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Naturerlebnis Lippeaue: 450.000 Euro von der EU für Radweg bewilligt

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Der Entwurf für den Aussichtspunkt in den ehemaligen Werner Rieselfeldern.
Der Entwurf für den Aussichtspunkt in den ehemaligen Werner Rieselfeldern. © Naturförderungsgesellschaft des Kreises Unna

Werne - Der „Naturerlebnis Lippeauen Radweg“ nimmt in der zweiten Jahreshälfte konkrete Formen an. Zuerst auf dem Papier, aber der Anfang ist gemacht. Bedeutet der Auftrag an die Landschaftsplaner doch, dass die Naturförderungsgesellschaft des Kreises Unna (NFG) die EU-Fördermittel erhalten hat.

Mit denen sollen die Wegeführung samt 27 Aussichts- und Informationspunkten auf dem Rundkurs zwischen Stockum und Lünen realisiert werden. 

Mit 560 000 Euro ist das „Naturerlebnis Lippeaue“ veranschlagt. 80 Prozent der Summe werden nun aus dem „Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung“ (EFRE) bestritten, wie der NFG-Geschäftsführer und Chef der Umweltabteilung im Kreishaus, Ludwig Holzbeck, dem WA berichtete. Damit könnten die Büros das Konzept im Detail ausarbeiten. Bis zum Jahresende sollen die jeweiligen örtlichen Abschnitte und Angebote mit den einzelnen Anrainer-Städten erörtert werden. 

Die Projektskizze der NFG für den Halt an der Hütte am Werthweg in Stockum.
Die Projektskizze der NFG für den Halt an der Hütte am Werthweg in Stockum. © Naturförderungsgesellschaft des Kreises Unna

Werne Knoten zwischen Stockum und Lünen 

In Form einer „8“ soll der Radrundkurs beidseits des Flusses auf vorhandenen Wegen zwischen den Lippebrücken in Stockum und Lünen ausgewiesen werden und sich in der Mitte zwischen Werne und Rünthe über die Brücke Kamener Straße kreuzen. Entlang des Weges sind an sehenswerten und für die Ökologie der geschützten Lippeauen bedeutenden Stellen Informationstafeln und der Bau von Aussichtspunkten vorgesehen. Dazu wird ein Marketingkonzept erstellt, um den „Naturerlebnis Lippeaue Radweg“ auch touristisch populär zu machen. Dabei soll auch die Gastronomie einbezogen werden. 

Die Schlagt, das Lippewehr am Radweg auf der Zechenbahntrasse, soll mit Rastplatz und Aussichtspunkt den Fluss erlebbar machen.
Die Schlagt, das Lippewehr am Radweg auf der Zechenbahntrasse, soll mit Rastplatz und Aussichtspunkt den Fluss erlebbar machen. © Naturförderungsgesellschaft des Kreises Unna

Mehrere Stationen vorgesehen

Werne ist im ersten Zug mit 17 500 Euro an der Planung beteiligt. Auf dem hiesigen Nordufer sind mehrere Stationen vorgesehen: 

- Werthweg Stockum: An der Hütte am ehemaligen „Freizeitpark“ soll ein Informationspunkt entstehen, von dort durch das üppige Grün ein neuer Weg zum Ufer führen, um zwischen Natursteinblöcken eine Rast am Wasser zu bieten. 

- Lippewehr Werne: An der so genannten „Schlagt“ kommen die Radfahrer auf dem Zechenbahn-Radweg vorbei. Auch dort ist ein Info-Punkt geplant, es soll Fahrradständer geben und einen neuen Weg, der zu einer Rast am vorhandenen Kanuanleger oberhalb des Wehrs führt und zu einer Aussichtsplattform unterhalb. 

- Merschwiese/Rieselfelder: Auf der Westschleife nach Lünen leidet das Naturerlebnis darunter, dass kein Weg in Ufernähe existiert. Es wird der Radweg entlang der B 54 genutzt. Erst nach der Renaturierung der Lippe von der Schlagt bis Beckinghausen durch den Lippeverband Anfang der 2020er wird sich erweisen, ob in Flussnähe geradelt werden kann. Geplant ist aber, mit einer Stichstraße einen Aussichtspunkt für die ökologisch als Rückzugsgebiet seltener Arten besonders wertvollen ehemaligen Rieselfelder Wernes zu schaffen. Es soll ein Hügel aufgeschüttet werden, um den Überblick zu verbessern. 

„Wir werden das noch in die Gremien geben. Ich gehe davon aus, das Ende 2018 das Konzept steht“, sagte NFG-Chef Holzbeck. „Dann kann es im Jahr 2019 an die Auftragsvergaben gehen und an die ersten Baumaßnahmen. Im Jahr 2020 soll der Radweg fertig sein.“ 

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