Keine Rädder in d'r Vringsstroß?
An der Einsturzstelle des Historischen Archivs der Stadt Köln wird die Severinsstraße aktuell über eine Brücke geführt. Diese muss nun nach zehn Jahren ersetzt werden, der Austausch soll mindestens ein Jahr dauern. In dieser Zeit soll die Stelle für den Auto- und Radverkehr gesperrt werden. Das war bereits nach der Katastrophe vor heute genau elf Jahren der Fall, aber mit weit weniger Radverkehr als heute.
 
 
Der Abschnitt zwischen Waidmarkt und Severinsbrücke ist eine der wichtigsten Radverkehrsverbindungen im Bezirk Innenstadt. Er verbindet die Innenstadt mit der Südstadt und dem Rheinufer - für Schüler, Berufspendler und Freizeitradler gleichermaßen (siehe Bild 1). Eine Unterbrechung dieser Verbindungen ist nicht akzeptabel, erst recht nicht über einen derart langen Zeitraum. Das Severinsviertel ist vom U-Bahn-Bau immer noch angeschlagen und eine Sperrung für den Radverkehr hätte deutliche wirtschaftliche Einbußen zur Folge.

Einen Teil des Verkehrs, insbesondere der Berufspendler, hätte die Nord-Süd-Fahrt aufnehmen können. Die Radverbindung auf der Ulrichgasse wurde jedoch vor dem Überwurf der Tel-Aviv-Straße über den Perlengraben zurück auf die Severinsstraße geführt und ist damit auch von der Sperrung betroffen. Hier rächt sich nun, dass man den Radfahrstreifen nicht wenigstens bis zu den Bächen, besser noch bis zur Cäcilienstraße durchgezogen hat und beim Radverkehr nur in abschnittsweisen Umsetzungen zu 300 Metern denkt.

Die naheliegende Umleitungsstrecke würde über die Georgstraße, Follerstraße, Weberstraße, Löwengasse führen (siehe Bild 2). Allerdings handelt es sich hier allesamt um nicht freigegebene Einbahnstraßen. Der Freigabebeschluss zu den Planungen aus dem Jahr 2014 liegt zwar bereits fünf Jahre zurück, aber die Stadtverwaltung hat die Umsetzung Jahr für Jahr mit immer neuen Gründen verschoben. Die Bezirksvertretung Innenstadt ist nun gefragt, anstelle einer Zwischenlösung die sofortige Umsetzung der bereits fertig geplanten und jetzt anordnungsreifen Einbahnstraßenöffnungen in ihrer Sitzung am Donnerstag einzufordern, um zumindest das Schlimmste zu verhindern.

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UPDATE

Der Ortstermin zum Waidmarkt wurde von der Stadt Köln leider aufgrund #Corona abgesagt.

Die Umleitung des Radverkehrs erfolgt über die dargestellte Route. Das Amt für Verkehrsmanagement hat unsere schriftlichen Anregungen zum Verkehrszeichenplan weitgehend übernommen. Entsprechend kommt zumindest Tempo 30 und die Einbahnstraßenfreigabe zusammen mit einer fahrradfreundlichen Beschilderung. Wir sind gespannt.

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WDR: Brückensanierung: Kölner Serverinstraße wird gesperrt

Beschluss 3710/2014 der Bezirksvertretung Innenstadt

Maßnahmenkarte Radverkehrskonzept Innenstadt
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