Nur ein kleines Schild
Ich kann mich noch genau daran erinnern, als dieses kleine Schild aufgestellt wurde. Es muss ungefähr vor 3 oder 4 Jahren gewesen sein. Ich weiß noch, dass ich den Bauarbeitern vielleicht 10 Minuten zugeschaut habe, als sie das Loch gebuddelt und den Pfosten aufgerichtet haben
 
 
Ein Schild ist eine Form der Kommunikation, hier zwischen der Behörde, die etwas anordnet, empfiehlt, verbietet oder hilft und demjenigen, derjenigen hier Rad zu fahren oder zu gehen.
Wie bei jeder Kommunikation gibt es viele Ebenen, auf denen Information augetauscht wird, nicht nur die Sachebene, die hier sagt "Achtung, hier hast Du keine Vorfahrt".
Jahrelang stand hier kein Schild, ich nehme an, dass es rechtlich auch nicht notwendig ist. Vorsicht ist hier aus dem Kontext heraus klar angesagt, kein vernünftiger Mensch fährt hier einfach so auf die Straße. Und die, die es machen, machen es auch mit Schild.
Warum kann ich mich so gut an die eigentlich belanglose Situation vor ein paar Jahren erinnern ?
Ich empfinde die Verkehrsführung und die Umgebung als Radfahrer an dieser Stelle als gefährlich, furchteinflößend, dunkel, gruselig. Subjektiv und auch objektiv.
Ich will wie alle anderen nur geradeaus fahren. Ich muss aber halten, warten, mich zwischen kleine und größere Autos, LKW, Busse einreihen, werde oft genug angehupt, eng überholt, hinter mir wird scharf gebremst, alles im Tunnel, wo ich jedes Geräusch viel lauter wahrnehme.
Ich bekomme durch die Verkehrsplanung keinerlei Unterstützung, noch nicht mal ein Schild "Achtung Radfahrer" unterstützt mich, geschweige denn eine deutliche Markierung auf der Straße,
 was vielleicht wirklich hilfreich wäre. Ich empfinde das Schild nicht als Hilfe, sondern es macht mich noch kleiner und verletzbarer als ich an dieser Stelle sowieso schon bin. Und wenn die
Leute wie auf dem Bild sich Lösungen suchen, die verboten sind, hat die Kommunikation nicht geklappt. Warum?

Ich kann mir vorstellen, dass manche das jetzt für übertrieben, abgedreht halten.
Ich halte diese Gedanken auch nicht für so wichtig, dass ich für eine Entfernung des Schildes plädiere, das wäre zu
teuer.

Aber ich fordere sehr selbstbewusst, dass in Duisburg solche Gruselstellen überarbeitet werden, und zwar schnell, gründlich und überall.
Im Interesse der Sicherheit für alle und für ein angstfreies Radfahren für alle Generationen !


Sternbuschweg, hinter der Kreuzung Kalkweg, Richtung Düsseldorfer Str.
Wolfgang Dewald
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club
Kreisverband Duisburg
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