Paukenschlag aus dem Kreishaus
Wie wir exklusiv unterrichtet wurden, hat der Landrat des Märkischen Kreises, Thomas Gemke, den Städten und Kommunen im Märkischen Kreis angeordnet, Tempo 30 innerorts als Regelgeschwindigkeit auszuweisen. [KO]
 
 
„Um für die Zukunft gerüstet zu sein, ist es notwendig, lebenswertere Städte in unserer Region vorweisen zu können. Niemand wohnt und lebt gerne an stark befahrenen Straßen, vor allem der Pendelverkehr mit dem Auto aus dem Umland muss eingeschränkt werden“, so der Landrat. Mittelfristiges Ziel sei es, Autofahrer am Ortsrand auf nachhaltige Verkehrsmittel zu locken. Kinder und Senioren wären durch die derzeitige Situation besonders belastet und aus Angst schicke kaum jemand seine Kinder zu Fuß oder per Rad zur Schule oder Kindergarten. Das müsse sich grundlegend ändern, teilt Gemke mit. Auch gerde hinsichtlich der um die Diskussionen um Fahrverbote, die bisher nur in Großstädten drohen, sei es Zeit zur Vorsorge.

Städte für Menschen zurückerobern

„Ich möchte den Menschen ihre Städte zurückgeben“ schwärmt der Landrat von seinen Plänen. Derzeit wären Städte vor allem durch Autos geprägt und das wolle er langfristig ändern, Tempo 30 sei dazu nur der erste Schritt. Parkstreifen an Straßen möchte er zugunsten von Begegnungszonen verschwinden lassen, Straßencafès, Parklets und sichere, überdachte Fahrradabstellanlagen fördern. „Denn nur durch mehr Aufenthaltsqualität leben die Menschen gerne in ihren Orten, Autos zählen in Zukunft nicht mehr dazu.“

Flächendeckendes Angebot an Leihrädern

Der Kreisverbandsvorsitzende des ADFC Märkischer Kreis, Martin Isbruch, kann sein Glück gar nicht fassen. „Die jahrelange Lobbyarbeit trägt nun endlich Früchte. Ich sehe bereits Familien wie ganz selbstverständlich mit dem Rad nebeneinander auf der Fahrbahn fahren. Ganz im Gegensatz zu heute, wo man hintereinander fahrend auf Gehwege flüchten muss, um nicht ‚unter die Räder‘ zu geraten“, so Isbruch. Besonders erfreut zeigte er sich hinsichtlich des Förderbescheides in Höhe von unglaublichen 95% für freie (Lasten-)Leihräder in jedem Ort. „Das ist bahnbrechend in ganz Deutschland“, schwärmt Isbruch euphorisch.

Umsetzung erfolgt zügig

Es gibt auch bereits einen Zeitplan. Um die Menschen bereits so früh als möglich an alternative Verkehrsmittel wie den Bus- und Radverkehr zu gewöhnen, wurde den Städten und Kommunen eine Umsetzungsfrist bis zum 1. Mai 2018 auferlegt, dem Tag also, an dem die jährliche Aktion vom ADFC und der AOK „Mit dem Rad zur Arbeit“ startet.
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club
Kreisverband Märkischer Kreis
Leckingser Straße 160
58640 Iserlohn
 
Tel.: 02371 / 77 86 109

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