Mit dem Fahrrad durch England und Wales
Filmvortrag am Dienstag, 25.04.2017, 19 Uhr in unserer Geschäftsstelle

„Eigentlich ist doch England und Wales ideal zum Reisen mit dem Fahrrad!“, dachte ich mir: Die Kultur und Geschichte ist reichhaltig und die Landschaften oft wie aus dem Bilderbuch. Wäre auf der Insel bloß nicht die hügelige Topografie. Wer in Großbritannien mit dem Fahrrad unterwegs ist, braucht vor allem eins: Ausdauer und Kondition.
 
 
Um britischen Boden unter den Rädern zu haben, fahre ich  erst mal 400 Kilometer durch Belgien zum Fährhafen Zeebrugge. Nach einer 14stündigen Fährfahrt auf der Nordsee starte ich in Kingston upon Hull.
Den ersten Zwischenstopp mache ich in der Stadt York. Hier staune ich über den  York Minster, eine der größten Kathedralen des Landes. Sehenswert sind auch die Stadtmauer, auf der man teilweise entlang gehen kann und die Yorker Shambles. Die Shambles sind kleine, enge Gassen, die von hohen alten Häuserfassaden eingerahmt werden.
Zwei  Fahrtage später stehe ich mit meinem bepackten Rad am Bergfuß der Pennines – das englische Mittelgebirge. Die Bergkette dehnt sich von Mittel- nach Nordengland aus. Auf steilen Abschnitten fahre ich bis in den Yorkshire Dales Nationalpark hinein. Der Park ist ein Eldorado für Naturliebhaber. Hier gibt es diverse Angebote zum Wandern, Kajak fahren, Angeln und MTB-Touren.
Von Liverpool aus ist es nicht weit bis nach Wales. Wales ist bekannt für seine traumhaften Küsten, majestätischen Berge und mächtigen Burganlagen. Ich verbringe viele schöne Fahrtage an der walisischen Nord- und Westküste. Die Tagestouren sind oft anstrengend, da die Straßen der Küstenlinie angepasst wurden. Ein ständiges rauf und runter. Besonders anstrengend ist es in den Cambrian Mountains. Diese Bergkette musste ich überwinden, um von der Küste aus ins Landesinnere nach Ostwales zu gelangen.
Hinter dem Grenzflusses Severn fahre ich weiter in die englische Stadt Bath. In Bath fließt der Kennet und Avon Kanal. Die mittel- und südenglischen Kanalrouten sind ein Tipp für Tourenfahrer, die die anstrengenden Straßen meiden möchten. Auf ehemaligen Treidelpfaden fährt man entspannt über schöne Naturstrecken, die viel englische Kultur bereithalten.
In Südengland ist das Radfahren auf den Direktverbindungen nicht empfehlenswert. Die Landstraßen haben keinen Seitenstreifen, sind eng, löchrig und überlastet. Meine letzten fünf Fahrtage verbringe ich auf solchen Straßen, um von Stonehenge nach Dover zu kommen. Die Alternative, auf kleine Nebenstrecken auszuweichen, hätte vermutlich doppelt so lang gedauert, da man viele Umwege fahren muss.
Während die Fähre den Hafen verlässt, stehe ich auf dem Deck und schaue mir lange die Kalkfelsen von Dover an. Ich bin froh und erschöpft zugleich. England und Wales mit dem Fahrrad zu bereisen ist anstrengend, aber lohnenswert.
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club
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