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Eine große fremde Stadt mit dem Fahrrad bereisen, warum nicht?Eindrücke aus einer Kurzreise. Sehr zu empfehlen ist eine geführte Radtour durch München. In dreieinhalb Stunden fährt man zu den Sehenswürdigkeiten in der Altstadt, zur Bayrischen Staatsoper, zum großen Stadtschloss Münchner Residenz oder zum Hofbräuhaus. Weiter geht es zur Maxvorstadt mit dem Universitätsviertel und den Museen und schließlich in den Englischen Garten. An den Haltepunkten gibt es kurzweilige Informationen und Geschichten. Man erfährt, warum die Bierpreise beim Oktoberfest so hoch sind, welcher Herzog das Hofbräuhaus gegründet hat, warum die Biergärten entstanden sind und wo man in der Stadt surfen kann. Die Tour bietet eine erste Orientierung in der Stadt und gibt Hinweise, welche Sehenswürdigkeiten man sich in den folgenden Tagen, je nach Interesse, genauer ansehen kann. https://www.muenchen.travel/angebote/buchen/gefuehrte-radtour-durch-muenchen Ist München wirklich fahrradfreundlicher als andere Städte? Im Ranking der sechs fahrradfreundlichsten Städte taucht die Stadt nicht auf. Aber: Es sind wirklich sehr viele Radlfahrerinnen und -fahrer unterwegs. Deshalb bemüht sich die Stadt, Gefahrenstellen zu entschärfen und das Radfahren sicherer zu machen. „Es geht um sichere und breite Radwege (Minimum 2,3 Meter breit), sichere Kreuzungen, ein Konzept für die Vorfahrt von Radlern in ausgewiesenen Straßen und den Ausbau von Fahrradparkplätzen in der ganzen Stadt“, schreibt die Süddeutsche Zeitung 2021. München hat die meisten Fahrradstraßen in Deutschland. Im Oktober 2022 gab es 91 mit einer Gesamtlänge von 43 Kilometern. Ja klar, München gehört zu den reichsten Städten Deutschlands, man kann sie nicht mit Duisburg vergleichen. Aber ist es wirklich nur das Geld? Geht es nicht auch um eine Prioritätensetzung, dem Radverkehr mehr Raum zu geben und Autoverkehr zu vermeiden? In seinem verkehrspolitischen Programm „Wohin radelt München?“ fordert der ADFC München u.a. eine sichere, bedarfsgerechte Radinfrastruktur, Radverkehrsanlagen in ausreichender Breite, faire Ampelregelungen, den Erhalt und den Ausbau von Fahrradstraßen und Radschnellverbindungen sowie mehr Abstellanlagen. Es bleibt also auch dort noch viel zu tun. https://muenchen.adfc.de/artikel/verkehrspolitisches-programm-2 Übrigens: Man kommt jetzt leichter mit dem Rad von Duisburg nach München. Einige ICE-Verbindungen haben neuerdings Fahrradabteile. Man sollte sie aber rechtzeitig lange vorher buchen. Wenn die Bahn-Bauarbeiten im Süden von München beendet sein werden, lohnt sich auch eine Weiterreise an den Starnberger See, nach Murnau und nach Garmisch-Partenkirchen: herrliche Natur, faszinierende Bergblicke und gut ausgebaute Fahrradwege – eben wie am Niederrhein. Bericht: Christoph Eckhardt |
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