Falsche Prioritäten beim Falschparken
Schon lange versuchen wir die Stadt Köln dazu zu bringen, stärker gegen Falschparker vorzugehen, die Fußgänger und Radfahrer behindern und gefährden. In den Zahlen zu den verfolgten Ordnungswidrigkeiten fanden wir schon 2016, dass man nicht einmal drei Radwegparker pro Tag verwarnt. Auch wenn diese Zahlen mittlerweile höher liegen werden, bleibt das Parken auf Geh- und Radwegen weiterhin ein Kavaliersdelikt. Der Ordnungs- und Verkehrsdienst wird leider so priorisiert, dass fehlende Parktickets wichtiger sind, als die Gefährdung der schwächeren Verkehrsteilnehmer.
 
 
In den sozialen Medien beschweren sich zunehmend Bürger über diese Vorgehensweise. Selbst wenn kein Vorbeikommen mit dem Kinderwagen möglich ist oder ein Radweg nicht mehr nutzbar, wird weiterhin maximal ein "Knöllchen" verteilt, obwohl dies eigentlich Regelfälle zum Abschleppen sind. Die Stadtverwaltung bestätigte nun in Twitter, dass man in der Regel nur abschleppe, wenn ein falsch geparktes Fahrzeug andere Kraftfahrzeuge in Einfahrten, Rettungswegen, Behindertenparkplätzen oder Ladezonen behindert. In allen anderen Fällen werden 10 Euro bis in Ausnahmefällen 35 Euro fällig. In der WDR-Sendung Markt lehnte ein Sprecher der Stadt am Mittwoch die Forderung der Grünen nach einer Erhöhung der Bußgelder ab.

Das Ordnungsamt der Stadt Köln muss endlich dafür sorgen, dass alle Bürger sicher und reibungslos am Verkehr in der Stadt teilnehmen können. Das bedeutet, dass Falschparker nicht nur abgeschleppt werden, wenn sie andere Autos behindern. Stattdessen müssen auch Geh- und Radwege von Falschparkern frei gehalten werden. Denn wenige Euro für eine Ordnungswidrigkeit, die auch noch mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit verhängt wird, schrecken niemanden davon ab, immer wieder schwächere Verkehrsteilnehmer zu gefährden.

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Tweet der Stadt Köln mit Kommentaren.

Passender Beitrag auf WDR3-Markt.

ADFC-Blog-Artikel aus dem Jahr 2016.

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