Interview mit den "Neuen", Teil 2
Schon in der Januarausgabe haben wir Ihnen zwei neue Mitglieder im Vorstand des ADFC Duisburg vorgestellt.
 
Hier sind nun die beiden anderen „Neuen“, nämlich Katharina Bach und Christian Engelking. Sie berichten über ihre Beweggründe, sich für den ADFC zu engagieren. Und sie sagen etwas dazu, was sie für die Zukunft bewegt.
 
 
 
Katharina Bach
Katharina, du bist im Sommer 23 erstmalig als Beisitzerin in den Vorstand gewählt worden, hattest aber in den Monaten zuvor schon an einigen Treffen teilgenommen. Da konntest du einen ersten Eindruck darüber gewinnen, was im ADFC diskutiert wurde und dich einbringen.
 
Was war deine Motivation, dich beim ADFC zu engagieren und dich für den Vorstand zu bewerben?
Der Wunsch kam in mir auf, als ich mich wie so oft im Alltag über die diversen Mängel in der Radinfrastruktur ärgerte und dann überlegte, wie ich meine Wut und Energie zielgerichteter zur Verbesserung der Situation einsetzen kann und das zusammen mit Gleichgesinnten, anstatt mich alleine zu ärgern.
Zudem begrüße ich es sehr, dass der ADFC diverser werden möchte, u. a. jünger und weiblicher, um mehr Perspektiven am Tisch zu versammeln und einzubringen. Die Gelegenheit, selbst einen Beitrag dazu zu leisten, habe ich bei der Mitgliederversammlung gesehen, bei der ich mich kurz entschlossen als Beisitzerin beworben habe.
 
Woran hast du in den zurückliegenden Monaten schwerpunktmäßig für den ADFC gearbeitet? Worum hast du dich gekümmert? Was waren deine Schwerpunkte?
Ich habe meinen Fokus vor allem darauf gerichtet, mit den IT-Systemen des ADFC Duisburgs - Webseite, Mail-Provider, Kommunikationsplattform - vertraut zu werden und zusammen mit Christian Engelking die Zugänge zu den Systemen aufrecht zu erhalten. Dies war notwendig, da uns die vorherigen Experten zum Großteil leider verlassen haben.
Darüber hinaus habe ich erste Schritte unternommen, um die Webseite mithilfe von Feedback und anhand eigener Ideen zu aktualisieren und übersichtlicher zu gestalten. An aktuellem Inhalt mangelt es zum Glück nicht dank zahlreicher fleißiger MitstreiterInnen, die immer wieder spannende Artikel schreiben.
Ich habe allerdings auch schnell gemerkt, wie viel Aufwand und (Frei-)Zeit Webseitenpflege kosten kann, sodass es noch diverse Ideen in der Schublade gibt, deren Umsetzung wir hoffentlich dieses Jahr in Angriff nehmen können. Neben den IT-Systemen - die mir als Softwareentwicklerin vertrauter sind als die politische Arbeit - bin ich außerdem meiner Neugier gefolgt und habe in verschiedene Netzwerke und Veranstaltungen des ADFCs (z.B. in das Frauennetzwerk NRW und Meetings der ADFC Academy) hinein geschnuppert.
 
Welche Themen sollte der ADFC deiner Meinung nach noch intensiver vorantreiben. Kannst du beschreiben, wie das umgesetzt werden sollte?
Aus persönlicher Betroffenheit interessiert mich besonders das Thema Abstellmöglichkeiten von Fahrrädern am Wohnort. Meine derzeitigen Möglichkeiten als Wohnungsmieterin in Duisburg Mitte beschränken sich auf das eigene Kellerabteil - erreichbar über mehrere Stufen und eine Treppe - und tagsüber auf den Gehweg vor dem Gebäude ohne jegliche Option zum Anschließen. Spätestens mit Kleinkind ist die Situation für mich - im wahrsten Sinne des Wortes - nicht mehr tragbar. Zum Glück konnten wir auf eine Garage in einem nahe gelegenen Hof ausweichen; einen anderen Weg haben wir erstmal nicht gesehen. Hier kommt der ADFC für mich ins Spiel. Dieser kann Wege aufzeigen, indem er informiert, was baulich möglich ist (z. B. Fahrradboxen), wie der rechtliche Rahmen aussieht (z. B. auf welchen Flächen können Boxen aufgestellt werden) und welches Vorgehen dafür nötig ist (z. B. für das Aufstellen solcher Boxen auf öffentlicher Fläche). Dazu gehört natürlich auch das kontinuierliche Mitwirken an Weiterentwicklungen der Konzepte.
 
 
Christian Engelking
Christian, du bist neu in Duisburg. Auch du bist im Sommer 2023 erstmalig als Beisitzer in den Vorstand gewählt worden und hast dich mit großem Schwung in die Arbeit des Vereins eingebracht.
 
Konntest du einiges davon umsetzen, was du dir bei deiner Bewerbung um den Beisitzer-Posten vorgestellt hattest?
Auf jeden Fall! Mit Artikeln zur Sperrung der Karl-Lehr-Brücke und der Critical Mass sowie Berichten und Aktionstag zum "traurigen Geburtstag" des RS 1 haben wir daran gearbeitet, dass der ADFC Duisburg in den letzten Monaten mit verkehrspolitischen Forderungen für Mitglieder und die Öffentlichkeit sichtbar ist. Mit der Autobahn GmbH konnte über das Thema "Rückbau der B8 alt" ein Gesprächskanal gepflegt werden. Aber vor allem habe ich als "Neuer" mit den anderen Aktiven eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aufbauen können, die Voraussetzung für die zukünftige Arbeit ist. Ich freue mich sehr, dass wir derzeit so viele neue Aktive haben. Deren Energie ist großartig und lässt mich auf ein gutes Vereinsjahr 2024 blicken.
 
Welche Dinge – auf das Radfahren bezogen – sind besser bzw. schlechter in Duisburg als in deinen bisherigen Wohnorten?
Ich bin in Münster aufgewachsen und habe lange in Köln gelebt. Im direkten Vergleich gibt es in Duisburg viel aufzuholen. Ich denke dabei nicht nur an die unzufriedenstellende Infrastruktur. Ich nehme wahr, dass es schon an einer kooperativen Kultur im Straßenverkehr fehlt. In Duisburg werden Fahradfahrer:innen oft als Störfaktor angesehen, statt als normaler Bestandteil des Verkehrs. Dabei ermöglicht Fahrradfahren gerade Jugendlichen und anderen Menschen ohne Auto eine selbstbestimmte Erschließung ihrer Stadt und leistet einen signifikanten Beitrag zur Verkehrswende.


Wie schätzt du nach einem halben Jahr Tätigkeit ein, was auf den ADFC Duisburg im Jahr 2024 zukommt?
Nach einigen Monaten des Zurechtzuckelns kommen wir 2024 ins "Machen". Das heißt für mich besonders: öffentlichkeitswirksame Aktionen, die die Sichtbarkeit des Radverkehrs erhöhen. Gerade unser Jahresplanungstreffen Ende Januar hat viel Energie gezeigt und viele Ideen hervorgebracht, wie wir dieses Jahr aktiv werden können. Inhaltlich möchte ich noch nicht spoilern, aber: Auf den ADFC Duisburg kommt ein aktives, engagiertes und erfolgreiches Jahr zu. Ich lade Alle herzlich ein, sich hieran zu beteiligen - ob bei unseren regelmäßigen Treffen oder unseren Aktionen.
 


 
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