisburger Straße zur Heerstraße wird über einen städtischen Bebauungsplan gesichert werden. Die Entwurfsplanung erfolgt durch Straßen.NRW, die weitere Umsetzung soll dann über eine Bauvereinbarung zwischen Straßen.NRW und der Stadt geregelt werden. Mit Baurecht kann frühestens im Sommer 2020 gerechnet werden.
Der weitere Abschnitt von der Heerstraße bis zur Stadtgrenze Duisburg wird von Straßen.NRW geplant. Bisher sieht sich der Landesbetrieb noch nicht in der Lage, einen voraussichtlichen Fertigstellungstermin zu benennen.
Für das Upgrade des bereits befahrbaren Abschnitts zwischen Essen-Univiertel und Mülheim Hbf ist die Planungsvereinbarung zwischen Straßen.NRW und dem RVR endabgestimmt. Die Vereinbarung umfasst neben der Ausbauplanung auch die Klärung des Umgangs mit verbauten Fördermitteln, Eigentumserwerb, Gestattung durch die DB und Widmung als Radschnellweg des Landes. Es ist vorgesehen, die Planung bis Ende 2020 abzuschließen, so dass im Jahr 2021 mit dem Bau begonnen werden kann. Die Planungsvereinbarung enthält neben der Verbreiterung des Weges und Asphaltierung sowie Beleuchtung auf den betreffenden Abschnitten grundsätzlich auch die Verbreiterung der vorhandenen Brücken.
 
Hier noch eine Zusammenfassung, wie der RVR den Weiterbau nach Duisburg zur Zeit sieht:
NRW.URBAN Kommunale Entwicklung GmbH ist im Rahmen der Planungsvereinbarung mit dem Land von der Stadt Duisburg mit dem Projektmanagement der Objektplanung Verkehrsanlagen RS1 beauftragt worden. Ausschreibung und Vergabe erfolgen durch die Stadt. Aktuell wird die Ausschreibung vorbereitet. In der Bewertung durch die Untere Naturschutzbehörde besteht für den Duisburger Abschnitt keine UVP-Pflicht (Umweltverträglichkeitsprüfung). Es besteht ein Restrisiko, dass die Obere Naturschutzbehörde (Düsseldorf), der dieses Bewertungsergebnis mitgeteilt worden ist, anderer Meinung sein kann.
Die im Verlauf des RS1 in Duisburg einzubeziehenden Brückenbauwerke wurden aufgelistet. Die 11 Bauwerke gehören mit einer Ausnahme der Deutschen Bahn. Es wird eine gutachterliche Bewertung des technischen Zustands und der erforderlichen Maßnahmen zur Nutzung im Rahmen des RS1 einschließlich der wirtschaftlichen Bewertung (auch mit Bedeutung für eine etwaige Ablöse) vorgenommen. Hierbei ist zwischen der Herstellung des Ausbaustandards und der Wirtschaftlichkeit abzuwägen.
Im Hinblick auf die Brücken wird die Stadt Duisburg mit der DB in Kontakt treten, um die jeweiligen Vorstellungen abzugleichen. Somit soll frühzeitig die Verfügbarkeit der Brücken geklärt werden.
Derzeit sieht der Zeitplan einen Baubeginn im ersten Bauabschnitt zwischen der Stadtgrenze zu Mülheim und der Koloniestraße im Jahr 2020 vor.
 
 
Bilder von Wolfgang Voßkamp von der Eröffnung und vom Rid of Silence (siehe dort)
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club
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