ADFC fordert Radweg-Lückenschluss am Driescher Kreisel 23.02.2022/bec

Es verändert sich was in der westlichen Innenstadt Bergisch Gladbachs: Das neue Wohnquartier „Quartier 13“ zwischen der Kalkstraße und der Dechant-Müllerstraße ist kurz vor der Vollendung.

Abb1_Lueckenschluss
Abb1_Lueckenschluss © Bernd Beckermann

Die Dechant-Müller-Straße bekommt derzeit eine dritte Fahrspur, die für den PKW-Verkehr eine vereinfachte Zufahrt zu dem neuen Wohngebäude ermöglicht. Parallel wurde ein breiter ca. 400 m langer Hochbord angelegt, der stadtauswärts als gemeinsamer Geh/Radweg ausgewiesen werden soll. Dieser Radweg ist bisher noch nicht in das Radwege-Netz der Stadt eingebunden. Für eine attraktive und verkehrssichere Verbindung von der Innenstadt über diesen Radweg bis nach Gronau muss daher jetzt im nächsten Schritt ein Lückenschluss am Driescher Kreisel erfolgen. Der Lückenschluss soll dem Radverkehr eine sichere Querung der Stationsstraße direkt am Kreisel ermöglichen. Der bisherige Umweg über den Zebrastreifen an der Kaufhaus-Parkhausausfahrt mit vielen kritischen Fahrwegen, insbesondere für die Nutzer der Busspur, kann dadurch entfallen (S. Luftbildfoto in Abbildung 1).

Hintergrund zur nötigen Änderung des Ist-Zustands:

Die Ost-West-Verbindung von der Innenstadt nach Gronau ist eine der am stärksten genutzten Routen für den Radverkehr, gleichzeitig aber auch eine der unfallträchtigsten. Radfahrende, die aus der Stationsstraße (von Paffrather-Straße, S-Bahnhof), der Fußgängerzone (von der Laurentiusstraße und vom Markt) oder der Straße An der Gohrsmühle (vom Turbokreisel) kommend in Richtung Dellbrück oder Refrath fahren, suchen sich die kürzeste Verbindung. Diese führt von der Fußgängerzone über drei hintereinander folgende Zebra-Streifen der rechten Seite der unteren Hauptstraße. Diese Querung ist wegen mehrerer Unfälle von PKWs mit Fahrrädern seit dem Jahr 2021 offiziell als Unfallhäufungsstelle beanstandet worden. Die Strecke setzt sich dann wenig verkehrssicher auf einem schmalen Hochbord-radweg zwischen parkenden Autos und geschäftigem Fußverkehr fort. Vor der Kreuzung Dechant-Müller-Straße endet der Radweg abrupt. Man muss die Hauptstraße über den Zebrastreifen zur linken Seite queren, um wenig später am nächsten Zebrastreifen wieder auf die rechte Seite zu gelangen. Wer weiter zur Cederwald-Str. in Richtung Refrath fahren will, muss dann wenig später an der Einmündung der Tannenbergstraße dann die Hauptstraße zum dritten Mal queren. Hier gab es vor einigen Jahren einen schweren Verkehrsunfall, bei dem ein Radfahrer getötet wurde. An der Einmündung Tannenbergstraße steht dann die vierte Querung an. Der größte Teil der Radfahrenden kürzt aber zwei Querungen ab und bleibt nach der 2. Querung auf dem Gehweg der linken Seite. Hier fährt er unberechtigt und gefährlich gegen die Fahrtrichtung auf dem schmaler werdenden Hochbord bis zur Cederwald-Str. (S. Karte in Abb. 2). Diese stark genutzte Route ist also sehr unfallträchtig durch Konflikte mit KFZ- und Fußgängerverkehr und bedarf dringend einer Alternative. Genau diese Alternative ist aber möglich durch den oben vorgeschlagenen und im Folgenden näher erläuterten Lückenschluss.

Der Lückenschluss im Gesamtkontext:

Der alternative Streckenverlauf startet auf der Verlängerung der neuen Umweltspur am Ende der Fuß-gängerzone (Startpunkt A), quert dann kreisverkehrsnah und vorfahrtsberechtigt über eine neu anzu-legende, rot eingefärbte Radwegefurt – analog zum Turbo-Kreisel - die Stationsstraße (Punkt 1 bis 2 in Abb. 3) und mündet auf den vorhandenen Hochbord- Geh/Radweg. Ab hier führt die Route über eine rechtwinklige Querung der stillgelegten Bahnschienen (Punkt 3), die entschärft werden müsste. Danach geht es weiter über den breiten, aber stark sanierungsbedürftigen straßenbegleitenden Radweg neben der Kalkstraße bis zur Kreuzung mit der Dechant-Müller-Straße (Punkt 4). Ab hier wurde aktuell ein Hochbord-Geh/Radweg parallel zum Quartier 13 (bis Punkt 5) angelegt, der nahtlos auf den vorhan-denen Hochbord-Geh/Radweg am Beit-Jala-Spielplatz mündet und diesem bis zur Einmündung Tannen-bergstraße folgt (Punkt 6). An der Einmündung Tannenbergstraße kann dann mit Ampel-Unterstützung eine sichere Querung der unteren Hauptstraße in die Cederwald-Str. erfolgen (Endpunkt B).

Das Foto in Abb. 4 zeigt einen Vorschlag zur Begradigung der zu engen Schienenquerung hinter dem Driescher Kreisel).

Abb. 5 mit dem Foto des Radweges an einem Regentag zeigt die Notwendigkeit einer Deckensanierung.

Fazit:

Insgesamt wird durch den Lückenschluss am Driescher Kreisel, der Entschärfung der Schienenquerung und der Deckensanierung des bestehenden Radweges mit der nur 130 m längeren Route die Verkehrs-sicherheit deutlich erhöht. Während der Lückenschluss vermutlich noch mit der Straßenverkehrs-behörde und der Kreispolizei abgestimmt werden muss, könnte nach Ansicht des ADFC die Sanierungs-arbeiten schon in den nächsten Monaten erfolgen. Denn es wäre nicht akzeptabel, wenn der zusätzliche Bau der Abbiegespur für den KFZ Verkehr in das neue Wohnquartier selbstverständlich zeitnah realisiert, die Radverkehrsanbindung des Quartiers aber vergessen würde!


https://rheinberg-oberberg.adfc.de/neuigkeit/adfc-fordert-radweg-lueckenschluss-am-driescher-kreisel-23022022-bec

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