Fragen an...
Was macht der ADFC Duisburg eigentlich außerhalb von Radfahren? Was ist die agmv (die ausgeschrieben Arbeitsgruppe Mobilität und Verkehr heißt)? „Dafür, dass Radfahrer*innen im Alltag leichter vorwärtskommen, macht sich die Arbeitsgruppe stark.“ So steht es auf der Homepage.
Einige Mitglieder kennen Sie schon, nämlich die drei Vorstandssprecher. Deswegen stellen wir Ihnen heute weitere Aktivisten vor und fragen sie nach Ihrem „Schwerpunkt“.
Wolfgang Voßkamp ist in Notfällen unser Rechtsexperte und leidenschaftlicher Radfahrer.
Manfred Klaaßen ist erst seit einem Jahr dabei, aber keiner möchte ihn mit seiner Expertise missen.

Die vier Fragen lauten
·      Was sollte in Duisburg in Bezug auf den Fahrradverkehr vorrangig verbessert werden?
·      Was ist Ihr persönlicher Schwerpunkt beim ADFC
·      und was hat Sie dazu bewogen, Ihre Energie, Ihr Wissen und Ihre Zeit beim ADFC einzubringen?
·      Sind Sie eher ein Alltagsfahrer oder ein Radtourenmensch?

Viel Spaß beim Lesen.

 

 
 
 
Wolfgang Vosskamp
1. Die Infrastruktur ist nicht vorhanden oder großteils sehr schlecht. Radwege sind miserabel oder hören einfach auf. Es fehlt an durchgängigen schnellen Verbindungen innerhalb des Stadtgebietes und nach außen. Das gilt für Radwege genauso wie für Abstellanlagen. Außerdem müssten Verstöße gegen Radfahrende, z. B. das Parken auf Radwegen, viel konsequenter verfolgt werden. Umgekehrt hasse ich es auch, wenn mir im Dunkeln unbeleuchtete Geisterradfahrer entgegenkommen, Radler über Rotlicht fahren etc. - Wenn wir ein besseres Miteinander haben möchten, müssen sich alle an die Verkehrsregeln halten. Dann klappt es besser!

2. Straßenverkehr, daher bin ich auch in der AGMV! Das Fahrrad ist für mich das Hauptverkehrsmittel und da brauche ich Straßenverkehr. Außerdem ist es mir wichtig Kinder zu integrieren - und dazu brauchen wir Sicherheit und die erreicht man durch gute Radinfrastruktur.

3. Ehrlich gesagt: Meine Frau! Ich habe mich, als ich wieder mit dem Fahrradfahren begonnen habe, viel zu Hause beschwert über die Mängel der Radinfrastruktur. Meine Frau hat mir dann gesagt, ich müsse das nicht ihr sagen, sondern etwas daran ändern.

4. Ich bin Alltags- und Radtouren- und Immerfahrer. Ich pendle zur Arbeit, fahre zum Einkauf oder zum ADFC oder dem Kinderschutzbund, zu Freunden und Familie (wenn man es denn darf und kein Virus dazwischen kommt) - eigentlich fast überall hin mit dem Rad. Und am Wochenende darf es gerne mal eine ausgedehnte Tour am Niederrhein sein oder auch auf die Halden, durch den Wald mit dem MTB. Auch im Urlaub darf das Rad nicht fehlen und MUSS mit!



Manfred Klaaßen

Über viele Jahre war ich überwiegend als Radtourist unterwegs.
Mit einem gleichgesinnten Freund habe ich über 20 Jahre viele Länder Europas
mit dem Rad kennengelernt. Nach Inspirationen in Radfahrmagazinen haben wir Flugtickets gebucht und die Räder mitgenommen. Vor Ort haben wir uns Routen ausgesucht. Limitiert waren wir nur durch den gebuchten Rückflug.
Wir erinnern uns an tolle Eindrücke überwiegend im Mittelmeerraum. Ob griechische Inseln, die Algarve oder Sizilien. Überall gab es faszinierende Landschaften, Kulturstätten und so manche kulinarische Impression. Auch bei Rosamunde Pilcher haben wir vorbei geschaut.
Aber auch in unseren Gefilden habe ich so manche schöne Tour gemacht.
Über meine Mitgliedschaft im ADFC kam ich durch die Teilnahme an geführten Touren in engeren Kontakt zu Aktiven. Da ich mich in der Region recht gut auskenne, wurde ich gefragt, ob ich nicht auch Touren vorbereiten und leiten wolle. Da kam ich ins Überlegen und habe mich gefragt, was mich im Umfeld des Radfahrens vielleicht noch mehr interessiert. Da ich in den letzten Jahren bei meiner Mobilität immer mehr aufs Rad gesetzt habe, nahm ich das Alltagsradeln in Duisburg und Umgebung in meinen Fokus.

Aber wo fängt man da an? Ist es jede einzelne fehlende Radverbindung und ihre nicht vorhandene bauliche Qualität? Oder die Sicherheit beim Radfahren?
Da kam mir meine berufliche Vergangenheit zur Hilfe. Über lange Jahre habe ich mich in der Immobilienwirtschaft u.a. um die Stadtentwicklung und Realisierung von Bauvorhaben gekümmert. Hinzu kommt meine Überzeugung zur Realisierung der Klimaziele und die Umsetzung der ökologischen Stadtentwicklungsziele.
In Duisburg werden gegenwärtig Planungen für die Entwicklung von neuen Stadtquartieren auf den Weg gebracht. Hier möchte ich dazu beitragen, dass dem Radverkehr zu und in den Gebieten eine wichtige Rolle zukommt. Hier sprechen wir über eigenständige, sichere und schnelle Radverkehrsanlagen in den beispielhaften Bereichen 6 Seen Wedau, am alten Güterbahnhof und Rheinpark Hochfeld in Verbindung mit der IGA 2027 und Rheinort.
Hier gilt es für uns im ADFC Duisburg die in online Foren von den Bürgern geforderten Radverbindungen mit der Stadt Duisburg zu beraten und die Realisierung voran zu bringen.

Die Aktiven in der AGMV des ADFC Duisburg beschreiten gegenwärtig den steinigen Weg, mit der Stadt Duisburg, Fachplanern und Investoren die Ziele auf
den richtigen „Radweg“ zu bringen.
Politik und Verwaltung in der Stadt erscheinen gewillt, in Duisburg mit dem ADFC Duisburg erste Schritte für eine Mobilitätswende zu gehen. Aber noch heißt es: „An den Taten werdet ihr sie erkennen“.

Mein Ziel ist es, über die vorgenannten Beispiele hinaus, mit dem ADFC Duisburg für eine nachhaltige Verbesserung des Alltagsradelns einzutreten.
Natürlich bleibt ebenso wichtig, die Stadt Duisburg auf die viele Unzulänglichkeiten im bestehenden Radwegenetz hinzuweisen und Abhilfe zu verlangen.
Unser Klima und das Image der Stadt Duisburg benötigen diese Entwicklungen.
 
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club
Kreisverband Duisburg
Mülheimer Str. 91
47058 Duisburg 
 
Tel.: 0203 / 7742 11
 
E-Mail: redaktion@adfc-duisburg.de
www.adfc-duisburg.de