Fahrrad Radreisen mit Gepäck
„Es reist sich besser mit leichtem Gepäck“, singt Silbermond und der Satz gilt auch fürs Radreisen. Hilfreich in der Vorbereitung ist es, sich nach der letzten Tour eine Liste mit den Dingen zu machen, die man gar nicht benötigt hat. Hilfreich ist es auch, nicht die allergrößten Taschen zu nehmen, sie verführen nur zum Füllen mit Überflüssigem.
 
 
Die Zeiten, wo man auf dem wackligen Heckträger in alten Armeetaschen riesige Gepäckberge schleppen musste und sich der Abspanngurt nach unten in der Kette verfing, sind Gott sei Dank vorbei. Stabile Träger mit mehreren Streben zur Abstützung und einhängbare wasserdichte Einzeltaschen machen das Ein- und Aushängen zum Kinderspiel. Für mehrtägige Radtouren ist die zusätzliche Verwendung sogenannter „Lowrider“-Gepäckträger, mit deren Hilfe Taschen links und rechts vom Vorderrad befestigt werden, sinnvoll. Sie beeinflussen das Lenkverhalten wenig, da das Gewicht tiefer liegt und das Gepäckgewicht gleichmäßiger auf Vorder- und Hinterrad verteilt wird. So bepackt kann man sogar freihändig und ohne dass sich die Taschen lösen und ohne dass sich die Fuhre aufschaukelt beim bergab sausen: Ortlieb hat sich hier als Marktführer mit einem breiten Spektrum unverwüstlicher Modelle etabliert. Taschen mit Deckelklappe sind einfacher zu beladen als solche mit Rolldeckel, bei denen ich in den schwarzen Tiefen des Raumes selten das Gewünschte finde. Letztere sind dafür wasserdichter. Zusammenhängende Dreifachtaschen sind ohne Rad sehr schlecht zu packen und umständlich zu tragen. Lenkertaschen sollten immer vom Fahrer weg zu öffnen sein, nur so kommt man auch während der Fahrt an ihren Inhalt.
Schwierig ist die Montage reisetauglicher Gepäckträger an vollgefederten Rädern. Um die Dämpfung zu erhalten und die Taschen nicht zu sehr zu strapazieren, müssen die Träger rahmenfest montiert sein. Der Heckträger neigt allerdings gerne zum Aufschaukeln, für die Gabel gibt es nur einige wenige sehr teure Modelle. Die Montage eines Trägers ausschließlich an der Sattelstütze ist problematisch, die Stütze wird schnell überlastet und kann brechen.
Sportliche Fahrer mit sehr wenig Gepäck und Alpencrosser greifen daher gerne zum Rucksack. Über zehn Kilo sollte man so aber nicht transportieren, die Arme werden sonst lang und der Nacken schmerzt. Bikepacking ist der letzte Schrei, hier wird das wenige Gepäck direkt an Rahmen, Lenker und Sattel geschnallt.
Mehr Kofferraum fürs normale Rad bieten spezielle Transportanhänger, mit denen sich neben Wocheneinkauf oder Picknickzubehör auch Campinggepäck und Hunde transportieren lassen. Für sportlichere Radreisende sind der einspurige schmale Lastentrailer Bob „Yak“ und das gefederte Schwestermodell Bob „Ibex“ gut geeignet.
Wichtig ist bei alldem die vom Hersteller erlaubte Zuladung sowohl fürs Rad als auch für den Hänger zu beachten. Ein so beladenes Rad benötigt mehr Druck in den Reifen, damit man komfortabel fahren kann.
Zum Schluss noch der Rat, dass man umso mehr Gepäck versucht ist mitzunehmen, je mehr und je größere Taschen man zur Verfügung hat.
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club
Kreisverband Köln
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