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Das Rad ist ein Mysterium:stellt man es hin, dann fällt es um. Doch wenn es läuft, weil es sich dreht, fällt's nicht mehr um – oh nein - es steht. Und hat man gar der Räder zwei und einen Lenker noch dabei, kann man von hier bis nach St.Gallen die Welt sehn, ohne umzufallen. Dies Faktum ist – im Grund genommen – ganz simpel, doch man muss drauf kommen. Und darauf kam – wie jeder weiß – als erster Freiherr Karl von Drais:
jedoch – so sprach Herr Drais – er kann auch gleiten. Der Mensch beim Schlittschuhlaufen schafft viel Strecke mit ganz wenig Kraft. Drais dachte nach von früh bis spät und schon erfand er ein Gerät: er nannte es die Laufmaschine – man sagte später auch "Draisine". Halb sitzt man drauf – halb steht man drauf halb ist's ein Gehen – halb ein Lauf, die Beine hängen beide munter bis unten auf den Boden runter. Man stößt sich mit den Füßen ab, vorausgesetzt - man macht nicht schlapp. So kann der Mensch – fast wie im Sitzen – aus eigner Kraft die Welt durchflitzen. Drais rief: Die Zukunft leuchtet hell, der Mensch wird leicht, der Mensch wird schnell ! Doch schnell schon schallte die Kritik: Man bricht sich schnell auch das Genick! Zum Beispiel fährt man durch den Wald, denkt nicht an Bremsen, nicht an Halt, doch plötzlich geht es steil bergab und schuppdiwupp liegt man im Grab. Und auch ein Stein mit einer Ecke ist schmerzhaft für die Schädeldecke, weil dies zu Unbehagen führt, wenn die den harten Stein berührt. Und was – mein lieber Freiherr Drais – ist mit dem Rücken, mit dem Steiß, und was mit meinem Seelenfrieden – ganz zu schweigen von den Hämorrhoiden. So ist zum Schluss Karl Drais gescheitert – hat bloß die Umwelt kurz erheitert und ist ganz arm – obwohl geadelt – verzagt ins Totenreich geradelt. Doch wie es so im Leben geht – für ein Comeback ist's nie zu spät! Und man entwickelte mit Fleiß was Neues aus dem Rad von Drais: Mit einer Kette – ganz aus Stahl – tritt man seitdem auf das Pedal, und strampelnd saust man so davon: dank Freiherr Drais von Sauerbronn... von Schülern des St. Michael Gymnasium in Bad Münstereifel Historische Informationen unter http://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/kulturdenkmale/denkmaltag_archiv/2010/drais_innenstadt.de |
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