ADFC-Stand auf Schloss Homburg beim Bergischen Landschaftstag 2023

Unser ADFC-Stand beim Landschaftstag war viel besucht und in der Außenanlage von Schloss Homburg gut gelegen.

Der ADFC Oberberg war mit einem Infostand vertreten
Der ADFC Oberberg war mit einem Infostand vertreten © Frank Panno

Für Radfahrer:innen waren die Zufahrtsstraßen frei, so dass "temporäre" breite Bike-Lanes zum Schloss führten, während PKW-Nutzer auf Shuttles von den Parkplätzen in Nümbrecht angewiesen waren. Kreisdirektor Grootens eröffnete den Landschaftstag  und wies auf das Schwerpunktthema neben einer Vielzahl von Ausstellern, Initiativen und Organisationen zum Thema Natur in Oberberg hin: Klimawandelfolgen mit deutlich spürbaren Auswirkungen durch Dürre und Absterben des Fichtenwaldes und Auswirkungen auf die Naturräume insgesamt.

Als Alltagsradfahrer:innen tragen wir ja eine Menge zur Verkehrswende bei und leben dabei bei einer noch absolut verbesserungsbedürftigen Fahrradinfrastruktur nicht ungefährlich, wobei Autofahren mit Bewegungsmangel ein kaum zu toppendes Gesundheitsrisiko darstellt.

Tempobegrenzungen und Fahrradstraßen wären ein Super-Anfang zu einer Verbesserung und Ausbau sicherer Radwege an den Hauptrouten von 250 km im Oberbergischen. Aus diesem Grund bemerkte ich zum Kreisdirektor, dass die Bike-Lanes in voller Breite zum Schloss ja ein tolle Einrichtung seien.

Er erwiderte: "Das machen wir ja bei jeder Großveranstaltung."

Ich dachte mir, dass der Alltag als Großveranstaltung des motorisierten Individualverkehrs mit höchsten und weiterhin ansteigenden PKW-Beständen in 1441 Ortschaften die größte Herausforderung ist. Schloss Homburg wurde zu einer Zeit errichtet, in der bereits ca. 90 Prozent aller Ortschaften existierten und ihre sozialen und wirtschaftlichen Beziehungen und Dienstleistungen im Umkreis von 5km von 16 Nahzentren mit aktiver Mobilität erfüllt wurden. 5 km entsprachen 1 Stunde Fußweg, schneller ging es mit Pferden. Die Befahrbarkeit von Wegen war nicht nur durch die Topographie mit An- und Abstiegen und Flußüberquerungen bedingt, sondern auch durch die Befahrbarkeit und Festigkeit des Untergrundes. 

Jetzt im 21. Jhdt. am ADFC-Stand im Schloss wurden Fragen von aktiven Radfahrer:innen gestellt, die im neuen Gewand die Anforderungen an sichere Wegen und Orientierungen widerspiegelten: " Ich vermisse ein gutes Knotenpunktsystem. Wann kommt das?", "Ich bin 75 und möchte sicher von Waldbröl nach Gummersbach fahren, das ist noch katastrophal. Ich fahre dann lieber unbefestigte Nebenwege als Bundesstraßen."

Somit ist Oberberg noch kein Fahrradland, sondern Abenteuerland für Radfahrer:innen mit einer Kreisstadt, die auf den Fahrradroutenkarten von "Das Bergische" nicht existiert und eigentlich ein Fahrradrouten-Drehkreuz sein müsste.

Da muss noch viel passieren und Überzeugungsarbeit geleistet werden.

Der Umweltdezernent des Kreises, Frank Herhaus kam selbst mit dem Rad zum Landschaftstag, besuchte den ADFC-Stand und hörte interessiert zu, dass eine Master-Class von uns mit der "Dutch Cycling Embassy" geplant ist. Er teilte mit, dass demnächst ein Gespräch von Vertreter:innen des Oberbergischen, Rheinisch-Bergischen und Rhein-Sieg-Kreises (Regionale 2025) zu den Planungsergebnissen zur Fahrradinfrastruktur stattfinden soll. Da das Land den Landesbetrieb Straßen.NRW betreibt, ein wichtiges Treffen. Auf der Homepage des Landes sind die bisherigen Fördermittel des Landes für Fahrradinfrastruktur sowohl für Einzelmaßnahmen als auch Öffentlichkeitsarbeit für Kreise und Kommunen 2021 aus einem Fördertopf von 50 Mio. EUR dargestellt. Im Oberbergischen war lediglich eine Einzelmaßnahme in Nümbrecht aufgeführt.

Eike  verstaute abends den Stand  auf dem Radanhänger und fuhr zu seiner Basis nach Dieringhausen zurück. Was wären wir ohne Eikes pausenlosen Einsatz.

Das Rote Haus im Eingangsbereich beherbergt die Biologische Station des Oberbergischen Kreis und vom Schlossturm gibt es einen weiten Blick über das Homburger Ländchen, durch welches sichere Radwege führen sollten und weniger PKW Umwelt und Gesundheit belasten.


https://rheinberg-oberberg.adfc.de/neuigkeit/adfc-stand-auf-schloss-homburg-beim-bergischen-landschaftstag-2023

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) setzt sich mit seinen mehr als 190.000 Mitgliedern mit Nachdruck für die Verkehrswende in Deutschland ein. Wir sind überzeugt davon, dass eine gute, intuitiv nutzbare Infrastruktur, gut ausgearbeitete Radverkehrsnetze und vor allem Platz für Rad fahrende Menschen auch dazu einlädt, das Fahrrad als Verkehrsmittel zu benutzen. Wir möchten eine sichere und komfortable Infrastruktur für den Radverkehr, damit sich junge und junggebliebene Fahrradfahrende sicher und zügig fortbewegen können.

    Die Förderung des Radverkehrs ist nicht zuletzt auch ein politischer Auftrag, für den sich der ADFC stark macht. Unser Ziel ist es, alle Menschen, gleich welchen Alters und unabhängig von ihren Wohnorten, für das Radfahren und damit für die Mobilität der Zukunft zu gewinnen. Lesen Sie in unserem Grundsatzprogramm mehr über die Ziele und Forderungen des ADFC – und werden Sie Mitglied in der weltweit größten Zweiradgemeinschaft.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

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  • Was ist der Unterschied zwischen Schutzstreifen und Radfahrstreifen? Und was ist ein Radweg?

    Die Infrastruktur für das Fahrrad nicht einheitlich und selten uneingeschränkt gut nutzbar. Radfahrstreifen und Schutzstreifen verlaufen beide auf der Fahrbahn und damit im direkten Blickfeld von Autofahrenden. Schutzstreifen haben eine gestrichelte Markierung und dürfen daher mit dem Auto befahren werden. Radfahrstreifen hingegen sind mit einer Linie durchgängig auf der Fahrbahn markiert und dürfen von Autofahrenden nicht befahren werden. Der ADFC macht sich für geschützte Radfahrstreifen stark, bei denen Poller, Kübel und markierte Schutzzonen Radfahrende vor dem Autoverkehr, achtlos aufgerissenen Autotüren und unerlaubten Parken schützen.

    Ein Radweg ist durch ein blaues Radwegschild gekennzeichnet und muss in dem Fall von den Radfahrenden genutzt werden. Eine Benutzungspflicht darf aber nur angeordnet werden, wenn es die Verkehrssicherheit erforderlich macht. Behindern Blätter, Schnee oder andere Hindernisse Radfahrende auf Radwegen, dürfen sie auf die Fahrbahn ausweichen. Mehr zur Infrastruktur für den Radverkehr erfahren Sie hier.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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