Radmobilität auf die Straße bringen
Mitglieder des ADFC Oberberg-Mitte mit ihrem Sprecher und Aktiven in kommunalen Gremien haben seit Oktober durch einen regelmäßigen persönlichen Austausch und Nutzung einer Messenger-Plattform schnell vorbereitete Aktionen auf die Straße gebracht.
Ein Highlight war dabei eine "Politische Radtour" am 12. November in Marienheide, an der neben vielen Mitgliedern der Bürgermeister von Marienheide und Landtagsabgeordnete teilnahmen.
Vom ADFC-Infostand am Bahnhof startet die Befahrung einer Radverkehrshauptachse, dies war der Rahmen für eine Erörterung wichtiger Fragen zu einer Verbesserung der Radwegeinfrastruktur.
Aus der Sicht des ADFC sind sichere Radwege solche, auf denen Kinder sicher fahren können. Das gibt der bisherige Ausbaustandard für Radwege (ERA) nicht her, der bei Fahrzeugverkehr bis 1.600 pro Stunde einen Radstreifen oder gemeinsamen Fuß-/Radweg für ausreichend erachtet.
In Wohngebieten wäre flächendeckend eine Tempo-30- Geschwindigkeitsbegrenzung sicherheitserhöhend und verletzungsmindernd. Eine Strategie zu Null Todesfällen im Verkehr hat Tempobegrenzungen zur Voraussetzung mit dem Ziel Vision Zero.
In die Potenzialermittlungen für Pendlerverkehre fließen Berufspendler:innen nach den Daten der Finanzbehörden ein, aber keine Schüler- und Alltagsverkehre mit Ausnahme von Kommunen, die Modul-Split-Zählungen und -Erfassungen durchführen.
Deshalb ist die Situation im jeweiligen Verkehrsraum, die Umsetzungsmöglichkeiten für sichere Wege und Radwegenetze innerhalb der Kommunen und zwischen den Kommunen wesentlich. Für Marienheide trifft das insbesondere für die Verbindung nach Gummersbach zu. Ein gemeinsamer Fuß-/Radweg an der vielbefahrenen B256 wird als unsicher angesehen und führt zu geringer Akzeptanz angesichts des möglichen Potenzials.
Eine unabhängige Streckenführung sollte durch die Baulastträger erwogen und durch eine Förderkulisse ermöglicht werden.
Diese Themen führten bei der "Politischen Radtour Marienheide" zu einem intensiven Austausch und die Veranstaltung klang bei einer gemeinsamen Suppe am Bahnhof aus. Vielen Dank bei allen, die sich daran beteiligt und die Veranstaltung vorbereitet haben!
Über die Resonanz im kommunalpolitischen Raum sind wir gespannt und werden die Entwicklungen gerne aktiv begleiten. Ohne das Einbringen der Kenntnisse von Radaktiven bleiben manche Dinge auf der Strecke und werden nicht beachtet.
Wir als ADFC Oberberg-Mitte planen weitere Politische Radtouren mit Lokalpolitikern & Landtagsabgeordneten im Jahr 2023.