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Die Hückeswagener Alfons Herweg (l.) und Matthias Müssener an einer Hinweistafel des „Stoneman Arduenna“ in den Ardennen.Die Hückeswagener Radler Alfons Herweg und Matthias Müssener haben auf der „Stoneman Arduenna“-Tour in Belgien in drei Tagen 270 Kilometer und 4500 Höhenmeter zurückgelegt. Jetzt berichteten sie von dieser eindrucksvollen Fahrradtour. Von Wolfgang Weitzdörfer HÜCKESWAGEN |Alfons Herweg (62) und Matthias Müssener (58) sind leidenschaftliche Fahrradfahrer. Die beiden Sprecher der ADFC-Ortsgruppe Hückeswagen, die vor drei Jahren gegründet wurde, nutzen jede Gelegenheit für mal mehr, mal weniger ausgiebige Touren auf dem Mountain Bike. „Wir haben eine Gruppe von Radlern, die jeden Mittwochabend für ein paar Stunden fahren, bei jedem Wind und Wetter. Das macht einfach riesig Spaß – ganzjährig“, sagt Herweg. Nun hatte es die beiden passionierten Radler für ein verlängertes Wochenende etwas weiter weg gezogen: Gemeinsamen unternahm das Duo eine Tour in Belgien, den „Stoneman Arduenna“ (s. Infokasten). Zumindest für nicht so geübte Radfahrer klingt die Strecke nach einer echten Ochsentour: „Wir haben in drei Tagen etwa 4500 Höhenmeter und 270 Kilometer zurückgelegt“, berichtet der 62-Jährige. Da die Ardennen bereits kurz hinter Aachen beginnen, hatten sich die beiden Hückeswagener für diese Tour entschieden. „Man weiß es vielleicht nicht, aber die Region ist nicht weit entfernt – und wunderschön“, versichert Müssener. Die „Stoneman“-Touren seien zudem sehr gut ausgeschildert und gar nicht einmal so teuer. „Wir haben 19 Euro gezahlt, dafür bekommen wir die GPX-Daten für die Tour“, sagt Herweg. Zudem erhalten die Radler, ähnlich wie bei einer Pilgerreise auf dem Jakobsweg, virtuelle Stempel an Wegstationen, damit sie am Ende eine Urkunde bekommen. „Man könnte auch einen Pokal kaufen“, ergänzt Müssener. Da die beiden Hückeswagener ganzjährig und bei jedem Wetter mit dem Rad unterwegs sind, schreckte sie auch das Wetter nicht ab, das ihnen zumindest am ersten Tag sämtliche Unbilden präsentiert. „Es war eine echte Schlammschlacht. Die Wege sind nicht unbedingt befestigt, dazu kommt der Regen, an Wasser hat es uns wirklich nicht gemangelt“, erzählt Müssener lachend. Dafür entschädigt hätten die schöne Natur mit tiefen Tälern und viel Wald. „Auch das belgische Leben konnten wir schön kennenlernen. Wir haben uns dazu entschieden, von einem festen Standort in Sankt Vith aus an den drei Tagen die komplette Rundtour abzufahren“, berichtet Herweg. Daher sind sie, weil sie eben manche Streckenteile doppelt fahren mussten, auch deutlich mehr als die 176 Kilometer und 3900 Höhenmeter gefahren, die der „Stoneman Arduenna“ regulär umfasst. Es ist eine anspruchsvolle Tour, selbst für geübte Radler. „Wie man schon an den vielen Höhenmetern sieht, geht es oft steil bergauf, dazu kommen dann natürlich auch jede Menge Downhill-Fahrten, oft auf Wald- oder Schotterboden“, sagt Müssener. Herweg ergänzt: „Es ist daher schon sinnvoll, diese Tour nicht unbedingt allein zu machen. Wir wurden an einer Stelle von einem Einzelfahrer überholt, als es bergab ging. Unten angekommen, haben wir ihn nach einem Sturz vorgefunden – er hatte sich das Schlüsselbein gebrochen.“ Die beiden begleiteten den Verunglückten ins Tal, wo er von einem Autofahrer ins Krankenhaus gebracht wurde. Aber auch sie blieben sie von Pannen nicht verschont. „Eine Erkenntnis ist: Nicht mit alten Pellen losfahren, sondern vor der Tour neue Reifen und Mäntel aufziehen. Mir ist irgendwann der Reifen geplatzt“, sagt Herweg. „Es war aber schön, zu sehen, wie hilfsbereit die anderen Radler waren. Matthias konnte Ersatz in einem nur vier Kilometer entfernten Fahrradladen holen.“ Die beiden ADFC-Sprecher würden eine „Stoneman“-Tour auf jeden Fall wieder machen. „Leider sind die anderen Touren nicht so nah gelegen, wie der in den Ardennen. Aber es ist eine sehr gut organisierte Strecke, die einem echt guttut“, sagt Müssener. Man könne wunderbar abschalten, ergänzt Herweg. „Das ist auch der Unterschied zu unseren Mittwochstouren am Abend. Man kann eben morgens starten und hat den ganzen Tag vor sich. Das tut einfach gut“, sagt der Hückeswagener. ![]() „Stoneman“-Touren von Roland Stauder Idee Der italienische Mountainbiker Roland Stauder hatte nach dem Ende seiner aktiven Karriere die „Stoneman“-Touren ins Leben gerufen. Die Idee war, Mountainbikern die Natur und ihre Schönheit auf dem Rad nahezubringen. Touren Aktuell gibt es fünf Touren in sechs Ländern: „Stoneman Dolomiti“ in Italien und Österreich, „Stoneman Miriquidi“ im Erzgebirge in Deutschland und Tschechien, „Stoneman Glaciara“ im Wallis in der Schweiz, „Stoneman Taurista“ in Österreich und „Stoneman Arduenna“ in Belgien. |
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