Hersteller Zemo startet eine Rückruf-Aktion

Besitzer von Pedelecs der Marke ZEMO bekamen jetzt unverhofft Post von ihrem Fahrradhändler des Vertrauens. Sie sind betroffen von der Rückrufaktion der bekannten ZEG Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft eG aus Köln.

Schöne neue Zemo-Bikes - und jetzt Schrott
Schöne neue Zemo-Bikes - und jetzt Schrott © Karin Häuser

Bei mehreren älteren E-Bike-Modellen von Hersteller Zemo kann es im Rahmen des Fahrrads zu einer Rissbildung kommen. Das bestätigte das Unternehmen in einer offiziellen Mitteilung. Betroffen sind den Angaben zufolge alle E-Bikes mit dem Modellnamen “Wave/Deep“, die von 2014 bis 2019 gebaut wurden. Aus diesem Grund hat Zemo eine Rückrufaktion für diese E-Bikes gestartet.

Alle “Wave“-Modelle von 2014 bis 2019 betroffen

Zemo hat auf seiner Website eine Tabelle veröffentlicht, die alle betroffenen Modellnummern auflistet. Dort können Sie nachschauen, ob auch Ihr E-Bike zu den gefährdeten Modellen gehört. “Bitte prüfen Sie anhand Ihrer Verkaufsrechnung, ob Ihr Rad zu einem der betroffenen Modelle gehört, und wenden sich sofort an unsere Zemo-Fachhändler. Bitte stellen Sie die Nutzung des Rads sofort ein, sollten Sie betroffen sein. Dies gilt auch dann, wenn Sie selbst keine Schäden oder Rissbildungen feststellen können“, warnt Zemo in seiner Mitteilung. Dort heißt es weiter: “Es sind grundsätzlich alle Wave/Deep Modelle aus den genannten Baujahren betroffen, auch wenn die Artikelnummer nicht aufgeführt ist“.

Hersteller erstattet nur den Restwert des E-Bikes

Bei Zemo-Kunden sorgt die Rückrufaktion für Frust und Verunsicherung. Der Grund: Da die betroffenen Räder bereits älter sind, bekommen Käufer im Rahmen des Rückrufs nicht den gesamten Kaufpreis, sondern nur einen Restwert zurückerstattet. Haben Sie Ihr Zemo-E-Bike also vor zwei bis drei Jahren gekauft, erstattet Ihnen der Hersteller nur 40 Prozent. Ist es hingegen schon sechs Jahre her, dass Sie Ihr E-Bike gekauft haben, gibt es im Rahmen des Rückrufs nur noch zehn Prozent des Kaufpreises zurück.

Prüfen Sie Ihre Garantieansprüche

Den vollen Kaufpreis würden Kunden dann zurückbekommen, wenn der Rückruf innerhalb von zwei Jahren nach dem Kauf erfolgt. In diesem Zeitraum würde noch ein Gewährleistungsanspruch bestehen. Da es sich bei dem Rückruf aber um ältere Modelle handelt, bestehen in der Regel keine Garantieansprüche mehr. Sie sollten aber prüfen, ob Sie beim Kauf eventuell eine verlängerte zusätzliche Garantie von fünf Jahren bei Zemo in Anspruch genommen haben.

E-Bike trotzdem weiter nutzen oder nicht?

Besteht keine Gewährleistung mehr, stehen Kunden vor der Frage, ob Sie Ihr E-Bike im Rahmen des Rückrufs zurückgeben sollten oder nicht. Zwingen kann Sie der Hersteller dazu nicht. Sie sollten jedoch in Ihre Entscheidung mit einbeziehen, dass ein Rückruf nur veranlasst wird, wenn es tatsächlich ernsthafte Sicherheitsbedenken gibt. Denn sollten Sie durch einen Riss im Rahmen einen Unfall erleiden, haben Sie laut der Verbraucherzentrale Niedersachen keinen Schadensersatzanspruch gegenüber Zemo. Da der Hersteller ordnungsgemäß über den Rückruf informiert hat, müssen Kunden die volle Verantwortung dafür tragen, ob Sie ihr E-Bike trotzdem weiter nutzen wollen oder nicht.


https://rheinberg-oberberg.adfc.de/neuigkeit/hersteller-zemo-startet-eine-rueckruf-aktion

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

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