Mit dem Rad unterwegs in der Eifel
Reisetipp für eine Wochentour von Aachen bis Trier an der Mosel und zurück in den Norden bis nach Remagen am Rhein. Ein Bericht von Anja Gellert und Carsten Strauch.

Die Eifel bietet eine Vielzahl von gut ausgebauten Radwegen in lieblicher Landschaft abseits des Autoverkehrs, die nach Herzenslust miteinander kombinierbar sind.  

Wir haben uns für eine Tour über den Venn(quer-)bahn-, Prüm-, Sauer-, Kyll-, Kalkeifel-, Ahr- und RurUfer-Radweg entschieden. An- und Abreise sind gut mit dem Regionalzug (NRW Ticket) zu machen, Hotels, Pensionen, Zeltplätze reichlich an der Strecke vorhanden. Insgesamt haben wir 7 Tage benötigt und zwischen 60 km und 75 km täglich gefahren.
 
 
 
In Aachen sind wir gestartet und haben erst einmal das Frühstück nachgeholt. Die Innenstadt rund um den Aachener Dom bietet natürlich Möglichkeiten für einen längeren Aufenthalt, aber wir wollten bei 35 Grad den Fahrtwind auf dem Rad zur Abkühlung genießen.
 
Von Aachen nach Monschau (ca. 63 km) auf dem Vennbahnradweg.
 
Der fast 100% asphaltierte Radweg ist auf einer ehemaligen deutsch-belgischen Bahntrasse gebaut worden. Bis Monschau steigt er permanent, aber nur leicht, an. Einige ehemalige Bahnhöfe sind zu Gaststätten umgebaut worden. Monschau ist eine historische, schöne Stadt mit vielen Gästen. Trotz großem Tourismustrubel lohnt sich der Besuch.

Von Monschau nach Stadtkyll (ca. 58 km)

Zurück sollte man unbedingt über den RurUfer-Radweg fahren. Er führt ohne große Steigung durch ein schönes Tal auf den Vennbahnradweg. Wir fahren nach Belgien durch den Naturpark Hohes Venn bis nach Weywertz. Dort gibt es Belgische Pommes. Dann zweigen wir auf den Vennquerbahnradweg ab. An der Wegstrecke gibt es mit dem Bütgenbacher- und Krombacherstausee zwei Bademöglichkeiten. Ein paar Kilometer über den Kyllradweg bringen uns nach Stadtkyll. 

Von Stadtkyll nach Oberweis (ca. 74 km). 

Der Prümradweg wird als anspruchsvoll beschrieben. Wir passieren das unter Naturschutz stehende Wirfttal. Hier wird es etwas steiler und es darf auch mal geschoben werden. Danach geht es aber flach auf einer weiteren Bahntrasse weiter, vorbei an der schönen Stadt Prüm. Nach Waxweiler kommt aber tatsächlich eine Hammer-Bergetappe. Wer die vermeiden möchte, nimmt vorher ab Pronsfeld den Ensradweg, der laut Beschreibung nicht ganz so steil geführt wird. Nach der Bergetappe kann im / am Stausee Bitburg Abkühlung gefunden werden (aktuell Blaualgenpest! - aber kühle Getränke vorhanden). 

Von Oberweis nach Trier (ca. 61 km) 

Mit anfänglichen kürzeren Steigungen in schöner Hügellandschaft  (Radwegebauer war wohl Bergspezialist) geht es dann schließlich flach bis Minden (!) weiter. Dort folgen wir dem Grenzfluss Sauer, der bis zur Mosel geht und fahren auf dem Moselradweg bis Trier. Die Innenstadt ist natürlich geschichtlich mehr als interessant und lädt auch zu einem Abend in einer Weinstube oder Biergarten in historischer Kulisse ein.

Von Trier nach Birresborn (ca. 75 Km)

Die Mosel lassen wir bald hinter uns und biegen ins wunderschöne Kylltal ab. Auf den Shuttlebus (Service wegen Bauarbeiten auf Radstrecke) verzichten wir und fahren auf einer wenig befahrenen Bundesstraße, bis wir in Kordel auf den Kyllradweg kommen. Die Strecke verläuft häufig nah an der Kyll, an der Bahn und abseits der Straße. Selbst die Straßen sind verkehrsarm: eine der schönsten Strecken auf der Tour. Ab und zu gibt es kurze knackige Anstiege. Vor Kyllburg muss dann allerdings eine lange Steigung überwunden werden. Danach geht es flach weiter.

Von Birresborn nach Altenahr (ca. 76 km)

Nach Gerolstein mit seiner Felsenkulisse verlassen wir den Kyllradweg bei Bolsdorf und gelangen über den Kalkeifelradweg nach Hillesheim, eine selbsternannte „Krimistadt“ mit Resten einer Stadtmauer. Nach Überwindung der letzten Steigung geht es bergab bis auf den Ahrtalradweg. Vorher sind die Burganlage in Kerpen und der Wasserfall Dreimühlen noch interessant.  Das Ahrtal wird ab dem Weingebiet hoch touristisch, wir übernachten im „Ballermann des Tales“ in Altenahr. 

Von Altenahr nach Remagen (ca. 33 km)

Nach ein paar Tunneln fahren wir durch ein Weinbaugebiet mit vielen Terrassen und Felsen. Ahrweiler hat eine belebte schöne Altstadt und Bad Neuenahr sieht zum Teil etwas aus der Zeit gefallen aus. Am Rhein endet unsere schöne Fahrt. 
Für die Rückfahrt nehmen wir die Bahn ab Linz. Wir lassen die Tour auf der Fähre über den Rhein ausklingen.
 
Fazit: Absolut empfehlenswert. Tolle Tour, in abwechslungsreicher Landschaft, mit tollen Radwegen. Aber auch ein paar Steigungen sind zu bewältigen. Besonders reizvoll sind die Kombinationsmöglichkeiten der verschiedenen Fernradwege. Ein Paradies für Radler*innen.

Literatur: Bikeline – Bahntrassen- und Fluss-Radwege

Bericht: WDR Rad-Aachen-Trierhttps://www1.wdr.de/fernsehen/wunderschoen/sendungen/rad-aachen-trier-100.html

Fragen zur Strecke etc.: 
Carsten-Strauch@t-online.de / an.gellert@t-online.de
 Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club, Stadtverband Bielefeld e.V.
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