Vision Zero in New York
In der Stadt New York wurde ein umfangreiches Programm beschlossen, um die Verkehrssicherheit insbesondere für Radfahrende zu verbessern. Schon seit 2014 arbeitet man dort daran, die Vision Zero (Null Verkehrstote) bis zum Jahr 2024 zu erreichen. Nun werden die Anstrengungen intensiviert.
 
 
New York und Köln haben nicht viel gemeinsam – es ist dennoch interessant, sich die Herangehensweise, die Art und Weise der verkehrspolitischen Zielsetzung und deren Umsetzung einmal anzusehen.

Der Artikel der New York Times beschreibt, dass es in New York 2.000 Kilometer Radwege gibt, davon rund 10% mit Protection. Pro Jahr werden rund 30 Kilometer geschützte Radwege zusätzlich gebaut. Durch das neue Programm soll die Schlagzahl auf 50 Kilometer pro Jahr gesteigert werden.

Weil die Voraussetzungen dafür erst geschaffen werden müssen, unter anderem durch mehr Kapazität bei den Planern und bauausführenden Einheiten, gilt der ehrgeizige Plan erst ab Ende 2021. Ab dann gibt es aber konkrete Jahresziele. Ob die Ziele noch angemessen sind und ob sie erreicht wurden, wird alle fünf Jahre erneut überprüft.

Zum Programm gehört übrigens auch die Verbesserung der Ampelschaltungen für den Busverkehr sowie die Schaffung von mehr Fläche für Fußgängerinnen und Fußgänger. Auch hier gibt es ganz konkrete Zielvorgaben: 1.000 Kreuzungen müssen pro Jahr optimiert werden, und alleine in den ersten beiden Jahren müssen 93.000 Quadratmeter Platz für den Fußverkehr geschaffen werden.

Für die Weltmetropole New York ist es selbstverständlich, konkrete verkehrspolitische Ziele mit einer Zeitvorgabe zu setzen, entsprechende Ressourcen zu besorgen und dann konzentriert zu arbeiten.

Und in der Rheinmetropole Köln? Hier scheint all das nicht möglich zu sein. Es gibt ein grobes verkehrspolitisches Leitbild ("Köln mobil 2025"), das vor mehr als fünf Jahren veröffentlicht wurde. Das Papier sollte der Startpunkt sein für einen Stadtentwicklungsplan Mobilität, in dem konkretere Ziele und Maßnahmen beschrieben werden sollten.
Den Plan gibt es bis heute nicht, und über "Köln mobil 2025" wurde nie abgestimmt. Das verkehrspolitische Konzept Kölns ist unvollständig, unkonkret und unverbindlich.

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Artikel in der New York Times
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