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![]() Bernhard Riedl geht auf Frau Arnold zu und wird herzlich begrüßt. Sie ist Bewohnerin eines Seniorenheims und weiß, mit Herrn Riedl entflieht sie schon mal ihrem beschaulichen Alltag. Er kutschiert sie und eine Mitbewohnerin dann in der Rikscha am Rhein entlang oder in die Altstadt. Ins Café will sie nicht, lieber die Vergnügungsfahrt genießen, den Wind in den Haaren. Solche Geschichten können Bernhardt Riedel und Rainer Evertz viele erzählen. Sie sind beide Piloten bei „Radeln ohne Alter“ – so nennen sich diejenigen, die eine Rikscha steuern. Als Ehrenamtler investieren sie Zeit und Empathie und bekommen dafür Freude und Dankbarkeit von den Fahrgästen zurück. Auch für die Pilot:innen ist jede Rikscha-Fahrt wie ein kleines Abenteuer, eine Begegnung, bei der während der Fahrt unterschiedliche Lebensgeschichten zwischen Pilot:innen und Senior:innen ausgetauscht werden. Und sogar das Personal des Seniorenheims freut sich, wenn sie entlastet werden und ihre Bewohner:innen dann mit einem Lächeln zurückkehren. Wer kann eine Rikscha-Fahrt buchen? Nicht nur Bewohner:innen des Seniorenheims können die Fahrten buchen, das kostenlose Angebot ist auch für Privatpersonen nutzbar. „Da ist die Erfahrung, dass sich eher Töchter oder Söhne bei der Station „Radeln ohne Alter“ melden. Das Kümmern fällt den alten Menschen oft nicht mehr so leicht“, weiß Rainer Evertz. Er fährt regelmäßig einmal in der Woche, nimmt aber gelegentlich auch besondere Termine wahr. So gibt es z. B. eine Anfrage der „Grannies for Future“. Am 14. Februar wollen sie am Klimastreik teilnehmen – auch diejenigen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind. Was genau ist „Radeln ohne Alter? Die Initiative „Radeln ohne Alter“ gibt es in über 50 Ländern weltweit. Zur Umsetzung von „Radeln ohne Alter“ in Köln hat sich Anfang 2020 eine Gruppe ehrenamtlich engagierter Menschen zusammengetan und einen gemeinnützigen Verein gegründet: „Radeln ohne Alter“ Köln e.V. Mehr zu erfahren gibt es unter https://radelnohnealter.koeln/ Wo gibt es die Rikschas? Und was ist mit ihren Pilot:innen? Bald stehen in Köln 30 Rikschas zur Verfügung, an 22 Station über die ganze Stadt verteilt. In welchem Viertel sie stehen, findet man auf dieser Karte https://radelnohnealter.koeln/rikscha-anfragen/ Mit der guten Nachfrage braucht es auch weitere Pilot:innen. Dazu schreibt der Verein: „Jede*r kann Rikschafahren lernen. Frauen und Männer jeden Alters, Studierende wie Rentner*innen sind bei „Radeln ohne Alter“ Pilot*innen. Das anfängliche Training steht unter dem Motto: „Langsam beschleunigen, sachte um die Kurve!“ Außerdem ist das Fahren ja auch gut für die eigene Fitness. Fazit Die Autorin durfte ausnahmsweise eine Fahrt in der Rikscha genießen. Das war eine wirklich vergnügliche Erfahrung – sogar bei strömendem Regen. Barbara Aldag |
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