Morgen, morgen, nur nicht heute…
… sagten in Köln neun Jahre lang die Leute. Und heute bekamen sie die Quittung in Form einer sehr konsequenten Verwaltungsgerichtsentscheidung. Schon im April 2019 muss die Stadt nun im gesamten Bereich der bestehenden Umweltzone ein Fahrverbot für Diesel älter als Euro 5 erlassen.
 
 
Ein Bild des Jammers hätten die Vertreter der Stadt im Prozess abgegeben, berichtet der Stadtanzeiger. Konnten sie doch vor Gericht nur auf Maßnahmen verweisen, die den Schadstoffgehalt erst bis ins Jahr 2024 so weit senken würden, dass die Grenzwerte eingehalten werden. In ihrer Pressemitteilung fordert die Stadt ein weiteres Mal die Automobilindustrie auf Verantwortung zu übernehmen und Hardware nachzurüsten. Auch das ist in unseren Augen ein Bild des Jammers.

An anderer Stelle in ihrer Pressemitteilung schreibt die Stadt, sie wolle die Mobilitätswende betreiben. Dies ist in der Tat der beste Umgang mit dem Verwaltungsgerichtsurteil. Wenn die etwa 25 Prozent aller Autofahrten in der Stadt, bei denen noch nicht einmal zwei Kilometer Strecke zurückgelegt werden mit Fahrrädern, öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß zurückgelegt werden, wird sich das deutlich schneller und stärker auf die Luftqualität auswirken als die Sanierung der Mülheimer Brücke und des Kalktunnels. Die Menschen in der Stadt werden aber nur dann auf andere Verkehrsmittel umsteigen, wenn das sicher und bequem möglich ist. Der Ausbau des ÖPNV dauert dafür viel zu lange. Viel schneller kann das Radfahren in der Stadt attraktiver und sicherer gemacht werden. Dazu müssen schnell z. B. Fahrstreifen für KFZ in Radfahrstreifen umgewandelt werden, wie es jüngst die Bezirksverordnetenversammlung Ehrenfeld für den Melatengürtel beantragt hat. 

Auch ein stadtweites Tempolimit von 30 km/h würde schnell und effektiv die Luftqualität verbessern und als Nebenprodukt den Verkehrslärm deutlich reduzieren und aufgrund der kürzeren Anhaltewege den Straßenverkehr deutlich sicherer machen. Stadtweit Tempo 30 ließe sich auch einfach und effektiv kontrollieren.

Pressemitteilung der Stadt
Bericht im Stadtanzeiger
 
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club
Kreisverband Köln
Mauritiussteinweg 11
50676 Köln 
 
E-Mail: mail@adfc-koeln.de
www.adfc-koeln.de
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