Europäische Mobilitätswoche in Wermelskirchen

Wermelskirchen | Reger Andrang herrscht letzten Samstag, während der ADFC RheinBerg-Oberberg e. V. im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche Fahrrad-Codierungen anbietet.

ADFC Infostand Wermelskirchen
ADFC Infostand Wermelskirchen © Günter Bansen

Radfahrende aus Köln, Düsseldorf, Marienheide, Remscheid und Wermelskirchen lassen Ihre Räder – vorwiegend Pedelecs – durch eine Codierung schützen. Dabei wird mit einem Spezialgerät rechts in das Sitzrohr des Fahrrades eine Buchstaben-Zahlenkombination “gehämmert”, durch die sich das Rad dem Eigentümer zuordnen lässt. Der Code enthält verschlüsselt die Anschrift des Eigentümers, dessen Initialen sowie das Jahr der Codierung. Sollte das Rad gestohlen und wieder aufgefunden werden, erhält der Besitzer es von Polizei oder Fundbüros zurück.

Geringe Diebstahlquote in Wermelskirchen

Viel wichtiger ist allerdings der Aspekt der Prävention. Professionelle Fahrraddiebe schrecken aufgrund des erhöhten Risikos davor zurück, codierte Räder zu stehlen. Ihm sei noch nie ein Fahrrad abhanden gekommen, meint ein skeptischer Wermelskirchener. Daraufhin wird er prompt von Umstehenden “eingeladen”, sein Rad mal in Köln abzustellen, vorzugsweise am Bahnhof. So entwickelt sich am Rande des seit kurzem frei gegebenen Teilstückes des Panorama-Radwegs Balkantrasse manch angeregte Unterhaltung.

Während Bernhard Werheid aus Bergisch Gladbach codiert, beraten die ADFC Mitglieder Sabine Krämer-Kox sowie Günter und Manfred Bansen Radfahrende und verteilen kostenloses Informationsmaterial. Besonders begehrt sind Kartenmaterial und Broschüren mit Radreise-Tipps. “Ich habe mittlerweile schon sehr viele Fahrräder codiert” berichtet Bernhard Werheid, während er vor einem Fahrrad kniet und die Rahmennummer sucht. “Das ist ein gutes Mittel gegen Diebstahl”. Sabine Krämer-Kox ergänzt, dass selbst hochwertige Fahrradschlösser mittels einer Akku-Flex in sekundenschnelle durchtrennt werden können und weg sei das teure Rad. Auch Akkus können übrigens durch einen Code gesichert werden, informiert Werheid, während Krämer-Kox die mittlerweile gefundene Rahmennummer in den Codierunterlagen einträgt. 

Wo geht´s hier nach Opladen?

Über den Zaun erkundigen sich derweil mehrere ortsunkundige Tages-Ausflügler bei Günter Bansen nach dem Weg. Ihnen ist der neue Streckenverlauf der Balkantrasse am Wasserturm nicht klar. “Das war doch letzthin noch abgesperrt” meinen sie und blicken fragend in Richtung Zenshäuschen. Der bunte Pavillon lockt zahlreiche spontane Besucher an. Viele lobten das entspannte Radeln auf der Balkantrasse, einige berichten über ihre Erfahrungen mit dem Bergischen FahrradBus und wieder andere erkundigen sich, wo man bei dem herrlichen Wetter denn besten baden gehen könne. Aber auch Klagen im Hinblick auf fehlende Beschilderung, zu wenige Rastplätze oder in den Weg ragenden Begleitbewuchs hören sich die Experten des ADFC Wermelskirchen/Burscheid an diesem sonnigen Spätsommernachmittag an. Auf den Rückschnitt des Staudenknöterichs, insbesondere im Bereich der doppelten Verschwenkung am Wasserturm, hätten sie die Stadt Wermelskirchen übrigens bereits vor einigen Wochen aufmerksam gemacht, erklären sie.

Lastenrad, Alternative zum Auto

Im Hinblick auf die Thematik Mobilitätswende steht auch ein Lastenrad mit moderner Neigetechnik für Probefahrten bereit. Einige Passanten betrachten das dreirädrige Gefährt zwar neugierig, trauen sich dann aber doch nicht auf den Sattel. Für Werheid dagegen ist das Lastenrad bereits ein alltägliches Fortbewegungsmittel. Er fahre damit zu Codier-Aktionen in den Nachbarkommunen – so gehe es am nächsten Tag beispielsweise nach Radevormwald-, er liefere Bestellungen für die Bücherei in Bergisch Gladbach aus oder transportiere auch schon mal Getränkekästen. “Selbst vergleichsweise schwere Gegenstände lassen sich leicht und umweltfreundlich transportieren”, so Werheid. Für den Bergisch Gladbacher sei das Lastenrad mittlerweile eine echte Alternative zum Auto.


https://rheinberg-oberberg.adfc.de/neuigkeit/europaeische-mobilitaetswoche-in-wermelskirchen

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) setzt sich mit seinen mehr als 190.000 Mitgliedern mit Nachdruck für die Verkehrswende in Deutschland ein. Wir sind überzeugt davon, dass eine gute, intuitiv nutzbare Infrastruktur, gut ausgearbeitete Radverkehrsnetze und vor allem Platz für Rad fahrende Menschen auch dazu einlädt, das Fahrrad als Verkehrsmittel zu benutzen. Wir möchten eine sichere und komfortable Infrastruktur für den Radverkehr, damit sich junge und junggebliebene Fahrradfahrende sicher und zügig fortbewegen können.

    Die Förderung des Radverkehrs ist nicht zuletzt auch ein politischer Auftrag, für den sich der ADFC stark macht. Unser Ziel ist es, alle Menschen, gleich welchen Alters und unabhängig von ihren Wohnorten, für das Radfahren und damit für die Mobilität der Zukunft zu gewinnen. Lesen Sie in unserem Grundsatzprogramm mehr über die Ziele und Forderungen des ADFC – und werden Sie Mitglied in der weltweit größten Zweiradgemeinschaft.

    weiterlesen

  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluss auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrenden ein.

    Für Sie hat die ADFC-Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können, egal wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die ADFC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Radwelt Informationen zu allem, was Sie als Rad fahrenden Menschen politisch, technisch und im Alltag bewegt. Nutzen Sie als ADFC-Mitglied außerdem vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied? Hier gelangen Sie zum Anmeldeformular.

    weiterlesen

  • Was ist der Unterschied zwischen Schutzstreifen und Radfahrstreifen? Und was ist ein Radweg?

    Die Infrastruktur für das Fahrrad nicht einheitlich und selten uneingeschränkt gut nutzbar. Radfahrstreifen und Schutzstreifen verlaufen beide auf der Fahrbahn und damit im direkten Blickfeld von Autofahrenden. Schutzstreifen haben eine gestrichelte Markierung und dürfen daher mit dem Auto befahren werden. Radfahrstreifen hingegen sind mit einer Linie durchgängig auf der Fahrbahn markiert und dürfen von Autofahrenden nicht befahren werden. Der ADFC macht sich für geschützte Radfahrstreifen stark, bei denen Poller, Kübel und markierte Schutzzonen Radfahrende vor dem Autoverkehr, achtlos aufgerissenen Autotüren und unerlaubten Parken schützen.

    Ein Radweg ist durch ein blaues Radwegschild gekennzeichnet und muss in dem Fall von den Radfahrenden genutzt werden. Eine Benutzungspflicht darf aber nur angeordnet werden, wenn es die Verkehrssicherheit erforderlich macht. Behindern Blätter, Schnee oder andere Hindernisse Radfahrende auf Radwegen, dürfen sie auf die Fahrbahn ausweichen. Mehr zur Infrastruktur für den Radverkehr erfahren Sie hier.

    weiterlesen

  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

    weiterlesen

Bleiben Sie in Kontakt