 |
Ein Praxistest von Kordula Gützlag
Zwischen Köln und Berlin verkehren nun täglich vier neue ICE-Züge. Soweit die gute Nachricht der Deutschen Bahn im Frühjahr 2021. Doch wie sieht das in der Praxis aus?
Die Radtour soll nach Bad Kreuznach an der Nahe führen. Dazu möchte ich mit dem Zug über Köln zunächst nach Koblenz fahren, um dann dem Rhein zu folgen.
Erste Recherchen auf der Seite der Deutschen Bahn zeigen, dass es zwar etliche ICE-Verbindungen von Bielefeld nach Köln gibt, aber nur eine (!), bei der man ein Rad mitnehmen kann. Morgens um 7:21 Uhr fährt ein ICE, der mich und mein Rad mitnimmt.
Wie auch im IC üblich muss für das Rad ein Stellplatz reserviert werden. Kein Problem, Wagen 31 sollte zu finden sein.
Bei Einrollen des Zuges stellt sich schnell heraus: Den Wagen 31 gibt es nicht. Am Anfang des Zuges angelangt informiert mich der Zugführer, dass ich zu Wagen 11 müsse. Inzwischen hat sich der Bahnsteig geleert, der Zug ist abgepfiffen worden und ich renne auf dem Bahnsteig und suche Wagen 11. Dass ich mit meinen heruntergerutschten Beinlingen etwas lächerlich aussehe, stört mich gerade nicht, ist aber hinderlich beim Laufen.
Wagen 11 ist gefunden, jetzt noch das 25 Kilo schwere Pedelec über 2 Stufen in den Wagen gehievt, auch nicht gerade komfortabel! Im Gegensatz zu mir bleibt der Schaffner entspannt und erzählt mir, dass die Bahn sich erst kurz vor Einsetzen des Zuges entscheidet, ob sie Wagen 11 oder Wagen 31 für Radfahrer einsetzt. Na, toll. Komfort sieht anders aus.
Demnächst fahre ich lieber mit Regionalzügen. Da gibt es klar gekennzeichnete Wagen für Radfahrer und das Reinschieben ist auch deutlich leichter. Dass ich dann länger unterwegs bin, nehme ich in Kauf.
|
|
