#heimatnatur – Vom Lesen und Pflegen der Landschaft

Das Projekt „#heimatnatur – Vom Lesen und Pflegen der Landschaft“ will über drei Touren-exkursionen mit dem Fahrrad, unmittelbar und überraschend, den Begriff von „Heimat“ thematisieren und zu einem nachhaltigen Bewusstsein der Umwelt- und Schöpfung-

Talsperren in Bergischen
Talsperren in Bergischen © Bernhard Werheid

verantwortung beitragen. Wo empfinden wir Heimat, auch als ein Stück unserer Identität, vor welchem kulturellen Kontext verstehen wir Natur und Landschaft und was müssen wir tun, um unsere Lebensgrundlagen und unser Lebensumfeld zu bewahren und zu schützen. Die Zielsetzung ist daher eine kognitive und praktische zugleich. Das erscheint wichtig, da es nicht mehr selbstverständlich ist, das eigene Lebensnahfeld zu kennen und es als einen Teil der eigenen kulturellen Identität zu verstehen.

Die Begriffe Natur, Heimat und Kultur sind aufeinander bezogen Es greift zu kurz, Natur im Sinne einer idyllischen, vermeintlich „unberührten“ Natur zu betrachten. Natur ist Kulturraum, der gestaltet wurde und gestaltet wird und gleichermaßen gegeben und aufgegeben ist. Seine Betrachtung begreifen wir als „Landschaft“. Die Touren „Alphabetisieren“ die Teilnehmenden zum „Lesen“ dieser Landschaft. Zentraler Gedanke ist, einen Begriff von Heimat und Kultur zu verstärken, der die Achtung vor Natur und Umwelt und das Bemühen um die Bewahrung der Schöpfung fördert. Schlagworte wie Waldsterben, Klimaschutz, Umweltzerstörung oder Wasserknappheit usw., werden daher eine Rolle spielen.
 

Diese Thematik im Spannungsfeld von Heimatbewusstsein (Heimatidentität) und handlungsorientierter Verantwortung, wird in einem neuen Setting und einem neuen Kontext im Rahmen einer dreiteiligen Fahrradtour angesprochen und jeweils an verschiedenen Stationen mit überraschenden Aktionen verdeutlicht. Der Vorteil gegenüber klassischer Weiterbildung liegt in der Anschaulichkeit durch Verortung, in der Praxisorientierung durch Er-Fahrung und in der kognitiven Verankerung der Thematik durch den immanenten Erlebnischarakter.
 

Weiterbildung hat als Kernstück nicht nur Wissensvermittlung zum Ziel, sondern Ingangsetzung von Reflexion und Selbstbestimmung. Das kognitive „Mitnehmen“ aus Bildungsveranstaltungen muss auf Haltung und praktisches Handeln zielen. Das wird mit diesem Projekt besonders verfolgt. Das Modelhafte liegt in der „überraschenden“ Verbindung von gegenständlicher Betrachtung und Auseinandersetzung als auch subjektive Annäherung durch Mitmachen und Erleben im Rahmen des gemeinsamen Unterwegsseins. Das methodisch-didaktische Setting verbindet eine Reihe von Bedürfnissen und Erwartungen, mit dem Anspruch der Auseinandersetzung mit der Sache. Die Verortung der Themen an konkrete Landmarken oder Stationen, ist idealer Ansatz für Storytelling als kommunikativ-methodisches Grundprinzip
 

Zielgruppen von Bildungsmaßnahmen rekrutieren sich fast ausnahmslos in bürgerlichen und gutbürgerlichen Milieus. Hier soll der Versuch unternommen werden, diese Zielgruppengebundenheit aufzubrechen und auch Teilnehmende aus dem prekären Milieu mit zu integrieren und anzusprechen.
 

Aus verschiedenen Blickwinkeln heraus bietet es sich an, das Vorhaben mit dem Fahrrad zu verbinden und als Fahrradtour zu gestalten. Das Fahrrad besitzt eine hohe Akzeptanz und gewinnt weiter an Bedeutung bei der menschengerechten Gestaltung der Kultur- und Stadträume, sowie der klimaneutralen Umgestaltung der Mobilität. Es bietet darüber hinaus eine ideale Kombination der Erreichbarkeit, sowohl was Entfernung und Radius, als auch verstecktere Ziele betrifft. Es ist darüber hinaus sportlich und kommunikativ und lässt Landschaft und Wetter spüren. #heimatnatur
Die Touren finden in drei Regionen im Rheinland mit eigenem kulturellen und landschaftlichen Gepräge statt. Der Ablauf ist grundsätzlich identisch: In einen Zeitraum von ca. 7 bis 9 Stunden werden 5 bis 7 unterschiedliche Zielorte besucht, an denen Themen behandelt werden und Aktionen stattfinden. So sind auf den drei Touren Kunst- und Musikaktionen geplant. Ebenso eine Baumpflanzaktion, bei der jeder Teilnehmende an einer Station einen Baumsetzling pflanzen wird. An jeder Station wird mitgeteilt, wieviel Co2 die Fahrradgruppe einsparen konnte. Die Touren unterscheiden sich in drei Aspekten: Unterschiedliche Regionen, unterschiedliche (Tages)Zeiten und unterschiedliche Themenbereiche.

Alle Touren werden umfassend digital begleitet und in einem Live Blog gestreamt. Dazu gehört auch die Einstellung der Touren als digitale Themenwege im Portal www.rheinland-pilgern.de

Mögliche Themengebiete: Fachbereich

Gegenstand

Praxisthema

Biologie, Botantik

Ökosysteme, Waldsterben

Wie kann ökologische Vielfalt gefördert und geschützt werden

Klimaforschung

Klimawandel

Was kann ich tun, um Faktoren zu vermeiden (Heizen, Mobilität, Ernährung)

Zoologie

Artenvielfalt

Eigener Garten/Balkon: Insekten- und Vogelschutz etc.

Geologie

Erosion

Theologie

Bewahrung der Schöpfung (Laudato Si)

Kulturgeschichte

Begriffe Landschaft und Heimat als Synthese aus Natur und Kultur

Gewässerkunde und Hydrologie

Wasserknappheit

Privater Wasserverbrauch (Duschen, Spülen, Gartenwässerung, Autoputz etc.

    

Die Radexkursionen: Aufbau und Credits
 

Clemens Rott vom ADFC Köln hat sich Gedanken zu den Radtouren gemacht. Er fordert alle auf, sich daran zu beteiligen und zu obengenannten Themen einen kurzen Vortrag zu halten.

Durchführung einer dreiteiligen Veranstaltungsreihe mit Erlebnischarakter als Fahrradtouren in verschiedenen Regionen des Rheinlands zum Thema Heimat und Natur. Alle Touren werden im Live-Tracking übertragen und als Live Blog an den Stationen in digitale Kanäle gestreamt. Darüber hinaus werden die Touren auf dem Portal www.pfarr-rad.de bzw. www.rheinland-pilgern.de als Themenwege eingestellt und können dort unbegrenzt abgerufen und heruntergeladen werden.
 

Die Touren im Überblick:

Alle drei Touren sind im Aufbau und Ablauf grundsätzlich identisch und verbinden Wegestrecken mit Zielen/Stationen. Auf allen Touren werden die Teilnehmenden eingeladen, an den besuchten Orten Baumsetzlinge zu pflanzen und mit der Handykamera an einer Fotoaktion („Gerahmte Landschaft“ teilzunehmen. An jeder Station wird mitgeteilt, wieviel CO² Emissionen auf der Tour durch die Fahrradnutzung im Vergleich um Auto eingespart werde konnte. Eine oder zwei Kunst-/Musikaktionen sind ebenso eingeplant. Darüber hinaus werden auf allen Touren weitere Partner vor Ort eingebunden.
 

Tour 1: Oberbergischer Kreis (Marienheide, Wipperfürth, Lingese-Talsperre)

Thema: Wasser, Wald und Atmosphäre
 

Tour in den Morgen: 08:00 Uhr – 15:00 Uhr; Termin: 21. Mai 2022
 

Besondere Inhalte (u.a.):

  • Vom Verdunsten des Wassers: Wasser und Erdatmosphäre (Ozonschicht)
  • Wasserknappheit und schonender Wasserverbrauch
  • Vom „Grauen“ im Wald: Stirbt der Wald oder alles nur schlechte Waldwirtschaft
  • Pilgerwege in der Landschaft
  • Kunst/Musik: Kunstaktion zum Thema Wald

Stationen (u.a.)

  • Stausee
  • Weitblick, Gipfel…
  • Abgestorbene Waldfläche
  • CulturKirche Oberberg

Tour 2: Siebengebirge und Rhein
 

Gestaltung der Landschaft: Nutzungsformen in der Geschichte und neue Ökosysteme

Tour über den Tag: 09:30 – 18:00 Uhr (8,5 Std.); Termin: Juli 2022

Besondere Inhalte:

- Fledermäuse und weitere Tiere

- Landschaft – Begriff und Wahrnehmung

- Klosterlandschaften: Die Zisterzienser als Gestalter

- Der Kölner Dom aus dem Siebengebirge: Steinbrüche und Nutzung

- Das älteste Naturschutzgebiet Deutschlands

- Nibelungen oder Industriekanal: Die „Erfindung“ eines Flusses

- Kunst/Musik: Lesung, (Musik)

Stationen (u.a.)

- Kloster Heisterbach

- Steinbruch (Stenzelberg)

- Abgestorbene Waldparzelle

- (Ökologische Station?)

- KSI Siegburg

- Rhein/Rheinblick

Tour 3: Rhein-Erft-Kreis/ Tagebau Hambach
 

Verschwundene Heimat: Energie und Klima

Tour in den Abend: 15:00 Uhr – 22:00 Uhr (7 Std.); Termin: August/September 2022

Besondere Inhalte

- Klimaveränderung: was heißt das

- Energiebedarf (ein Leben ohne Energie nicht denkbar)

- Mobilität: Kollaps oder Wende

- Kunst/Musik: Alphornbläser am Tagebau

Stationen (u.a.)

- Bedburg Kaster

- Bandstraße

- Tagebau Hambach (terra nova)

- Pfarrkirche Oberempt

https://rheinberg-oberberg.adfc.de/neuigkeit/heimatnatur-vom-lesen-und-pflegen-der-landschaft

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) setzt sich mit seinen mehr als 190.000 Mitgliedern mit Nachdruck für die Verkehrswende in Deutschland ein. Wir sind überzeugt davon, dass eine gute, intuitiv nutzbare Infrastruktur, gut ausgearbeitete Radverkehrsnetze und vor allem Platz für Rad fahrende Menschen auch dazu einlädt, das Fahrrad als Verkehrsmittel zu benutzen. Wir möchten eine sichere und komfortable Infrastruktur für den Radverkehr, damit sich junge und junggebliebene Fahrradfahrende sicher und zügig fortbewegen können.

    Die Förderung des Radverkehrs ist nicht zuletzt auch ein politischer Auftrag, für den sich der ADFC stark macht. Unser Ziel ist es, alle Menschen, gleich welchen Alters und unabhängig von ihren Wohnorten, für das Radfahren und damit für die Mobilität der Zukunft zu gewinnen. Lesen Sie in unserem Grundsatzprogramm mehr über die Ziele und Forderungen des ADFC – und werden Sie Mitglied in der weltweit größten Zweiradgemeinschaft.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluss auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrenden ein.

    Für Sie hat die ADFC-Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können, egal wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die ADFC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Radwelt Informationen zu allem, was Sie als Rad fahrenden Menschen politisch, technisch und im Alltag bewegt. Nutzen Sie als ADFC-Mitglied außerdem vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied? Hier gelangen Sie zum Anmeldeformular.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Schutzstreifen und Radfahrstreifen? Und was ist ein Radweg?

    Die Infrastruktur für das Fahrrad nicht einheitlich und selten uneingeschränkt gut nutzbar. Radfahrstreifen und Schutzstreifen verlaufen beide auf der Fahrbahn und damit im direkten Blickfeld von Autofahrenden. Schutzstreifen haben eine gestrichelte Markierung und dürfen daher mit dem Auto befahren werden. Radfahrstreifen hingegen sind mit einer Linie durchgängig auf der Fahrbahn markiert und dürfen von Autofahrenden nicht befahren werden. Der ADFC macht sich für geschützte Radfahrstreifen stark, bei denen Poller, Kübel und markierte Schutzzonen Radfahrende vor dem Autoverkehr, achtlos aufgerissenen Autotüren und unerlaubten Parken schützen.

    Ein Radweg ist durch ein blaues Radwegschild gekennzeichnet und muss in dem Fall von den Radfahrenden genutzt werden. Eine Benutzungspflicht darf aber nur angeordnet werden, wenn es die Verkehrssicherheit erforderlich macht. Behindern Blätter, Schnee oder andere Hindernisse Radfahrende auf Radwegen, dürfen sie auf die Fahrbahn ausweichen. Mehr zur Infrastruktur für den Radverkehr erfahren Sie hier.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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