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Der folgende Artikel VON ROLF AWATER, ADFC LEVERKUSEN erschien Kölner Stadt-Anzeiger vom 11.12.2023.Zur Idee, die Balkantrasse auch als Straßenbahn zu nutzen Es ist schon ein Husarenstück, das die Stadtverwaltung da vorhat. Sie stellt ersten erfolgreichen Schritte auf dem Weg zur Verkehrswende gleich wieder zur Disposition will sich mit viel Geld den Straßenbahn-Phantasien auf dem Panorama-Radweg anschließen. Die Balkantrasse ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur fahrradfreundlichen Stadt. Wir Bürger haben uns dafür engagiert, und der Förderverein Balkantrasse hat lange Kämpfe ausgefochten, bis aus der stillgelegten und vergessenen Bahntrasse der heutige Panorama- Radweg entstanden ist. Dieses Engagement wird jetzt einfach ignoriert, und unter dem Vorwand der Verkehrswende wird das tote Pferd Balkanexpress wieder vorgekramt. 2. Sollte diese Idee umgesetzt werden, wird die Straßenbahnlinie dort enden, wo heute die Balkantrasse endet. Im Klartext heißt das, dass der Pendlerparkplatz am Bahnhof Opladen wegfallen wird, da dieser Platz für die Endhaltestelle genutzt werden soll. Vermutlich müssen auch Fördermittel, mit denen das Land den Pendlerparkplatz unterstützt hatte, an das Land zurückerstattet werden. Es wird seinen Grund haben, warum diese Konsequenz des Projektes nicht angesprochen wird. 3. Das Ziel ist es, zukünftig Passagiere zum Umstieg von Auto und Bus auf die Straßenbahn zu motivieren. Diese Straßenbahn lebt von der Vernetzung mit anderen Verkehrsträgern. Die Aussicht für Neukunden des ÖPNV von einer Endstation der Straßenbahn an der Lützenkirchener Straße ist, bei Wind und Wetter über die Bahnhofsbrücke und die enge Treppe hinunter zum Opladener Busbahnhof zu gehen. Das halte ich für extrem unattraktiv und nicht für motivierend. Die Stadt Leverkusen hat für viel Geld in den Jahren 2018 – 2020 hat das „Mobilitätskonzept Leverkusen 2030+“ erarbeiten lassen. Dieses wurde am 25. Juni 2020 vom Rat der Stadt beschlossen. Auf der Internetseite der Stadt steht wörtlich: „Als eine „Schlüsselmaßnahme“ stufen die Verkehrsexperten den Radverkehr ein. Dort könne schnell und viel umgesetzt werden: Sie legten Karten zum Ausbau des Radwegnetzes in und zwischen den Stadtteilen vor, für die Widmung von Fahrradstraßen oder beispielsweise für eine Radkomfortroute Wiesdorf-Schlebusch.“ Auch das Schnellbussystem soll weiterentwickelt werden. Und jetzt soll der ÖPNV gegen den Radverkehr ausgespielt werden. Es wäre sinnvoller, das Geld und die Arbeitszeit der Stadtverwaltung, wie vom Rat beschlossen, auf die Umsetzung des Mobilitätskonzeptes zu konzentrieren. Das bedeutet allerdings, sich der mühseligen Arbeit der Umsetzung zu stellen und sich nicht in immer neuen Ideen und Konzepten zu verzetteln. ![]() |
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