Mit dem OB Thomas Eiskirch in den Fahrradalltag
Am 23.9.2022 trafen sich Mitglieder des ADFC Bochum mit Thomas Eiskirch, um mit ihm aus der Perspektive des Alltagsradlers schöne, weniger schöne, sowie gefährliche Abschnitte in Bochum buchstäblich zu erfahren. Unter Beteiligung seines Referenten Herrn Schuster, der Leiterin des Tiefbauamtes Susanne Düwel sowie Verena Börger und Matthais Olschowy wurden markante Punkte in Augenschein genommen und notwendige oder sinnvolle Verbesserungen besprochen. Es wird Aufgabe des ADFC sein darauf zu achten, dass die im Protokoll festgehaltenen Handlungsabsichten auch umgesetzt werden. Hierbei werden wir eng mit Verena Börger zusammenarbeiten.
 
 
Ein Gegenstand der Befahrung war der unbefriedigende Zustand veralteter, nicht mehr zeitgemäßer Radinfrastruktur auf vielen Bochumer Straßen. Das Problem schmaler Schutzstreifen plus Parkverkehr im Seitenbereich diskutierten wir an der Bergstraße. Von einer Temporeduzierung sieht die Stadt hier weiterhin ab (Vorbehaltsstraße), will aber prüfen, ob die Parkstände auf einer Seite entfernt werden können und ob die verbleibenden weiter von der Fahrbahn abgerückt werden können. Es wurde festgehalten, dass die abgefahrenen Markierungen erneuert werden. In vielen anderen Städten, insbesondere in den Niederlanden und Frankreich, sind solche Streifen rot eingefärbt oder rot asphaltiert, um den Radfahrenden einen für den Autofahrenden gut sichtbaren Bereich der Straße auszuweisen. Es wird sich zeigen, ob im Zusammenhang mit dem Radverkehrskonzept hier ein Umdenken bei OB und Verwaltung stattfindet, die die Farbe Rot bislang für Gefahrenstellen reservieren wollen.
 
Auf unserer Homepage findet ihr alle Etappen unserer Befahrung, an dieser Stelle sei noch auf eine Gefahrenstelle eingegangen, für die seit Jahren von der Verwaltung eine praktikable Lösung gefordert wird. Die vielbefahrene Dorstener Straße hat zwischen der Poststraße und dem Hannibal Center gar keine Radinfrastruktur, auf der Gegenseite stadteinwärts endet ein Stück Radweg abrupt, Radfahrende bekommen die Erlaubnis den Gehweg nutzen zu dürfen, obwohl zwei Engstellen diese Freigabe eigentlich nicht zulassen.
 


Bild Engstelle Nr. 376b
 
Alle Vorstöße, Radfahren hier sicher zu machen und den Straßenraum neu aufzuteilen, scheiterten bislang mit Hinweis auf die Notwendigkeit die Leistungsfähigkeit der Straße erhalten zu müssen. Wir erfuhren vor Ort, dass die Verwaltung plane, auf der Höhe von Haus Nr. 376b die Fahrbahnen schmaler zu gestalten, um mehr Platz für den Seitenbereich zu bekommen.
Stadtauswärts sind die Bedingungen komplizierter bei Beibehaltung der Zweispurigkeit eine Radinfrastruktur zu schaffen (Näheres im Beitrag auf der Homepage). Immerhin hält das Protokoll der Befahrung fest, dass die Verwaltung auch für die Fahrtrichtung stadtauswärts Verbesserungen prüfen und planen will. Diese Bereitschaft war bislang so deutlich nicht erkennbar.
 
 
Unser Fazit: Es hat sich gelohnt, manches wird hoffentlich zeitnah erledigt werden, anderes wird mehr Zeit brauchen. Eine solche Befahrung bietet uns aber einen Ansatzpunkt hartnäckig zu bleiben und insbesondere Verbesserungen für die Sicherheit der Radfahrende einzufordern.

zum vollständigen Artikel auf der Homepage
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